Real Madrid verteidigt als erstes Team seinen Titel
Samstag, 3. Juni 2017
Artikel-Zusammenfassung
Real Madrid hat Geschichte geschrieben und als allererstes Team seinen Titel in der UEFA Champions League verteidigt. In Cardiff siegten die Königlichen mit 4:1 gegen Juventus.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Real Madrid hat Geschichte geschrieben und als allererstes Team seinen Titel in der UEFA Champions League verteidigt. In Cardiff siegten die Königlichen mit 4:1 gegen Juventus.
- Live-Blog: Das Spiel zum Nachlesen
- Ausführliche Spielstatistiken
- Hinter den Kulissen
- Das Spiel in Fotos
Das Endspiel im National Stadium of Wales hatte auch drei deutsche Hauptdarsteller zu bieten: Auf Seiten von Juventus Sami Khedira, bei Real Toni Kroos sowie Schiedsrichter Felix Brych. Somit trafen erstmals seit der Einführung der UEFA Champions League 1992/93 zwei deutsche Legionäre im Endspiel aufeinander.
Von Abtasten war in den Anfangsminuten wenig zu sehen, beide Teams legten sofort den Vorwärtsgang an, wobei die Italiener den besseren Eindruck hinterließen und die ersten Abschlüsse verzeichneten: Gonzalo Higuaín (3., 4.) konnte Keylor Navas noch nicht in Gefahr bringen, doch kurz darauf musste Reals Keeper beim Kracher von Miralem Pjanić aus 18 Metern schon sein ganzes Können aufbringen.
In Führung gingen jedoch die Königlichen in der 20. Minute: Nach starker Vorarbeit von Kroos und Karim Benzema landete das Leder bei Cristiano Ronaldo, der nach rechts zu Dani Carvajal rauslegte. Der Außenverteidiger spielte sofort wieder in die Mitte zu CR7, der aus 15 Metern direkt abzog und Glück hatte, dass Leonardo Bonucci den Ball unhaltbar für Gianluigi Buffon abfälschte.
Juventus zeigte sich in einem rassigen Endspiel aber völlig unbeeindruckt und drängte sofort auf den Ausgleich, der nur sieben Minuten später fallen sollte. Nach einer Linksflanke legte Higuaín für Mario Mandžukić ab, der das Leder halblinks im Strafraum mit dem Rücken zum Tor annahm und aus 15 Metern per Seitfallzieher erfolgreich war – einfach nur Weltklasse.
Nach der Pause übernahm der Titelverteidiger das Kommando und ließ Juve überhaupt nicht mehr zur Entfaltung kommen, benötigte bei der neuerlichen Führung jedoch erneut eine gehörige Portion Glück: Casemiro zog in der 61. Minute aus knapp 30 Metern ab, Khedira fälschte so unglücklich ab, dass das Leder genau neben dem linken Pfosten im Gehäuse einschlug.
Dieses Mal fiel den Italienern keine Antwort ein, vielmehr legte Real drei Minuten später nach: Carvajal schickte auf der rechten Seite Luka Modrić auf die Reise, der kurz vor der Grundlinie in den Strafraum flankte, wo einmal mehr Ronaldo angeschlichen kam und Buffon aus kurzer Distanz überwinden konnte.
In der Schlussphase, in der der Mitte des zweiten Durchgangs eingewechselte Juve-Akteur Juan Cuadrado nach 84 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz flog, ließen die Spanier nichts mehr anbrennen und erhöhten durch Marco Asensio in der 90. Minute gar auf 4:1 – der insgesamt zwölfte Titelgewinn war unter Dach und Fach.
Schlüsselspieler: Cristiano Ronaldo (Real Madrid)
Erneut war es ein beeindruckender Abend des Portugiesen. Zwei typisch sichere Abschlüsse brachten ihm den vierten Titel in der Königsklasse ein; gleichzeitig wurde er zum ersten Spieler, der in drei Endspielen traf (und alle gewann) und schoss sein 600. Tor für Klub und Nationalmannschaft. Was noch dazu kommt: Ronaldo ist mit zwölf Toren im fünften Jahr in Folge Toptorschütze der UEFA Champions League – zehn davon hat er erst seit dem Viertelfinale geschossen.
Reportersicht
Joe Walker, Real Madrid (@UEFAcomJoeW)
Sie haben Geschichte geschrieben! Etwas an der UEFA Champions League holt das Beste aus Real Madrid heraus und 15 unglaubliche Minuten kurz nach der Halbzeit machten Juventus den Garaus. Was auch immer Zidane in der Pause gesagt hat, trug Früchte und die Königlichen dominierten nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang die zweite Hälfte. Sie sind das erste Team, das den Titel in der UEFA Champions League-Ära verteidigen konnte, und haben wohl schon den Blick auf den Hattrick nächstes Jahr in Kiew geworfen.
Paolo Menicucci, Juventus (@UEFAcomPaoloM)
Erneut ist Juventus an der letzten Hürde gescheitert und konnte die UEFA Champions League nicht gewinnen. Die Bianconeri haben nun seit 1996 fünf Endspiele in Folge verloren, und insgesamt sieben von neun. Vor zwei Jahren machte ein spektakuläres Barcelona ihrem Traum ein Ende, dieses Mal stand Cristiano Ronaldo zwischen der Alten Dame und dem Pokal. Das Glück war heute nicht auf ihrer Seite – die ersten beiden Treffer von Madrid waren abgefälscht – aber Juve verschwand in der zweiten Halbzeit förmlich. Ihnen ging im wichtigsten Spiel der Saison die Luft aus, während das historische Tripel zum Greifen nah war.