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Taktische Analyse Spanien - Frankreich 2:1: Die andere Seite von Nico Williams

Die Technische Beobachter der UEFA sahen in Spaniens Halbfinalsieg gegen Frankreich bei der UEFA EURO 2024 eine andere Seite von Nico Williams' Spiel.

Frankreichs Jules Koundé unter Druck durch Spaniens Nico Williams
Frankreichs Jules Koundé unter Druck durch Spaniens Nico Williams Getty Images

Nico Williams wurde für sein Offensivspiel auf dem Weg Spaniens ins Finale der UEFA EURO 2024 zu Recht schon viel gelobt. Aber im Halbfinalsieg gegen Frankreich am Dienstag war es die Defensivarbeit des Flügelspielers, die für die Technischen Beobachter der UEFA hervorstach.

Das produktive Verständnis von Williams und Außenverteidiger Marc Cucurella wurde in diesem Turnier schon einmal hervorgehoben, aber hier liegt der Fokus darauf, wie er Cucurella dabei unterstützte, die Gefahr von Frankreichs rechtem Flügelspieler Ousmane Dembélé einzudämmen.

Dembélé spielte seinen Part beim Tor Frankreichs, als er das Spiel auf links zu Kylian Mbappé verlagerte, der die Flanke für Randal Kolo Muanis Kopfball schlug. Insgesamt schlug sich das linksseitige Duo der Spanier aber gut gegen ihn. Wie der Technische Beobachter David Moyes sagte: "Dembélé hatte ein paar Läufe, aber Spanien hat ihn mit Cucurella und Williams gedoppelt."

Der Screenshot oben zeigt, wie tief Williams sich zurückfallen ließ, um Cucurella gegen Dembélé zu unterstützen. So wurde ein mögliches Eins-gegen-Eins zum Zwei-gegen-Eins. Obwohl Dembélé neun Flanken aus dem offenen Spiel gelangen (nur eine kam an), gelang des dem Duo Cucurella-Williams, ihn von Vorstößen in den Strafraum abzuhalten, was seine Effektivität verminderte.

Diese Grafik zeigt den durchschnittlichen Abstand zwischen den zwei Spielern auf der linken Flanke Spaniens, der nur 8,7 Meter war – ein Zeichen für die defensive Disziplin, die Williams an den Tag legte. Zum Vergleich die Abstände in den bisherigen Spielen: 13,5 Meter gegen Deutschland, 10,9 Meter gegen Italien, 9,8 Meter gegen Kroatien.

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Ein anderes Maß für die harte Arbeit von Williams war die Anzahl der Momente, in denen er im defensiven Drittel Druck auf den Ball machte im Vergleich zu den bisherigen Spielen, was zeigt, dass er näher am Gegner und aktiver defensiv war. Im ersten Spiel gegen Kroatien gab es acht solche Momente, im Viertelfinale gegen Deutschland waren es zehn (in 90 Minuten). Gegen Frankreich stieg dies auf 13 an – die zweithöchste Anzahl in seiner Mannschaft. Dazu kamen drei Balleroberungen zusätzlich zu den vier von Cucurella.

Insgesamt waren es die Offensivbeteiligungen von Williams, die bei der EURO hervorstachen, aber wie er in München zeigte, kann man ihm auch Defensivaufgaben zutrauen.