Philipp Lahm über die EURO 2024, seine Erinnerungen an 2006 und die Herausforderungen für das aktuelle Nationalteam
Montag, 20. März 2023
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Philipp Lahm, der Turnierdirektor der UEFA EURO 2024, spricht über seine Hoffnungen und Träume für das Turnier im nächsten Sommer in Deutschland.
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Der Beginn der European Qualifiers bedeutet einen weiteren großen Meilenstein im Countdown zur UEFA EURO 2024, Turnierdirektor Philipp Lahm kann seine Vorfreude nicht verbergen. Hier spricht der frühere Kapitän der deutschen Nationalmannschaft über seine Erwartungen und Hoffnungen für die Endrunde im nächsten Sommer, über das letzte große Turnier in Deutschland und die anstehenden Herausforderungen für die Mannschaft von Hansi Flick.
Die Vorfreude auf die EURO 2024 ist riesengroß. Solche Turniere im eigenen Land sind immer etwas ganz Besonderes und wir wollen wieder ein großes, gemeinsames Fest feiern, wo alle herzlich willkommen sind.
In Deutschland blicken wir immer gerne zurück auf 2006 und wie uns die Weltmeisterschaft näher zusammen gebracht hat, aber auch wie damals jeder in unserem Land willkommen war. Das gilt es zu wiederholen und in die neue Zeit zu bringen. Das ist eine große Chance für Deutschland, aber es ist auch wichtig zu zeigen, für was wir stehen: Dass jeder herzlich willkommen ist, dass wir für Vielfalt stehen.
Ich blicke gerne zurück auf 2006, wie viele Leute bei uns damals zum Public Viewing zusammengekommen sind! Sie haben gemeinsam gefeiert, egal wo sie herkamen, welche Hautfarbe oder Religion sie hatten. Ich stand damals auf dem Platz, aber meine Familie und Freunde erzählen heute noch, wie schön es war. Die Menschen kamen zusammen, feierten zusammen und hatten Spaß miteinander. Das war etwas ganz Besonderes und die EURO 2024 bietet die Chance, das zu wiederholen.
Als Turnierdirektor wünsche ich mir eine tolle Atmosphäre und eine sichere Europameisterschaft, ein großes Festival des Fußballs. Als Deutscher wünsche ich mir auch eine starke Heimmannschaft, die bis zum Schluss dabei ist. Bei den letzten drei Turnieren ist Deutschland früh ausgeschieden – zweimal bei Weltmeisterschaften in der Gruppenphase und im Achtelfinale der EURO 2020. Viel zu früh für solch eine stolze Fußball-Nation. Jetzt im eigenen Land zu spielen, ist auf jeden Fall ein großer Vorteil.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, so etwas kann beflügeln. Die Begeisterung muss von der Heimmannschaft auf das Publikum überspringen, aber natürlich auch umgekehrt. Das ist natürlich eine große Unterstützung im Stadion, vor allem wenn es in einem Spiel dem Ende zugeht und der Spielstand eng ist, dann kann das enorm helfen. Bei der WM 2006 war das Eröffnungsspiel in meiner Heimatstadt München – so wird es auch 2024 wieder sein. Ich hatte dann auch noch das Glück, das erste Tor zu schießen.
Die aktuelle Mannschaft muss sich jetzt finden auf dem Weg zum Turnier, dann kann der Funke überspringen zum Publikum und umgekehrt. Es ist wichtig, eine Mannschaft zu haben, die mit Freude in dieses Turnier geht. Der Druck wird natürlich da sein, das ist immer so bei einem Heim-Turnier. Aber es ist einfach etwas ganz Besonderes, zu Hause spielen zu dürfen.