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Neue Infrastruktur ist das Fundament

Die Geschichte des Fußballs in Aserbaidschan reicht bis ins Jahr 1911 zurück. Englische Arbeiter führten das Spiel nach dem Industrieboom Ende des 19. Jahrhunderts ein.

Neue Infrastruktur ist das Fundament
Neue Infrastruktur ist das Fundament ©AFFA

Die Geschichte des Fußballs in Aserbaidschan reicht bis ins Jahr 1911 zurück. Englische Arbeiter führten das Spiel nach dem Industrieboom Ende des 19. Jahrhunderts ein. Der Sport wurde sowohl in der Hauptstadt Baku als auch in den Provinzstädten Tovuz und Shamkir immer beliebter und wurde so leidenschaftlich verfolgt, dass man zu großen Spielen oftmals neutrale Schiedsrichter aus dem benachbarten Georgien anfordern musste.

In den 1920er-Jahren gab es eine regionale Meisterschaft in Baku, während in den 1930er-Jahren die aserbaidschanischen Klubs Neftçi PFK, FK Temp, FK Dinamo und FK Lokomotiv das Land in verschiedenen sowjetischen Ligen vertraten. Doch der große Durchbruch erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg. Nachdem Neftçi 1944 zum ersten Mal am sowjetischen Pokal teilgenommen hatte, spielten sie gegen Ende jenes Jahrzehnts in der höchsten sowjetischen Spielklasse. Einen weiteren Erfolg gab es im Jahr 1966, als Neftçi in der obersten sowjetischen Liga den dritten Platz erreichte und zwei Spieler des Klubs aus Baku - Anatoliy Banishevskiy und Eduard Makarov - für die UdSSR bei der FIFA-Weltmeisterschaft in England aufliefen.

Nach dem Zusammenbruch der UdSSR Anfang der 1990er-Jahre ging es in Aserbaidschan mit dem Fußball wie mit allen öffentlichen Aktivitäten bergab. Die Unabhängigkeit ermöglichte jedoch die Gründung eines nationalen Fußballverbandes und war ein entscheidender Moment in der Entwicklung und Etablierung des Sports in Aserbaidschan. Der Aserbaidschanische Fußballverband (AFFA) wurde 1992 gegründet und zwei Jahre später in die UEFA aufgenommen. Die Mitgliedschaft im Europäischen Dachverband hatte einen positiven Effekt auf die Entwicklung des Fußballs im Land. Das Verlangen der UEFA, den neuen europäischen Verbänden, die nach dem Zusammenbruch der UdSSR entstanden, zu helfen, führte zur Gründung des Osteuropäischen Hilfsbüros (East European Assistance Bureau, EEAB), das den bedürftigen Ländern wichtige Unterstützung bot.

Als Resultat dieser finanziellen, technischen und organisatorischen Hilfe wurde Aserbaidschan in die internationale Fußballfamilie integriert. Das Shafa-Stadion (heute Inter Arena) in Baku wurde 2001 gebaut, es gilt als Vorhut und Aushängeschild der gemeinsamen Anstrengungen, die Infrastruktur zu verbessern. Bakı FK und Olimpik-Şüvälan PFK sind zwei Vereine mit neuen Stadien. Erstklassige Stadien und Sportkomplexe sind in Städten wie Lankaran, Imishli, Evlakh und Zagatala entstanden. Die UEFA unterstützt den Verband mit Kunstrasenplätzen, um den Breitenfußball zu fördern.

Der Höhepunkt dieser Aktivitäten fand im Oktober 2007 statt, als das Hauptquartier des AFFA in Baku eingeweiht wurde. Die Unterstützungsprogramme der UEFA und der FIFA UEFA haben es letztlich möglich gemacht, ein Fünfsterne-Hauptquartier entstehen zu lassen. Seitdem hat der Verband die AFFA-Fußballakademie eröffnet und arbeitet in Mardakan an einem neuem Trainingscamp für die Nationalmannschaft.

Ziel des AFFA ist es, vor allem für die Ausbildung junger Fußballer eine bessere Infrastruktur zu schaffen, wie es im offiziellen Programm, das die Jahre 2005 bis 2015 umfasst, festgelegt ist. Es gibt bereits U19-, U17-, U15-, U13- und U11-Ligen, in denen auch Mannschaften aus der ersten Liga, der Premier League, und aus unteren Ligen teilnehmen. Andere Breitenfußball-Aktivitäten sind Fußball/Futsal für behinderte Menschen und Straßenfußball.

In Aserbaidschan werden Spezialisten wie Schiedsrichter und Trainer ausgebildet - das geschieht nach den strikten Richtlinien der UEFA. Mittlerweile waren Offizielle aus Aserbaidschan bereits bei internationalen Spielen im Einsatz. Im Bereich Futsal ist Aserbaidschan besonders erfolgreich. Aserbaidschan und besonders Baku werden seit den 60er-Jahren als Herz dieses Spiels betrachtet. Araz Naxçivan hält diese Tradition aufrecht, indem sich der Verein mit Europas Elite im UEFA-Futsal-Pokal misst.

Die Nationalmannschaft von Aserbaidschan hat bereits an einigen Qualifikationsturnieren für UEFA-Europameisterschaften und FIFA-Weltmeisterschaften teilgenommen, beginnend mit der Qualifikation zur EURO 96. Im ersten Spiel mussten sie im September 1994 eine 0:3-Niederlage in Rumänien hinnehmen, seitdem jedoch haben sie sich stets verbessert. Es gab Siege über die Schweiz (WM-Qualifikation 1998), über die Slowakei (WM-Qualifikation 2000), Serbien und Montenegro (EM-Qualifikation 2004) und Finnland (EM-Qualifikation 2008). Auch in der jüngeren Vergangenheit erreichte das Nationalteam respektable Ergebnisse. Zweimal erkämpfte man sich ein 1:1 gegen Russland (WM-Qualifikation 2010 und 2014). Das gleiche Resultat trotzte Aserbaidschan den Belgiern ab (EM-Qualifikation 2012). In derselben Qualifikationsrunde gewannen sie sogar zu Hause gegen die Türkei mit 1:0 - beides unter Trainer Berti Vogts, dem ehemaligen deutschen Nationalverteidiger und Bundestrainer.

Aserbaidschan richtete erfolgreich die FIFA-U17-WM der Frauen 2012 aus, zwei Jahre später wurde Baku als einer der Austragungsorte der UEFA EURO 2020 bestimmt. 2016 war Baku erfolgreicher Ausrichter der Endrunde der U17-Europameisterschaft.

Präsident

Rovnag Abdullayev

Rovnag Abdullayev
Rovnag Abdullayev©UEFA.com

Nationalität: Aserbaidschaner
Geboren:
3. April 1965
Präsident seit: 2008

• Rovnag Abdullayev wurde in Nakhchivan geboren und studierte Bauwesen in Moskau. Er arbeitete sich nach oben und wurde zu einer wichtigen Figur in der Ölindustrie Aserbaidschans. Seit 2005 ist er Vorsitzender der staatlichen Öl-Firma.

• Von 2004 an war er Präsident des Top-Klubs PFK Neftçi aus Baku. Der Verein feierte Erfolge in der Liga und im Commonwealth Cup – in diesem Wettbewerb messen sich die Meister der früheren Sowjetrepubliken. Anschließend wurde er am 14. März 2008 zum Präsidenten des Aserbaidschanischen Fußballverbands (AFFA) gewählt. Im März 2012 wurde er einstimmig wiedergewählt für eine zweite Amtszeit, im März 2016 wurde er erneut für vier Jahre gewählt.

• Abdullayev will die Entwicklung von unten nach oben einleiten. Er sagte: "Eine unserer Aufgaben ist es, den Fußball noch populärer zu machen. Wir haben eine Strategie für die Zukunft unserer Nationalmannschaft. Wir wissen aber auch, dass man im Breitenfußball anfangen muss, um die Nationalmannschaft entwickeln zu können. Wir müssen die Ausbildung und die Infrastruktur verbessern. Wir wissen um unsere Ziele und haben eine Vision für die Zukunft."

Generalsekretär

Sarkhan Hajiyev

Nationalität: Aserbaidschaner
Geboren: 8. Juli 1987
Generalsekretär seit: 2022

Sarkhan Hajiyev
Sarkhan Hajiyev©AFFA