UEFA EURO 2024: Auftakt des Volunteer-Tandem-Programms in Köln
Freitag, 26. April 2024
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50 Tage vor dem Eröffnungsspiel in München wurde das Volunteer-Tandem-Programm auf den Weg gebracht, bei dem 50 Menschen mit Behinderung von jeweils einer Begleitperson unterstützt werden, mit der sie während des gesamten Turniers zusammenarbeiten.
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Tausende Volunteers tragen zum Erfolg der UEFA EURO 2024 in Deutschland bei. Vor diesem Hintergrund hat die Austragungsstadt Köln eine Initiative auf den Weg gebracht, um das Volunteer-Programm allen zugänglich zu machen.
Mit Blick auf die EM-Endrunde wurden 50 Volunteers mit geistiger Behinderung rekrutiert, denen jeweils eine Begleitperson (zusammen ein „Tandem“) zugewiesen wurde, mit der sie während des gesamten Turniers zusammenarbeiten und die bei etwaigen Schwierigkeiten Unterstützung leistet.
Das Programm wurde am Dienstag, 9. April offiziell auf den Weg gebracht, als die 50 Freiwilligen erstmals ihre Tandem-Partnerinnen und -Partner trafen. Die Veranstaltung diente als erstes Kennenlernen und sollte im Vorfeld des offiziellen Auftakts am Samstag, 27. April sicherstellen, dass sich alle Beteiligten wohl und sicher fühlen.
„Ich finde es toll, dass auch Menschen mit geistiger Behinderung bei Großveranstaltungen in Köln als Volunteers mitmachen können. Ich fühle mich gut integriert und freue mich auf den Beginn der EM.“
Köln setzt auf Inklusion
Vielfalt und Inklusion ist eines von vier ausgewiesenen Handlungsfeldern der ESG-Strategie für die UEFA EURO 2024, welche die Bereiche Umwelt, Soziales und Governance abdeckt. Dabei soll sichergestellt werden, dass das Turnier allen gesellschaftlichen Gruppen offensteht.
Barrierefreiheit und die Inklusion von Menschen mit Behinderung sind wichtige Aspekte dessen, und mit seinem Volunteer-Tandem-Programm zeigt die Stadt am Rhein einen praxisnahen Ansatz auf.
„Ich finde es spannend, dass man sich die Zeit nimmt, auch Menschen mit geistiger Behinderung in das Volunteer-Team in Köln zu integrieren, und ich bin sehr gerne als Tandem-Partnerin dabei.“
Anstoß zu der Initiative gaben die Special Olympics World Games 2023 in Berlin – die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Das damalige Programm für die insgesamt 200 beteiligten Städte und Kommunen war das bislang größte Inklusionsprojekt in Deutschland und hat die Organisatoren in Köln dazu motiviert, eine ähnliche Initiative im Rahmen der EM-Endrunde zu starten.
Im November 2022 wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um die Idee zu konkretisieren. Dieser gehörten Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Organisationen an, die ihre Expertise im Bereich Inklusion einbrachten, darunter die Gemeinnützigen Werkstätten Köln GmbH, der DJK Sportverband Köln, die Gold-Krämer-Stiftung sowie Lebenshilfe Köln. Diese Organisationen agieren seitdem als Partner bei der Umsetzung des Tandem-Programms.
Während der Antragsphase war das Volunteer-Management-Team bei verschiedenen Workshops für Menschen mit Behinderung zugegen, um diese bei ihrer Bewerbung zu unterstützen, denn oft ist dies die erste große Hürde.
„Hier in Köln sind wir ganz besonders stolz auf unser inklusiv aufgestelltes Team von Ehrenamtlichen, denn wir haben es uns zum Ziel gesetzt, ein Volunteer-Programm zu gestalten, das allen offensteht. Es ist großartig zu sehen, mit welcher Begeisterung die Freiwilligen am Tandem-Programm teilnehmen. Ihre Offenheit für dieses Projekt sowie ihr Engagement beeindrucken uns sehr. Da sich nun alle kennengelernt haben, freuen wir uns, die Volunteers während des Turniers zu unterstützen.“
ESG-Strategie der UEFA EURO 2024
Als drittgrößte Sportveranstaltung weltweit soll die UEFA-Fußball-Europameisterschaft eine Referenz für Nachhaltigkeitsfragen im Sport und eine treibende Kraft für nachhaltige Entwicklung in Deutschland und darüber hinaus sein.
Die mit EUR 32 Mio. dotierte ESG-Strategie setzt den Fokus auf gezielte Investitionen und Maßnahmen für die Durchführung eines erfolgreichen Turniers. Dabei ist der Bereich Vielfalt und Inklusion ein zentraler Aspekt der Säule Soziales. Die UEFA EURO 2024 soll Menschen jeden Alters sowie mit unterschiedlicher Herkunft und verschiedensten Fähigkeiten zusammenbringen – sie alle eint die Leidenschaft für den Fußball. Chancengleichheit für Mitarbeitende und Volunteers ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Komponente, wie das Tandem-Programm in Köln zeigt.