Dänemarks Christian Eriksen über seinen Rekord, seine gute Form und Achtelfinal-Gegner Deutschland

Michael Laudrup, Peter Schmeichel, Morten Olsen, Daniel Agger, Preben Elkjær, Allan Simonsen - der Weg des dänischen Fußballs ist gesäumt von Spielern, die auf Vereins- und internationaler Ebene Großes geleistet haben. Doch wenigstens in einer Hinsicht steht Christian Eriksen über ihnen allen.

Als der Mittelfeldspieler bei Dänemarks letztem Gruppenspiel gegen Serbien den Rasen betrat, tat er dies zum 133. Mal und überholte damit Simon Kjær als Rekordnationalspieler des Landes. Er wurde zum zweiten Mal zum Spieler des Spiels gewählt und sicherte den Dänen den Einzug ins Achtelfinale der UEFA EURO 2024.

Im Interview mit EURO2024.com blickt der 32-Jährige mit der für ihn typischen Bescheidenheit auf diesen Erfolg zurück und freut sich auf das Achtelfinale am Samstag gegen Gastgeber Deutschland.

Herzlichen Glückwunsch! Sie sind jetzt dänischer Rekordnationalspieler - wie fühlt sich das an?

In erster Linie bin ich sehr stolz darauf, so viele Länderspiele bestritten zu haben. Es ist ein etwas seltsames Gefühl, denn viele der Spieler, die dort oben stehen, gehören zu den ganz Großen des dänischen Fußballs. Neben ihnen zu stehen, ist etwas, auf das ich gerne zurückblicken werde, wenn ich nicht mehr spiele, mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

Wie oft haben Sie auf die Zahl geschaut und gedacht: "Gut, jetzt bin ich nah dran."

Es war nicht wirklich ein Ziel von mir, diese Zahl zu erreichen. Ich habe mich einfach darauf gefreut, zu spielen. Natürlich hat man darüber gesprochen, und die Leute sind auf mich zugekommen und haben gesagt, dass sie sicher sind, dass ich es schaffen würde. Ich hätte nie gedacht, dass es möglich sein würde. Auch wenn ich ziemlich früh in meiner Karriere 50 Länderspiele absolviert hatte, war das immer noch kein Ziel.

Angenommen, wir hätten eine Zeitmaschine und Sie könnten zu Anfang März 2010 zurückreisen, kurz vor Ihrem Debüt für Dänemark. Welchen Rat würden Sie dem 18-jährigen Christian geben?

Ich würde mir wahrscheinlich sagen, dass ich nicht so schüchtern sein brauche, dass ich mich abseits des Platzes nicht so sehr zurückhalten muss. Auf dem Platz gab und gibt es nichts, was mich beunruhigt oder mir Unbehagen bereitet, aber abseits des Platzes hätte ich nicht so ruhig sein brauchen.

Ihre Mannschaftskameraden haben gesagt, wie viel es ihnen bedeutet, Sie wieder in der Form spielen zu sehen, in der Sie sind. Was bedeutet das für Sie?

Ich glaube nicht, dass meine Form jemals unter dieses Niveau gesunken ist, aber wenn man bedenkt, was passiert ist, als ich komplett aus dem Spiel war, habe ich Glück gehabt. Ich habe hart gearbeitet, um wieder Fußball spielen zu können.

Ich bin froh, dass meine Mannschaftskameraden denken, dass ich eine wichtige Rolle spiele und einen Beitrag zur Nationalmannschaft leisten kann; das habe ich immer versucht. Ich verstehe den Widerspruch, wenn jemand auf Vereinsebene nicht viel Fußball spielt und dann plötzlich wieder auf hohem Niveau spielt. Das macht mich stolz.

Jetzt steht am Samstag in Dortmund Gastgeber Deutschland auf dem Programm ...

Ich freue mich wirklich sehr darauf. Ein K.-o.-Spiel gegen Deutschland in Deutschland - größer geht es nicht. Viele Leute scheinen zu denken, dass wir schon verloren haben, also können wir frei aufspielen und alles geben. Ich freue mich darauf, zu zeigen, dass wir bei diesem Turnier mit den besten Mannschaften mithalten können. Ich glaube, dass wir die Deutschen schlagen können, aber dafür müssen viele Dinge zusammenkommen.