Fünf historische EURO-Viertelfinals
Mittwoch, 30. Juni 2021
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Mit einem Blick zurück in die Geschichte von Krimis und Dramen in den Runden der letzten Acht soll der Appetit auf die Viertelfinals der EM 2024 geweckt werden.
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22.06.1996: England - Spanien 0:0 n.V. (England gewinnt 4:2 im Elfmeterschießen)
Die Spannung in Wembley war greifbar. Die Engländer hatten sich durch ein 4:1 im letzten Gruppenspiel gegen die Niederlande genügend Selbstvertrauen geholt. Nun sollten auch die Spanier dran glauben. Die Iberer trafen in der ersten Halbzeit zwei Mal, doch die Tore wurden wegen Abseits aberkannt. Kurz vor der Pause rettete Englands Torwart David Seaman seiner Mannschaft das 0:0, als er gegen den frei stehenden Javier Manjarín parierte.
Es kam zur Verlängerung, in der erstmals die Golden-Goal-Regel zur Anwendung gekommen wäre. Es blieb jedoch auch nach 120 Minuten beim torlosen Remis, und England feierte einen seiner seltenen Siege nach Elfmeterschießen. Bei Stuart Pearce war der Jubel am größten. Hatte er doch sechs Jahre zuvor bei der FIFA-Weltmeisterschaft verschossen. Nun war der Fluch besiegt.
25.06.2000: Spanien - Frankreich 1:2
Die Franzosen waren das dominante Team bei der Endrunde 2000 und am Ende auch Europameister. Doch Spanien hatte den Favoriten im Viertelfinale von Brügge am Rande des Ausscheidens. Nach einer knappen halben Stunde brachte Zinédine Zidane Les Bleus auf Kurs, doch Gaizka Mendieta glich per Strafstoß aus.
Noch vor der Pause gingen die Franzosen aber wieder in Führung. Patrick Vieira leistete die perfekte Vorarbeit für das Traumtor von Youri Djorkaeff. Die Spanier hatten kurz vor Schluss noch die Riesenchance zum Ausgleich. Aber Raúl González schoss einen Elfmeter über die Latte. Frankreich zog ins Halbfinale ein und gewann später auch den Titel.
24.06.2004: Portugal - England 2:2 n.V. (Portugal gewinnt 6:5 im Elfmeterschießen)
Dieses Spiel hatte alles. Michael Owen tanzte England in Lissabon regelrecht in Führung und war damit der erste Engländer, der in vier aufeinander folgenden großen Turnieren traf. Doch die "Three Lions" verloren das damals 18-jährige Wunderkind Wayne Rooney wegen einer Verletzung, und Hélder Postiga erzielte den Ausgleich.
Ein Tor von Sol Campbell in der 90. Minute zählte nicht, und Rui Costa traf für Portugal in der Nachspielzeit. Doch Frank Lampard konterte diese späte Führung der Portugiesen durch einen noch späteren Ausgleich. Im packenden Elfmeterschießen vergab David Beckham vom Punkt, und Ricardo hielt den Schuss von Darius Vassell.
25.06.2004: Frankreich - Griechenland 0:1
Dieses Spiel wurde aufgrund des völlig überraschenden Ausgangs mit einbezogen. Keiner konnte erwarten, dass die Griechen bei diesem Turnier zum ersten Mal in ihrer Verbandsgeschichte die Franzosen schlagen. Noch weniger realistisch erschien, dass Griechenland auch noch Europameister wird. Beides ist passiert.
Die Griechen jubelten in Lissabon schon, nachdem ein Freistoß von Giorgos Karagounis von Kostas Katsouranis verlängert wurde, doch Frankreichs Torwart Fabien Barthez konnte gerade noch verhindern, dass der Ball mit vollem Umfang die Linie überschritt. Dann aber erzielte Angelos Charisteas in der 65. Minute doch noch das Tor für die Griechen ... der Rest ist Geschichte.
21.06.2008: Kroatien - Türkei 1:1 n.V. (Türkei gewinnt 3:1 im Elfmeterschießen)
Wo soll man da anfangen? Am Ende erreichte die Türkei erstmals in der EURO-Geschichte das Halbfinale. In Wien entschied das Elfmeterschießen ein Spiel, in dem noch kurz vor Ende der Verlängerung zwei Tore fielen. Ivan Klasnić drückte eine Flanke von Luka Modrić per Kopf über die Linie, als nur noch eine Minute zu spielen war.
Doch zum dritten Mal bei diesem Turnier schlugen die Türken noch einmal zurück. Ein abgefälschter Schuss von Semih Şentürk landete im Netz. Es folgte das erste Elfmeterschießen bei dieser Endrunde, und die Türken gewannen mit 3:1. Rüştü Reçber hielt den Elfmeter von Mladen Petrić, nachdem zuvor schon Modrić und Ivan Rakitić gescheitert waren.