Russland - Österreich: Sergei Shavlos Sicht
Samstag, 13. Juni 2015
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"Österreicher sind nicht nur gute Skifahrer", warnte Sergei Shavlo, der frühere Mittelfeldspieler von Rapid Wien und Spartak Moskva, vor einem schweren Spiel für Russland in der Gruppe B.
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Sergei Shavlo, ehemaliger Mittelfeldspieler des FC Spartak Moskva, verbrachte den Großteil seiner aktiven Karriere in Österreich und wird nun das Aufeinandertreffen der ÖFB-Auswahl mit Russland in der Qualifikation zur UEFA EURO 2016 interessiert verfolgen. Er war - neben Rashid Rachimov, Stanislav Cherchesov, Andrei Chernyshov und Sergei Yuran - einer der russischen Stars, die in den 1990er Jahren ihr Glück in Österreich versuchten, er arbeitete als Trainer in beiden Ländern. Mit UEFA.com sprach er über die Begegnung der Gruppe C am Sonntag in Moskau und wie sie vielleicht ausgehen wird.
Über die österreichische Mannschaft ...
"In den 90ern hat Österreich an zwei WM-Endrunden teilgenommen. Österreich war damals stark – sie hatten großartige Spieler wie Toni Polster, der bei Sevilla gespielt hat, und Andreas Herzog, der später für Werder Bremen und Bayern München spielte. Die aktuelle Generation ist weniger talentiert, die Spieler sind aber auf andere Weise erfolgreicher, da die meisten in Deutschland, England, Italien, der Türkei oder der Schweiz spielen ... Die internationale Erfahrung hilft ihnen definitiv. Sie alle wissen, was sie wollen, sie sehen wie eine echte Mannschaft aus und spielen defensiv gut."
Über Österreichs Trainer Marcel Koller ...
"Er ist aus einem Land [Schweiz] mit ähnlicher Mentalität wie Österreich. Koller hat nicht den spektakulärsten Lebenslauf als Trainer, aber er hat eine starke Gruppe zusammengestellt. Koller ist ein moderner Trainer mit gutem taktischem Wissen. Er will, dass seine Mannschaft schnell von Abwehr auf Angriff umschaltet und gibt seinen Spielern Aufgaben, die sie auch meistern können."
Über David Alabas Abwesenheit ...
"Natürlich ist das ein schwerer Schlag für sie. Er ist ein talentierter Spieler, der nie aufhört, sich zu entwickeln. Trotzdem hat Österreich schon einige Spiele ohne ihn gespielt, was ebenfalls Kollers Qualität als Trainer beweist. Seine Mannschaft spielt auch ohne ihren Topspieler gut."
Warum Österreich an der Spitze der Gruppe G steht ...
"Sie unterschätzen ihre Gegner definitiv nicht, in Russland machen wir das wahrscheinlich. Die Leute denken, dass Österreicher und Schweizer gute Skifahrer sind und mehr nicht, aber das ist nicht wahr! Beide Länder haben vorbildliche Fördersysteme in der Jugend – die jungen Spieler bei UEFA-Jugendturnieren überstehen regelmäßig die Gruppenphase. Wir kommen nicht so weit, sie schon, und dann wechseln diese talentierten Jungs ins Ausland in die führenden Ligen Europas."
Über seinen Tipp für das Spiel ...
"Dass wir gegen Belarus von einem Rückstand zurückkommen mussten, macht mir Sorgen. Gott hilf uns, wenn wir am Sonntag in Rückstand geraten! Österreich kassiert kaum Gegentore und spielt einen sehr disziplinierten Fußball. Ich denke, dass die Gäste hinten kompakt stehen werden und auf Konter hoffen. Sie haben ein paar Experten für Standardsituationen wir Marko Arnautovic.
"Ich würde mir wünschen, dass wir 2:0 gewinnen, aber ich bin mir da nicht so sicher. Österreich ist beständig, sie sammeln regelmäßig ihre Punkte. Sie können es sich leisten, am Sonntag zu verlieren, während wir die richtigen Ergebnisse brauchen, um es nach Frankreich zu schaffen. Es sieht gut aus, aber wir können nicht zu selbstzufrieden sein. Wenn wir uns in dieser Gruppe nicht qualifizieren, dann - Entschuldigung - sollten wir die Mannschaft abmelden!"