Französischer Fußball trauert um Just Fontaine
Donnerstag, 2. März 2023
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Just Fontaine, der herausragende französische Torjäger der 1950er-Jahre, ist im Alter von 89 Jahren verstorben.
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Just Fontaine, der legendäre Stürmer von Stade Reims und der französischen Nationalmannschaft, ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Der Europapokal-Finalist mit Reims im Jahr 1959 stellte in den 1950er-Jahren beeindruckende Torrekorde auf – derjenige für die meisten Treffer bei einer FIFA-WM-Endrunde hat bis heute Bestand.
Der in Marrakesch geborene Fontaine wurde bei USM Casablanca entdeckt und wechselte 1953 als Teenager zu OGC Nizza, wo er in seiner ersten Saison französischer Pokalsieger und zwei Jahre später französischer Meister wurde. Nach 42 Toren in 69 Meisterschaftsspielen wechselte er nach Reims, wo der erstklassige Mittelstürmer auf seinem Karrierehöhepunkt stand.
Im Pokal der europäischen Meistervereine 1958/59 war Fontaine mit zehn Treffern bester Torschütze – das Endspiel in Stuttgart ging allerdings mit 0:2 gegen Real Madrid verloren. Mit dem Verein aus der Champagne wurde er dreimal Meister und zweimal bester Torschütze der französischen Liga mit 34 Treffern 1957/58 und 28 Treffern zwei Spielzeiten später.
Noch beeindruckender ist seine Ausbeute in der Nationalelf: In lediglich 21 Einsätzen für die Equipe Tricolore verbuchte er sagenhafte 30 Tore. Als bester Torschütze bei einer WM mit 13 Treffern 1958 in Schweden, wo Frankreich das Halbfinale erreichte, hat „Justo“ einen festen Platz in den Annalen des Wettbewerbs.
Nach seiner aktiven Karriere war Fontaine als Trainer tätig und leitete 1967 kurzzeitig die französische Nationalmannschaft. Mit Paris Saint-Germain feierte er 1974 als sportlicher Leiter den Aufstieg in die Ligue 1, mit Marokko erreichte er bei der Afrikameisterschaft 1980 den dritten Platz. Just Fontaine war 1961 Mitbegründer der französischen Spielergewerkschaft UNFP und verfolgte den französischen und internationalen Fußball sein Leben lang mit großem Interesse.
Dieses Wochenende wird zu seinen Ehren vor sämtlichen Spielen in Frankreich eine Schweigeminute gehalten. Der französische Verbandspräsident Philippe Diallo sagte: „Der französische Fußball trauert heute um eine seiner Legenden.“