Tschechien - Türkei 1:2: Türkei mit Sieg ins Achtelfinale

Riesenjubel bei den Türken. Dank eines Tores in der Nachspielzeit durch Cenk Tosun gewinnen sie am letzten Spieltag in Gruppe F gegen Tschechien. Damit stehen sie im Achtelfinale der UEFA EURO 2024.

Tschechien spielte ab der 20. Minute in Unterzahl und kam in der zweiten Halbzeit noch zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Dennoch mussten sie sich den Türken geschlagen geben.

Spiel in Kürze

Arda Güler ist der jüngste türkische NationalspielerUEFA via Getty Images

Tschechien war zu Beginn die offensivere Mannschaft und hatte schon nach wenigen Minuten die erste Chance des Spiels. Lukáš Provod scheiterte aber mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze am türkischen Torwart Mert Günok.

Danach aber gaben die Tschechen das Spiel mehr und mehr aus der Hand und schwächten sich selbst. Antonín Barák wurde nach 20 Minuten für ein Foul an Salih Özcan mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Die Türken hatten nun deutlich mehr vom Spiel, die beste Chane aber vor der Pause besaß Tschechien. Nach einem Konter scheiterte David Jurásek an Günok.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit setzten die Tschechen auf schnelle Gegenstöße. Auf der anderen Seite aber schlugen die Türken eiskalt zu. Nachdem Kenan Yıldız noch an Tschechiens Torwart Jindřich Staněk gescheitert war, versenkte Hakan Çalhanoğlu den Ball sehenswert im langen Eck zur türkischen Führung.

Doppelt bitter für Tschechien: Torwart Staněk verletzte sich bei seiner Abwehraktion und musste von Matěj Kovář ersetzt werden. Dennoch kamen sie nach einer guten Stunde zurück ins Spiel, als Kapitän Tomáš Souček im Nachsetzen den Ausgleich erzielte. Das letzte Wort aber hatten die Türken, die Cenk Tosun in der Nachspielzeit zum Sieg schoss.

Vivo Spieler des Spiels: Barış Alper Yılmaz (Türkei)

"Er sorgte ständig für Gefahr, indem er immer wieder Räume fand, den Ball verteilte und präzise Flanken schlug."
Technische Beobachter der UEFA

Stimmen

Cenk Tosun, Siegtorschütze der Türkei: "Man kann das nicht beschreiben, es ist ein Glücksgefühl - aber das ist erst der Anfang. Ich bin wirklich glücklich über das Tor. Jetzt bereiten wir uns auf Österreich vor."

Barış Alper Yılmaz, Stürmer der Türkei: "Es war eine unglaubliche Atmosphäre. In den letzten Minuten raste der Puls bei allen, es war ein sehr spannendes Spiel. Als wir vor dem Turnier miteinander sprachen, war unser erstes Ziel, die Gruppe zu überstehen. Diese Generation kann unglaubliche Dinge erreichen."

Hakan Çalhanoğlu brachte die Türkei in FührungAFP via Getty Images

Ivan Hašek, Trainer von Tschechien: "Ich bin sehr enttäuscht, dass wir nun nach Hause fahren müssen. Denn dieses Team hat so viel Potenzial in der Zukunft. Das wollten wir hier schon zeigen. Doch der Hauptgrund für unser Ausscheiden war, dass wir das Spiel gegen Georgien [am 2. Spieltag] nicht gewonnen haben."

Tomáš Souček, Kapitän von Tschechien: "Das ist jetzt sehr schwer für uns. Wir wollten gewinnen. Wir haben ganz gut angefangen, jetzt aber sind wir sehr enttäuscht. Ich habe den Jungs gesagt, dass sie toll gekämpft haben und ich sehr stolz auf sie bin. Wir sind enttäuscht, aber wir haben alles gegeben."

Interessante Zahlen

• Die Türkei hat die letzten drei Duelle zwischen beiden Teams gewonnen
• Die Türkei hat alle drei Spiele bei EURO-Endrunden gegen Tschechien gewonnen: 2008, 2016 and 2024. Alle Partien waren Teil des 3. Spieltags der Gruppenphase.
• Die Türkei hat sich zum dritten Mal für die K.-o.-Phase einer EURO-Endrunde qualifiziert. 2000 ging es bis ins Halbfinale, 2008 bis ins Viertelfinale.
• Hakan Çalhanoğlu hat nun schon acht Einsätze bei EURO-Endrunden auf seinem Konto. Damit hat er mit Hakan Balta gleichgezogen und liegt nur noch einen Einsatz hinter dem türkischen Rekordhalter Rüştü Reçber (9).
• Tschechien hat nur drei der letzten 14 Gruppenspiele bei EURO-Endrunden gewonnen (3U, 8N).

Tomas Souček sorgte mit seinem Ausgleich für Hoffnung bei den TschechenGetty Images

Aufstellungen

Tschechien: Staněk (55. Kovář) - Holeš, Hranáč, Krejčí - Coufal, Souček, Provod (75. Lingr), D. Jurásek (81. M. Jurásek) - Chytil (55. Kuchta), Barák, Hložek (55. Chorý)

Türkei: Mert Günok - Mert Müldür, Samet Akaydin, Merih Demiral, Ferdi Kadıoğlu - İsmail Yüksek (63. Yokuşlu), Salih Özcan (46. Kaan Ayhan) - Arda Güler (75. Tosun), Hakan Çalhanoğlu (87. Kökçü), Kenan Yıldız (75. Aktürkoğlu) - Barış Alper Yılmazx