Türkei gewinnt Viertelfinal-Krimi gegen Kroatien bei der EURO 2008
Samstag, 21. Juni 2008
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Kroatien - Türkei 1:1 (n.V.; Türkei gewinnt 3:1 n.E.)
Die Türkei zog den Kopf wieder einmal aus der Schlinge und trifft nun im Halbfinale auf Deutschland.
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Die Türkei steht zum ersten Mal im Halbfinale einer UEFA-Europameisterschaft. In einem am Ende dramatischen Spiel in Wien konnten sich die Türken im Elfmeterschießen gegen Kroatien durchsetzen, nachdem in der letzten Minute der Verlängerung noch zwei Tore gefallen waren.
Eine Minute vor dem Ende der Verlängerung köpfte Ivan Klasnić eine Flanke von Luka Modrić zur Führung der Kroaten in die Maschen, die sich damit schon im Halbfinale am Mittwoch gegen Deutschland wähnten. Die Türkei schaffte durch Semih Şentür jedoch zum dritten Mal in Folge ein spätes Tor und rettete sich damit ins Elfmeterschießen.
Dort hatten die Türken die besseren Nerven, sie gewannen mit 3:1. Torhüter Rüştü Reçber konnte den Schuss von Mladen Petrić parieren, nachdem zuvor Modrić und Darijo Srna daneben geschossen hatten. Gegen Deutschland muss der türkische Trainer Fatih Terim jedoch improvisieren, denn neben Torhüter Volkan Demirel sind auch noch Emre Aşık, Tuncay Şanlı und Arda Turan gesperrt.
Terim musste ohne die gesperrten Volkan Demirel und Mehmet Aurélio auskommen, dazu fehlten auch noch verletzungsbedingt einige Akteure. Im Vergleich zur Partie gegen die Tschechische Republik hatte er vier Veränderungen vorgenommen. Im Tor stand der 35-jährige Rüştü, der bei der EURO '96 noch gegen den kroatischen Trainer Slaven Bilić auf dem Platz gestanden hatte. Bilić vertraute auf die gleiche Elf, die in der Vorrunde gegen Deutschland gewonnen hatte. Nach fünf Minuten kamen die Kroaten zu ihrer ersten Gelegenheit. Nach einem Fehler vom türkischen Rechtsverteidiger Sabri Sarıoğlu legte Ivan Rakitić quer auf Darijo Srna, doch dessen Schuss konnte Hakan Balta gerade noch abblocken. Die neu formierte Abwehr von Terim hatte vor allem auf den Außenpositionen immer wieder Probleme.
Bei den Türken zielte Hamit Altıntop in der Anfangsphase neben das Gehäuse, kurz danach warf sich Niko Kovač in seinen Freistoß. Nach 18 Minuten hätte Kroatien in Führung gehen müssen. Modrić konnte sich auf der rechten Seite durchsetzen, seine flache Hereingabe donnerte Ivica Olić aus kurzer Distanz an die Latte. Der anschließende Kopfball von Niko Kranjčar war zu hoch angesetzt. Danach kamen die Türken besser ins Spiel, kurz vor der Pause segelte ein Gewaltschuss von Mehmet Topal nur Zentimeter am Tor vorbei.
Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit stand wieder Rüştü im Mittelpunkt. Nach einer verunglückten Abwehr von Gökhan Zan rettete der erfahrene Schlussmann gegen den anstürmenden Olić. Kurz danach war er auch gegen Kranjčar zur Stelle. In der 70. Minute kam Rakitić nach einem schönen Doppelpass mit Olić völlig freistehend im Strafraum zum Schuss, doch auch er zielte zu hoch. In der 83. Minute zeigte Rüştü bei einem Freistoß von Srna noch eine Glanzparade.
In der Verlängerung wurden die Türken etwas offensiver. Zuerst rettete Stipe Pletikosa gegen Emre Aşık, dann hatte er Glück, als ein Schuss von Tuncay Şanlı am Kasten vorbei ging. In der letzten Minute erzielte Klasnić schließlich das vermeintliche Siegtor für Kroatien, als er von einem Fehler von Rüştü profitierte, doch im Gegenzug gelang Semih noch der Ausgleich. Das Elfmeterschießen brachte schließlich die Entscheidung zu Gunsten der Türkei.
Aufstellungen
Kroatien: Pletikosa; Pranjić, Šimunić, Robert Kovač, Ćorluka; Rakitić, Niko Kovač (K), Modrić, Srna; Olić (97. Klasnić), Kranjčar (65. Petrić)
Bank: Galinović, Runje, Šimić, Vejić, Vukojević, Kalinić, Pokrivač, Knežević, Leko
Trainer: Slaven Bilić
Türkei: Rüştü; Hakan Balta, Emre Aşık, Gökhan, Hamit Altıntop; Arda, Mehmet Topal (76. Semih), Tuncay, Sabri; Nihat (K) (117. Gökdeniz), Kazım-Richards (61. Uğur)
Bank: Tolga, Servet, Emre Belözoğlu, Tümer, Emre Güngör, Ayhan, MevlütTrainer: Fatih Terim
Schiedsrichter: Roberto Rosetti (Italien)
Man of the Match: Hamit Altıntop (Türkei)