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Schiedsrichter für EURO 2024 bereit

Vorbereitung auf einmonatiges Turnier im Schiedsrichter-Hauptquartier in Frankfurt

Die EM-Schiedsrichter Michael Oliver, Clément Turpin und István Kovács.
Die EM-Schiedsrichter Michael Oliver, Clément Turpin und István Kovács.

Nach einem zweitägigen Workshop in Frankfurt sind die für die UEFA EURO 2024 aufgebotenen Referees bereit für ihre Einsätze.

Die 19 Hauptschiedsrichter, ihre Assistenten sowie alle Video- und Ersatzschiedsrichter kamen einen Monat vor der vom 14. Juni bis 14. Juli dauernden Endrunde zu einem umfassenden Briefing zusammen.

Es war das erste Treffen aller 89 für das Turnier aufgebotenen Spielleiter und somit eine geeignete Gelegenheit, sich mit dem Hauptquartier in einem Hotelkomplex in der Nähe von Frankfurt vertraut zu machen, von dessen zentraler Lage aus die zehn Spielorte gut erreicht werden können.

Die Gruppe, der im Zuge der laufenden Zusammenarbeit mit der CONMEBOL auch ein Schiedsrichterteam aus Argentinien angehört, wird über einen Monat zusammen verbringen, während dem insgesamt 51 Spiele anstehen.

Schiedsrichter beim Vorbereitungs-Workshop für die EURO 2024.
Schiedsrichter beim Vorbereitungs-Workshop für die EURO 2024.

Ein Turnier dieser Dimension, das drittgrößte Sportevent der Welt, bringt reichlich Leistungsdruck mit sich, stellt aber auch einen Höhepunkt in der Karriere der Unparteiischen dar – diesen Punkt betonte Roberto Rosetti, geschäftsführender Direktor Schiedsrichterwesen der UEFA, ganz besonders.

„Willkommen in Deutschland und Glückwunsch, dass Sie es bis hierhin geschafft haben. Sie sind bei einem der besten Turniere der Welt und sollten diese Momente genießen. Das werden einige der bedeutendsten und schönsten Momente Ihres ganzen Lebens sein. Ich bin überzeugt, dass dies das beste Aufgebot von Referees ist, das es bei einem Fußballturnier jemals gab. Wir sind sehr stolz auf die Namen auf dieser Liste und Sie dürfen auch stolz sein, dass Sie hier sind.“

Roberto Rosettis Botschaft an die EURO-2024-Schiedsrichter

„Ich freue mich sehr darüber, für die EURO 2024 ausgewählt worden zu sein. Das ist eine große Leistung und war eines meiner persönlichen Ziele. Ich bin mir jedoch auch der großen Verantwortung bewusst, und der schwierigste Teil steht erst noch bevor. Dieser Workshop ist die beste Vorbereitung – wir sind hier alle zusammen und erhalten dieselbe Botschaft in einem fokussierten, aber freundschaftlichen Umfeld.“

François Letexier, EURO-2024-Schiedsrichter

Die Schiedsrichter erhielten beim Workshop umfassende Informationen zur Spielorganisation sowie zu medizinischen, technischen und Integritätsfragen, doch der Schwerpunkt lag auf den entscheidenden 90 Minuten auf dem Platz.

Schutz des Ansehens des Fußballs

Einer der wesentlichen Punkte auf der Agenda war die Frage des Umgangs mit Spielern und Trainern. Roberto Rosetti hat am Anfang dieser Woche einen offenen Brief veröffentlicht, in dem er auf die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den Mannschaften im Vorfeld der Turniers hinwies mit dem Ziel, ein positives Bild zu vermitteln und eine Vorbildfunktion für junge Spieler und Fans wahrzunehmen.

Roberto Rosetti schwört die Schiedsrichter auf die EURO 2024 ein.
Roberto Rosetti schwört die Schiedsrichter auf die EURO 2024 ein.

Der Umgang mit Fehlverhalten war bereits vor kurzem mit den Trainern der teilnehmenden Mannschaften beim Workshop für die Endrundenteilnehmer sowie im UEFA-Fußballbeirat besprochen worden. „Es geht hier um das Ansehen des Fußballs. Die Spieler und Trainer müssen unsere Arbeit respektieren – tun sie es nicht, greifen wir ein “, so Rosetti.

Zur Förderung von Respekt und Fairplay hat die UEFA für die Endrunde in Deutschland eine neue Weisung erlassen, wonach die Referees auf dem Platz direkt mit den Mannschaftsführern sprechen sollen, um ihnen die wichtigsten Entscheidungen zu erklären. Diese Weisung wird im Vorfeld des Turniers mit allen 24 Mannschaften in deren Hauptquartieren ausführlich besprochen werden.

Dialog zwischen Schiedsrichtern und Teamkapitänen

Um Fairplay und Respekt zu fördern, werden die Schiedsrichter bei der EURO 2024 direkt mit den Spielführern sprechen, um Informationen weiterzugeben oder wichtige Entscheidungen zu begründen, auch nach Diskussionen mit dem VAR.

In solchen Situationen sollen nur die Kapitäne mit dem Schiedsrichter sprechen, und zwar im gegenseitigen Respekt. Sie sollen Verantwortung für ihre Mitspieler übernehmen und sie dazu auffordern, den Schiedsrichter zu respektieren, Abstand zu halten und ihn nicht zu bedrängen.

Handelt es sich beim Kapitän um den Torwart der Mannschaft, muss ein Feldspieler bezeichnet werden, der bei Situationen am anderen Ende des Spielfelds als Ansprechpartner fungieren kann. Dieser Spieler wird auf dem Spielblatt der Mannschaften vermerkt, das 75 Minuten vor dem Anstoß einzureichen ist.

Erstklassige Fitness für einen erstklassigen Wettbewerb

Für die EURO 2024 müssen nicht nur die Spieler in Topform sein. Auch die Spielleiter müssen für Fußball auf höchstem Niveau bereit sein, was bedeutet, dass sie ca. 13 Kilometer bei hoher Intensität zurücklegen und gleichzeitig in Sekundenbruchteilen teils schwierige Entscheidungen treffen müssen.

Die UEFA überwacht die Fitnesswerte ihrer Referees während der gesamten Saison und stellt ihnen maßgeschneiderte Trainingsprogramme und Tests zur Verfügung, damit sie ihre besten Leistungen abrufen können. In Frankfurt absolvierten sie unter Aufsicht spezialisierter Fitnesstrainer eine Reihe von Drillübungen, um für die EM-Endrunde bereit zu sein.

„Die Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten haben keine Wahl. Für das Turnier müssen Sie verletzungsfrei, ausgeruht und fit sein. Die Qualität des Trainings war sehr hoch, weshalb wir sehr zuversichtlich sind, dass Sie einen guten Job machen werden.“

Werner Helsen, Schiedsrichter-Fitnesstrainer der UEFA

Schiedsrichter bei der Auswertung eines Fitnesstests.
Schiedsrichter bei der Auswertung eines Fitnesstests.

VAR bei der UEFA EURO 2024

Roberto Rosetti und die UEFA-Abteilung Schiedsrichterwesen zeigten den Referees mehrere Spielsituationen und erklärten, in welchen Fällen Interventionen angebracht sind. Der Ansatz wird derselbe sein wie in den Klubwettbewerben: Der VAR wird Entscheidungen des Schiedsrichters nur dann aufheben, wenn die Videobilder einen klaren und offensichtlichen Fehler belegen, wobei die endgültige Entscheidung immer beim Schiedsrichter liegt.

Diesen Grundsatz hatte Rosetti schon beim Treffen mit den Cheftrainern vergangenen Monat in Düsseldorf betont, als er von „möglichst wenigen Eingriffen für maximalen Nutzen“ sprach. Die Schiedsrichter wurden angewiesen, auf ihr Urteilsvermögen zu vertrauen und nicht vor heiklen Entscheidungen zurückschrecken.

Mit der Unterstützung und dem Vertrauen der UEFA-Schiedsrichterverantwortlichen im Hinterkopf können die Schiedsrichter nun nach Hause zurückkehren und ihre letzten Einsätze in nationalen und teils europäischen Klubwettbewerben absolvieren, bevor sie Anfang Juni erneut in Deutschland zusammenkommen. Der Countdown läuft!

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