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Bekämpfung von Cybermobbing bei der UEFA EURO 2024: Erkenntnisse aus dem gesamten Turnier

Diskriminierung darf niemals toleriert werden, weder im Fußball noch in der Gesellschaft, weder im persönlichen Kontakt noch online.

UEFA via Getty Images

Während der EURO 2024 führte die UEFA in Zusammenarbeit mit Meta, TikTok und X ein Programm zur Überwachung, Meldung und Bekämpfung von Cybermobbing durch. Das im Rahmen der UEFA Women’s EURO 2022 eingeführte Programm deckt alle UEFA-Endspiele und -Endrunden, einschließlich der Nachwuchswettbewerbe, ab und läuft bis zur Women’s EURO 2025 in der Schweiz.

Die UEFA kann nun eine Zusammenfassung der während der EURO 2024 in Deutschland verzeichneten Fälle von Cybermobbing präsentieren. Im Zuge des Programms wurden 696 Social-Media-Konten von am Turnier beteiligten Personen überwacht, darunter Spieler, Trainer und Schiedsrichter/-innen, ebenso wie die Konten der teilnehmenden Nationalmannschaften. Bei 91 % der festgestellten beleidigenden Posts wurden von der jeweiligen Plattform Maßnahmen ergriffen.

„Der Schutz unserer Spieler, Trainer und Referees vor Cybermobbing ist nicht nur eine Priorität, sondern eine Verantwortung. Mit ihrem Programm gegen Cybermobbing stellt die UEFA ihr Engagement für die Schaffung eines sicheren digitalen Umfelds unter Beweis. Die positiven Reaktionen unserer Social-Media-Partner und der teilnehmenden Nationalverbände sind ermutigend und gemeinsam werden wir uns weiterhin für das Wohl des Fußballs einsetzen.“

Michele Uva, UEFA-Direktor soziale und ökologische Nachhaltigkeit

Die Ergebnisse des Programms nach Abschluss des Turniers lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • In der Gruppenphase wurden insgesamt 9 142 Posts zur Überprüfung gemeldet.
  • Diese stammten von 7 810 individuellen Konten, wobei 666 Posts (7 %) direkt an Social-Media-Plattformen gemeldet werden konnten, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
  • 91 % dieser beleidigenden Posts zogen Maßnahmen der zuständigen Plattform nach sich.
  • Die am stärksten betroffenen Mannschaften waren Belgien, die Niederlande, England und Frankreich.
  • 72,5 % der gemeldeten Posts richteten sich gegen einzelne Spieler, 15,5 % gegen Trainer, 6 % gegen Mannschaften und 6 % gegen Referees.

In 20 der 25 vom Überwachungssystem abgedeckten Sprachen wurden beleidigende Inhalte identifiziert, darunter einige, die keinem der teilnehmenden Länder zuzuordnen sind.

Durch die Überwachung von Facebook, Instagram, TikTok und X wurde aufgedeckt, welcher Art von Cybermobbing Spieler, Trainer, Unparteiische und andere ausgesetzt sind. 92,5 % der gemeldeten Posts waren Beleidigungen allgemeiner Art, die sich nicht gegen eine bestimmte Zielgruppe richteten. Rassistische Beleidigungen stellten 5 % dar, homophobe Äußerungen 2,5 %.

Endspiel unter der Lupe

  • Während des Endspiels der EURO 2024 zwischen England und Spanien wurden insgesamt 427 Posts in den sozialen Medien zur Überprüfung gemeldet.
  • Diese stammten von 402 individuellen Konten, wobei 54 Posts (13 %) direkt an Social-Media-Plattformen gemeldet werden konnten, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
  • Die am stärksten betroffene Mannschaft war England.
  • 84 % der gemeldeten Posts richteten sich gegen einzelne Spieler, 15 % gegen Trainer und 1 % gegen Teams.

Nach jedem Spiel wurden die Ergebnisse an die betreffenden Nationalverbände übermittelt, damit diese Maßnahmen ergreifen konnten. Ferner wurden auch die deutschen Strafverfolgungsbehörden informiert. Das Programm gegen Cybermobbing wird in der Saison 2024/25 in allen UEFA-Wettbewerben fortgeführt.

Die UEFA ermutigt alle Beteiligten, sich dem Kampf gegen Cybermobbing anzuschließen und beleidigende oder diskriminierende Posts auf den Social-Media-Plattformen zu melden. Personen, die von Cybermobbing oder Hassrede betroffen sind und Gefahr laufen, sich selbst zu verletzen, oder die mit Selbstmordgedanken zu kämpfen haben, sollten sich an medizinisches Fachpersonal wenden. Wenn Drohungen oder Kommentare in den sozialen Medien die persönliche Sicherheit betreffen, sollten sich die Betroffenen an die Polizei wenden.

Wichtige Zusammenarbeit mit Social-Media-Partnern

Für die UEFA war die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Social-Media-Plattformen bei der Bekämpfung von Cybermobbing während der UEFA EURO 2024 von großer Bedeutung. Gemeinsam wurde eine Meldeplattform eingerichtet, um beleidigende Inhalte umgehend zu melden, und es fanden wöchentliche Treffen zur Bewertung von Fällen statt.

In Absprache mit ihren Partnern gibt die UEFA im Folgenden weitere Erkenntnisse über die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit bekannt:

- Auf Instagram wurden ausgewählte Profile überwacht und sämtliche beleidigenden Posts, die Meta mit Blick auf entsprechende Maßnahmen gemeldet wurden, entfernt.

- Meta half, beleidigende Posts präventiv zu verhindern, indem das Unternehmen eine Reihe von Funktionen auf Facebook und Instagram aktivierte, um Inhalte zu moderieren und unerwünschte Interaktionen zwischen Konten einzuschränken; dabei handelte es sich um Funktionen wie Worterkennung, Nutzungsbeschränkungen und Moderationsunterstützung.

- Auf TikTok wurden ausgewählte Profile überwacht und keine beleidigenden Inhalte festgestellt. Vor und während der EM-Endrunde stand eine funktionsübergreifende Gruppe von Sicherheitsfachleuten der Plattform im Einsatz, die folgende Präventionsmaßnahmen traf:

1. Entwicklung eines umfassenden Konzepts, um möglichen während des Turniers auftretenden Problemen vorzubeugen sowie Nutzerkonten vor, während und nach dem Turnier proaktiv zu schützen.

2. Ausbau der Moderationskapazitäten, um auf potenziell hasserfüllte Inhalte zu reagieren.

3. Enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Strafverfolgungsbehörden in ganz Europa.

- Auf X wurden ausgewählte Profile überwacht und die gesamte Plattform auf bestimmte Schlüsselwörter kontrolliert. So konnte X während des Turniers Hunderte von Posts effektiv überprüfen und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ergreifen.

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