Schottland - Schweiz 1:1: Shaqiris Traumtor reicht nicht
Mittwoch, 19. Juni 2024
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Nach dem 1:1 gegen Schottland steht die Schweiz mit eineinhalb Beinen im Achtelfinale.
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Am 2. Spieltag der Gruppe A kam die Schweiz bei der EURO 2024 gegen Schottland nicht über ein 1:1 hinaus, kann aber wohl dennoch für das Achtelfinale planen.
Schlüsselmomente
13.: Schär fälscht einen Schuss von McTominay unhaltbar ins eigene Tor ab
26.: Traumtor von Xherdan Shaqiri zum 1:1
58.: Ndoye verzieht alleine vor Gunn
67.: Hanley köpft das Leder aus 5 Metern an den Schweizer Pfosten
90.: Amdouni vergibt die letzte Chance der Eidgenossen
Spiel in Kürze: Chancen auf beiden Seiten
Den Schotten war von der ersten Minute an das Bemühen anzusehen, die 1:5-Schlappe gegen Deutschland wettzumachen und nach 13 Minuten durften die Fans der Bravehearts dann auch jubeln, einen harmlosen Schuss von Scott McTominay lenkte Fabian Schär unhaltbar für Yann Sommer ins eigene Netz ab – damit waren die ersten beiden Treffer der Schotten bei diesem Turnier Eigentore, nachdem ja am ersten Spieltag Antonio Rüdiger dieses Missgeschick auch schon unterlaufen war.
So glücklich dieser Treffer, so genial war der Ausgleich der Schweizer in der 26. Minute. Xherdan Shaqiri erlief einen schlimmen Fehlpass von Anthony Ralston und zirkelte das Leder aus 20 Metern exakt in den Winkel des schottischen Tore – ein sensationelles Tor.
Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, die Schotten traten wesentlich disziplinierter und selbstbewusster aus als gegen das DFB-Team, die Schweizer konnten nur selten an ihre starken Momente gegen Ungarn anknüpfen.
Die erste Chance in der zweiten Hälfte verzeichneten die Eidgenossen, doch Dan Ndoye setzte den Ball ganz alleine vor Keeper Angus Gunn neben das schottische Tor, das hätte die Schweizer Führung sein müssen.
Doch auch die Schotten hatten richtig gute Chancen, so köpfte Grant Hanley das Leder nach gut einer Stunde per Kopf aus fünf Metern an den Pfosten des Schweizer Tores. Letztendlich war das Unentschieden nicht unverdient, die Schweiz hat bei drei Punkten und sechs Toren Vorsprung vor Schottland ihr Achtelfinal-Ticket so gut wie sicher, benötigt gegen das DFB-Team aber zumindest rein rechnerisch noch einen Zähler.
Vivo Spieler des Spiels: Manuel Akanji (Schweiz)
"Dominant in der Luft, organisierte die Dreierkette hervorragend, stark am Ball, exzellent im Spielaufbau und mit starken Pässen."
Technische Beobachter der UEFA
Stimmen
Der Schweizer Torschütze Xherdan Shaqiri: "Ich wollte den Fehler des Gegners knallhart ausnützen. Dann sah ich, dass der Torhüter weit draußen stand und dachte mir darum: 'Komm, schlenz den jetzt rein'. Ich musste froh sein, dass ich mir meine Knie dabei nicht verletzt habe. Aber natürlich ein wichtiges Tor. Und sehr ein schönes auch. Heute war wieder ein Tag, an dem ich der Mannschaft helfen konnte. Die großen Spiele sind für mich gemacht. Ich hoffe, ich werde dafür in Erinnerung bleiben."
Der Schweizer Trainer Murat Yakin: "Unter der Woche merkte ich, Shaqiri brennt auf diesen Einsatz. Was für ein Goal. Ein genialer Fußballer. Wir alle kennen seinen linken Fuss, den muss man wahrscheinlich jahrelang noch vergöttern."
Der schottische Mittelfeldspieler Billy Gilmour im Gespräch mit BBC Sport: "Wir sind eine gute Mannschaft und kennen unsere Stärken. Heute Abend war das schon eher eine Schottland-Leistung. Man konnte an den Reaktionen der Jungs sehen, dass wir alles gegeben haben."
Schottlands Kapitän Andy Robertson im Gespräch mit BBC Sport: "Das war viel mehr nach unserem Geschmack. Wir waren aggressiv, haben Gas gegeben und hätten keinen besseren Start hinlegen können. Wir hatten unsere Chancen, aber sie eben auch."
Interessante Zahlen
- Shaqiri ist der einzige europäische Spieler, der bei den letzten sechs großen Turnieren getroffen hat (alle WMs und EMs seit der WM 2014)
- Die Schweiz spielte gegen die Schotten mit ihrer ältesten Startelf bei einer EURO überhaupt (im Schnitt 30 Jahre und 119 Tage).
- Shaqiri hat an sieben großen Turnieren (WM & EM) teilgenommen, mehr als jeder andere Spieler der Eidgenossen.
Aufstellungen
Schottland: Gunn - Ralston, Hendry, Hanley, Tierney (61. McKenna), Robertson - McTominay, Gilmour (79. McLean), McGregor, McGinn (90. Christie) - Adams (90. Shankland)
Schweiz: Sommer - Schär, Akanji, Rodríguez - Widmer (86. Stergiou), Xhaka, Freuler (75. Sierro), Aebischer - Ndoye (86. Amdouni), Shaqiri (60. Embolo), Vargas (75. Rieder)
Wie geht es weiter?
Schottland - Ungarn - Samstag, 23. Juni, Stuttgart
Schweiz - Deutschland - Samstag, 23. Juni, Frankfurt