UEFA EURO 2024: Herkunft und Verwendung der Einnahmen
Dienstag, 18. Juni 2024
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Als eine der größten Sportveranstaltungen weltweit generiert die UEFA-Fußball-Europameisterschaft bedeutende Einnahmen. Woher stammen diese, und was unternimmt die UEFA, um einen möglichst großen Teil davon in den Fußball zurückfließen zu lassen?
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Alle vier Jahre blickt die Welt auf die Endrunde der UEFA-Fußball-Europameisterschaft, eine der größten Veranstaltungen im Bereich des Sports. Dank seiner enormen Beliebtheit generiert das Turnier durch den Verkauf zentral vermarkteter Sponsoring- und Medienrechte sowie von Eintrittskarten, Hospitality-Paketen und Lizenzrechten beträchtliche Einnahmen.
Der Öffentlichkeit weniger bekannt ist die Tatsache, dass die UEFA den Großteil der EM-Einnahmen in die Entwicklung des europäischen Fußballs investiert, insbesondere über ihr HatTrick-Programm.
Ihr Ziel, mit dem einmonatigen Turnier ein langfristiges Vermächtnis zu bewirken, das über die Austragungsländer hinausgeht und im gesamten europäischen Fußball sowie der Gesellschaft spürbar ist, verwirklicht die UEFA über ihr Unterstützungsprogramm HatTrick. Seit der Schaffung des größten Solidaritätsfonds im Sport im Zuge der EURO 2004 sind rund zwei Drittel der EM-Nettoeinnahmen an die europäischen Nationalverbände für Investitionen in Fußballentwicklungsprojekte zurückgeflossen.
Herkunft der Einnahmen
Medienrechte
Die EM-Endrunde ist ein äußerst populärer Wettbewerb mit vielen der weltbesten Fußballer. Das hohe sportliche Niveau und die Dramatik auf dem Platz machen das Turnier zu einem Spektakel, das Millionen von Menschen rund um den Globus in seinen Bann zieht. Aus Sicht der Broadcaster und Medien ist die Veranstaltung aufgrund ihrer Strahlkraft und ihres kommerziellen Werts höchst attraktiv.
Das bedeutet, dass der Verkauf von Rechten zur Übertragung von Spielen im Fernsehen oder auf anderen Plattformen wie Live-Streaming den Löwenanteil der Einnahmen aus der EURO 2024 ausmacht. Es wird erwartet, dass der Wert der Medienrechte an der EURO 2024 denjenigen der EURO 2020 (EUR 1,135 Mrd.) übertreffen wird.
Globale Sponsoringverträge
Die weltweite Strahlkraft der EM-Endrunde ist für eine weitere bedeutende Einnahmequelle verantwortlich: Sponsoren.
Durch die Gelegenheit, sich einem Millionenpublikum zu präsentieren, weckt das Turnier das Interesse zahlreicher weltweit führender Unternehmen und Marken.
Alipay+, Booking.com, Coca-Cola und Unilever sind nur eine Auswahl weltweit tätiger Konzerne, die als offizielle globale Sponsoren eine Partnerschaft mit der UEFA EURO 2024 eingegangen sind.
Ticketing, Hospitality und Lizenzierung
Die Nachfrage für die gut zweieinhalb Millionen für die EURO 2024 verfügbaren Eintrittskarten war riesig und es wird erwartet, dass alle Spiele in den zehn Stadien in Deutschland ausverkauft sein werden. Die Einnahmen aus dem Ticketing und dem Verkauf von Hospitality-Paketen tragen zur Deckung der laufenden Kosten für die Ausrichtung des Turniers bei.
Eine weitere bedeutende Einnahmequelle ist der Verkauf von Lizenzrechten an Unternehmen, die offizielle Merchandising-Artikel herstellen. Unabhängig davon, ob sie die Spiele im Stadion oder auf dem Sofa verfolgen, können sich die Fans mit einer breiten Palette von Markenprodukten – vom Turnierprogramm über Sammelalben bis hin zu Bekleidung und Erinnerungsstücken – in EM-Laune bringen.
Verwendung der Einnahmen
Die UEFA ist bestrebt, einen möglichst hohen Anteil ihrer Nettoeinnahmen (abzüglich der Organisationskosten der Endrunde) in den Fußball zurückfließen zu lassen.
Förderung der Fußballentwicklung
Die Investition von EM-Einnahmen in den Fußball geht hauptsächlich über das UEFA-HatTrick-Programm vonstatten.
Seit 2004 wurden im Rahmen des HatTrick-Programms durchschnittlich zwei Drittel der Nettoeinnahmen aus der EM-Endrunde an die 55 europäischen Nationalverbände ausgeschüttet, um Entwicklungsprojekte entlang der gesamten Fußballpyramide des jeweiligen Landes zu finanzieren.
Auf lokaler Ebene werden Minispielfelder, Vereinsentwicklung, Trainerausbildung auf Amateurebene, Schulfußball und unzählige andere Breitenfußballinitiativen finanziert, mit denen mehr Menschen die Gelegenheit erhalten, sich unabhängig von Fähigkeiten, Alter, Geschlecht oder ethnischer Herkunft im Fußball zu engagieren. Auf nationaler Ebene können die Verbände die Fußballinfrastruktur verbessern und in Spieler/-innen, Trainer/-innen, Schiedsrichter/-innen und administratives Personal investieren, die diese Einrichtungen nutzen.
Durch die größte Ausschüttungssumme in der 20-jährigen Geschichte des HatTrick-Programms (EUR 935 Mio.) wird die EURO 2024 ein bleibendes Vermächtnis in ganz Europa hinterlassen und die Zahl von 800 bereits verwirklichten Projekten weiter ansteigen lassen.
Preisgeld und Entschädigung von Vereinen
Die Einnahmen aus der kommerziellen Verwertung der EURO 2024 werden als Preisgeld und zur Finanzierung eines Ausschüttungsprogramms verwendet, mit dem die Vereine, welche Spieler abstellen, für ihren Beitrag zum Erfolg und zur Popularität des Turniers entschädigt werden.
Das Preisgeld für die EURO 2024 in Höhe von EUR 331 Mio. wird wie folgt aufgeteilt:
- Teilnahmeprämie: EUR 222 Mio. (9,25 Mio. für jeden der 24 teilnehmenden Verbände)
- Abschneiden im Turnier: EUR 109 Mio. (basierend auf den Ergebnissen in der Gruppen- und der K.-o.-Phase) Für den kommenden Europameister sind Leistungsprämien in Höhe von insgesamt EUR 28,5 Mio. möglich.
Für das Ausschüttungsprogramm für Klubs stehen EUR 240 Mio. zur Verfügung. Die Höhe der Zahlungen an jeden Verein wird nach folgenden Kriterien berechnet:
- Anzahl für die Endrunde abgestellter Spieler
- Anzahl der Tage, die ein Spieler bei der Endrunde verbringt
- FIFA-Kategorisierung der Vereine für Ausbildungsentschädigungen
Mehr Informationen über die Ausschüttung der in den UEFA-Wettbewerben erzielten Einnahmen gibt es hier.