Analyse zu Belgien - Rumänien 2:0: Red Devils nutzen die Räume
Sonntag, 23. Juni 2024
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Die Analysten der UEFA haben Belgiens ersten Sieg bei der EURO 2024 gegen Rumänien etwas genauer unter die Lupe genommen.
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Belgien meldete sich nach der Auftaktniederlage bei der UEFA EURO 2024 in Gruppe E zurück und feierte einen wichtigen Sieg gegen Rumänien, bei dem insbesondere ihre Stärke bei Umschaltsituationen zum Vorschein kam.
Für den Technischen Beobachter der UEFA, Aitor Karanka, war die Fähigkeit der Mannschaft von Domenico Tedesco, Räume hinter der rumänischen Abwehr mit "langen Pässen auf Romelu Lukaku und schnellen Übergängen" zu nutzen, entscheidend. Das folgende Video zeigt mehrere Beispiele dafür, vor allem beim Versuch, Räume hinter den Außenverteidigern zu schaffen.
Der erste Clip aus der Anfangsphase zeigt, wie hoch die rumänischen Außenverteidiger stehen, als Belgien den Ball in der eigenen Hälfte erobert. Kevin De Bruyne läuft dann nach vorne und führt den Ball in den markierten Bereich auf der linken Seite, bevor er nach innen zieht, unterstützt von Stürmer Lukaku, der bei seinem Lauf nach links einen Verteidiger mitzieht.
Anstatt Lukaku zu bedienen, spielt De Bruyne einen Pass auf die rechte Seite auf den freistehenden Dodi Lukebakio, der nach innen zieht und einen Schuss abgibt.
Es war ein Abend, an dem Belgien versuchte, hoch zu stehen, und wie Rumänien-Trainer Edward Iordănescu, zugab, bereiteten die Red Devils seiner Mannschaft nach Balleroberungen immer wieder Probleme. "Sie haben Geschwindigkeit, Explosivität und Kraft", sagte Iordănescu, der den Eindruck hatte, dass Rumänien mit dem Tempo zwischen den Strafräumen ordentlich zu kämpfen hatte.
Laut den Analysten der UEFA war ein zentrales Merkmal bei den Kontern der Belgier die Spielintelligenz von De Bruyne zwischen den Linien und seine Fähigkeit, in die richtigen Räume zu laufen. Der zweite Clip zeigt seine Bewegung, als Belgien durch Jérémy Doku im Zentrum den Ball zurückerobert und er erneut in den Raum hinter den Außenverteidigern vorstößt.
Der rumänische Rechtsverteidiger Andrei Rațiu ist aufgerückt und Lukaku schickt De Bruyne in den Raum dahinter, wo der Kapitän dann einen flachen Pass in die Mitte spielt, den Doku schließlich knapp verpasst.
De Bruynes Stärke, wichtige Räume zu finden, zeigt sich darin, dass er sieben Mal den Ball zwischen den Linien erhielt. Außerdem spielte er zehn Pässe, die die Linien beim Gegner aushebelten. Im letzten Clip sehen wir, wie er beides macht: Er bekommt den Ball von Youri Tielemans und spielt einen Steckpass zu Lukaku, der sich von seinem Gegenspieler löst und an Torhüter Florin Niță vorbei ins Tor trifft. Leider wurde dem Stürmer bereits zum dritten Mal in diesem Turnier ein Tor aberkannt, in diesem Fall wegen Abseits.
Trainer Tedesco äußerte sich im Anschluss an die Partie im Gespräch mit EURO2024.com wie folgt: "Wir hatten die Kontrolle über das Spiel und auch viele Umschaltsituationen, viel Ballbesitz und viele Situationen, in denen wir mehr Tore erzielen können und müssen." In der Tat war er der Meinung, dass seine Mannschaft nach dem Führungstreffer von Tielemans in der zweiten Minute "drei, vier oder fünf Tore" hätte schießen können.
Stattdessen reichte es nur zu einem weiteren Treffer von De Bruyne in der Schlussphase, als der Spieler des Spiels bei seinem vierten großen Turnier für sein Land traf. Aitor Karanka fasste zusammen: "Belgien hat viele Dinge gut gemacht. Sie waren immer gefährlich und es war De Bruyne, der am Ende den Unterschied ausmachte.