Dominik Szoboszlai im Interview über Ungarns Hoffnungen
Dienstag, 11. Juni 2024
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"Ich will es wirklich aus der Gruppenphase heraus schaffen," sagte der Mittelfeldspieler vor der UEFA EURO 2024.
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Wenn er Ungarn am 15. Juni gegen die Schweiz auf den Platz führt, wird Dominik Szoboszlai der jüngste Kapitän in der Geschichte der UEFA-Europameisterschaft. Die letzte EURO verpasste der 23-jährige Mittelfeldspieler von Liverpool verletzt.
Vor der Endrunde will er seinem Team keinen Druck machen, sondern ein Beispiel sein, wenn die Mannschaft von Marco Rossi in Gruppe A gegen die Schweiz, Deutschland, und Schottland antritt.
Über Ungarns dritte EURO-Qualifikation in Serie
Ich denke, dass es eine große Sache ist, dass wir uns zum dritten Mal in Folge qualifiziert haben. Bei der ersten war ich leider noch zu jung und bei der zweiten konnte ich nicht mitspielen, also habe ich hoffentlich jetzt bei der dritten die Chance. Ich hoffe außerdem, dass wir bei allen großen Turnieren spielen können, nicht nur bei der EURO sondern auch bei der WM. Ich war sehr erleichtert, als wir uns in Bulgarien qualifiziert haben.
Ich freue mich, dass ich das Team bei der EURO als Kapitän anführen kann und ich hätte gerne, dass wir ungeschlagen bleiben. Ich finde nicht, dass wir super gut sein müssen. Wir werden alles geben, um uns als Team vorzubereiten, taktisch und mental. Wir haben genug Zeit, um uns vorzubereiten. Ich will es wirklich aus der Gruppenphase heraus schaffen, so wie jeder andere Spieler. Aber wir müssen zugeben, dass wir in einer sehr starken Gruppe sind. Wir werden alles geben, um so weit zu kommen wie wir können.
Über Ungarns Erwartungen
Ich habe keine Erwartungen an jemanden oder das Team. Wir wissen, zu was wir fähig sind, wir wissen, was wir bisher gegen andere Nationalmannschaften erreicht haben. Ich will das Team nicht belasten und ich will nicht, dass die Außenwelt uns belastet. Aber wenn wir Druck verspüren, dann können wir einander dabei helfen, die EURO zu genießen. Es ist keine kleine Sache, dabei zu sein. Aber wir haben ein sehr gutes Team. Es ist eine große Familie und zusammen können wir alles schaffen.
Darüber, wie er sich verbessert hat, seit er Kapitän wurde
Ich denke, dass ich mich mehr als Mensch als als Spieler verändert habe. Ich versuche, auf alles aufzupassen: Ich versuche, ein Vorbild zu sein und mit allem, was ein Spieler braucht, zu helfen. Aber wir sind alle füreinander da. Es gibt keine Favoriten. Ich bin es nicht und ich will nicht der gleiche sein wie jeder andere.
Ein paar haben mir Tipps gegeben, zum Beispiel Szala [Ádám Szalai] und Gula [Péter Gulácsi]. Wenn ich Fragen hatte, haben sie mir geholfen. Aber ich musste sie gar nicht erst Fragen, als ich Kapitän wurde, haben sie mir von sich aus geholfen.
Es ist anders, Kapitän der Nationalmannschaft zu sein als eines Vereins. Also habe ich nicht wirklich mit [Virgil] van Dijk darüber gesprochen, auch wenn er der Kapitän der Niederlande ist. Ich kann immer meine Vorgänger um Hilfe bitten, oder Gula bei Leipzig.
Über eine guten Start und Ungarns Gruppengegner
Es ist für jedes Team wichtig, einen guten Start zu haben. Die Schweiz wird auch denken, dass ihnen ein guter Start hilft. Wir werden sehen, wer es mehr will.
Ich habe das deutsche Team gesehen, ich denke, dass es ein sehr guter Kader ist. Ein paar meiner Teamkollegen sind dabei und Nagelsmann ist mein ehemaliger Trainer. Es wird ein gutes Spiel – ich kann es kaum erwarten.
Ich hoffe, dass das Spiel gegen Schottland nicht entscheidend wird. Wir wollen allen beweisen, dass wir Asse im Ärmel haben. Wird es entscheidend, dann haben wir die richtige Mentalität. Ich habe mit Robbo [Liverpool-Teamkollege Andrew Robertson] gesprochen, aber ich will keine Details verraten.