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Zehn denkwürdige EURO-Qualifikationsspiele

Im Laufe der Qualifikationsspiele zur UEFA-Europameisterschaft hat es einige unglaubliche Partien gegeben. UEFA.com hat die besten Comebacks, Sensationen und Kantersiege herausgesucht.

Filippo Inzaghi nach einem seiner drei Treffer gegen Wales im Jahr 2003
Filippo Inzaghi nach einem seiner drei Treffer gegen Wales im Jahr 2003 ©Getty Images

Von Marco van Bastens legendärem Volleytreffer bis zu Antonín Panenkas Kult-Elfmeter - die Endrunden der UEFA-Europameisterschaft haben für zahlreiche Höhepunkte gesorgt. Doch auch der Weg dahin kann interessant und mitunter auch spektakulär sein. UEFA.com hat zehn denkwürdige Qualifikationsspiele herausgesucht.

Jugoslawien - Frankreich 5:1 (24.04.68)
Nach dem 1:1 im Hinspiel hatten viele Experten in Belgrad einen echten Krimi erwartet, doch Pustekuchen: Ilija Petković, Vahidin Musemić und Dragan Džajić schossen die Hausherren innerhalb von 14 Minuten zu einer komfortablen Führung und Petković erhöhte noch vor der Halbzeit auf 4:0. Auch das Tor von Fleury Di Nallo brachte Frankreich nicht zurück ins Spiel, denn Musemić machte elf Minuten vor Schluss alles klar. "Besser hätte mein Debüt nicht laufen können",sagte Petković. "Das war eines der besten Spiele in der Geschichte des jugoslawischen Fußballs."

Spanien - Malta 12:1 (21.12.83)
Spanien brauchte einen Sieg mit elf Toren Unterschied, um die Endrunde 1984 in Frankreich zu erreichen. Allerdings hatte man in den vorherigen sieben Spielen lediglich zwölf Tore erzielt, es stand also eine echte Mammutaufgabe bevor. Zur Halbzeit führte man lediglich mit 3:1 und alles schien gelaufen, doch im zweiten Durchgang brannte man ein Feuerwerk ab und erzielte neun weitere Treffer. Maltas Torwart John Bonello wäre wohl am liebsten im Boden versunken, hatte er doch vor der Partie gesagt: "Spanien würde nicht einmal gegen eine Schülermannschaft elf Tore erzielen."

Jugoslawien - Bulgarien 3:2 (21.12.83)
Es war die letzte Begegnung in der Vorrundengruppe 4: Bei einem Unentschieden wäre Wales, das bereits sein letztes Spiel absolviert hatte, zur Endrunde gefahren, während Jugoslawien und Bulgarien beide einen Sieg brauchten, um die nächste Runde zu erreichen. Kurz vor Schluss stand es 2:2 und Bulgarien warf alles nach vorne, um den Sieg zu erzwingen. Radoslav Zdravkov ließ eine Riesenchance liegen und so lief man in einen Konter, den Ljubomir Radanović zum Sieg abschloss. "Das war ein verrücktes Spiel", sagte Radanović. "Als der Ball im Tor war, das war ein toller Moment und wir haben gefiert wie noch nie."

Bulgarien - Deutschland 3:2 (07.06.95)
Ein Jahr zuvor wurde die DFB-Auswahl im Viertelfinale der FIFA-Weltmeisterschaft 1994 von Bulgarien nach Hause geschickt und somit brannte die Truppe des damaligen Bundestrainers Berti Vogts auf Revanche. Zur Halbzeit lag man nach Toren von Jürgen Klinsmann und Thomas Strunz auch voll im Plan, doch nur 25 Minuten später hatte Bulgarien das Spiel in Sofia durch Tore von Hristo Stoichkov (2) und Emil Kostadinov komplett gedreht. "Ein unglaublicher Sieg",sagte Bulgariens Trainer Dimitar Penev nach der Partie. "Wir haben alles gegeben und den Sieg verdient, einfach großartig."

Nordirland - Österreich 5:3 (15.11.95)
Vor dem letzten Spieltag der Gruppe 6 war noch alles offen. Weil Portugal am gleichen Abend mit 3:0 gegen die Republik Irland gewann, hätte Österreich ein Remis gereicht, um die Play-off-Runde zu erreichen. Doch die Partie in Belfast wurde zum Albtraum - am Ende wurden die ÖFB-Kicker mit 3:5 nach Hause geschickt. "Es weht ein frischer Wind im nordirischen Fußball und ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte Trainer Bryan Hamilton nach dem Spiel.

Italien - Wales 4:0 (06.09.03)
Filippo Inzaghi, über den Sir Alex Ferguson einst urteilte, er wäre "im Abseits geboren" erwischte gegen die Waliser einen absoluten Sahnetag. Innerhalb von zwölf Minuten gelang dem italienischen Torjäger ein Dreierpack - bis heute der fünftschnellste Hattrick in der Geschichte der EURO-Qualifikation - und somit kletterte die Azzurri zwei Spieltag vor dem Ende an die Tabellenspitze der Gruppe 9. "Wir haben einen großartigen Angriff, der nicht viele Chancne benötigt. Einer davon heißt Inzaghi und der war heute herausragend."

Turkei - Moldowien 5:0 (11.10.06)
Inzaghi hat bei seinem Dreierpack sicher nicht getrödelt, doch im Vergleich zu Hakan Şükürs Hattrick war er doch eher langsam unterwegs. Der türkische Torjäger brauchte für seine drei Treffer gegen Moldawien nur neun Minuten und legte später noch ein viertes Tor nach, für den Endstand sorgte Tuncay Şanlı. Die Mannschaft von Fatih Terim wurde danach immer besser und erreichte bei der UEFA EURO 2008 das Halbfinale. "Ich bin 35 Jahre alt, aber selbst die Teenager im Kader haben mich unterstützt", so Hakan, der zuvor zwei Jahre ohne Länderspieltreffer geblieben war.

England - Kroatien 2:3 (21.11.07)
Die Engländer brauchen nur einen Punkt, um als Zweiter der Gruppe E ein vorzeitiges Aus zu verhindern, doch schon nach 15 Minuten - und Treffern von Niko Kranjčar und Ivica Olić - lag man mit 0:2 hinten. Nach der Pause wurde die Mannschaft von Steve McClaren immer stärker und kämpfte sich ins Spiel zurück, doch 13 Minuten vor Schluss schoss der eingewechselte Mladen Petrić die Kroaten zur EM und die Three Lions ins Tal der Tränen. "Dies ist der schönste Sieg meiner Trainerkarriere und ich werde eine lange, lange Zeit davon erzählen", meinte Trainer Slaven Bilić nach dem Schlusspfiff.

Portugal - Zypern 4:4 (03.09.10)
Mit einer gefühlten Niederlage startete Portugal in die Qualifikation zur letzten Europameisterschaft. Nach einem verrückten Spielverlauf - Portugal lag zweimal hinten und führte in der zweiten Halbzeit zweimal - erzielte Zyperns Andreas Avraam in der 89. Minute den 4:4-Ausgleich für den Außenseiter. "Wir haben einen Fehler nach dem anderen gemacht", meinte Portugals Kaptiän Ricardo Carvalho nach der Partie. "Es ist schwer nachzuvollziehen, was heute passiert ist."

Schottland - Spanien 2:3 (12.10.10)
Gegen den Welt- und Europameister kann man mal verlieren. Muss man aber nicht, haben sich die Schotten wohl gedacht, selbst als sie mit 0:2 hinten lagen. Die Mannschaft von Craig Levein erholte sich von den Gegentreffern durch David Villa und Raúl González und glich nach beispiellosem Kampf aus, nur um durch den eingewechselten Fernando Llorente den Todesstoß versetzt zu bekommen. "Mir war immer klar, dass diese Partie nicht unentschieden enden würde, selbst als Schottland das 2:2 gemacht hat", meinte Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque nach dem Spiel.

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