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Finanzielles Fairplay in Brüssel vorgestellt

FFP

Das Konzept der UEFA zum finanziellen Fairplay ist dem Ausschuss für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments in Brüssel präsentiert worden.

Finanzielles Fairplay in Brüssel vorgestellt
Finanzielles Fairplay in Brüssel vorgestellt ©UEFA.com

Das Konzept der UEFA zum finanziellen Fairplay ist bei einer formalen Anhörung dem Ausschuss für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments in Brüssel präsentiert worden.

Die Anhörung war für den europäischen Dachverband die Gelegenheit, das Konzept, das dem Wohle des Fußballs in Europa dienen soll, vorzustellen und gleichzeitig die Regelungen der UEFA-Klublizenzierung und des finanziellen Fairplays zu erläutern. Diese waren erst am vergangenen Donnerstag in Nyon vom UEFA-Exekutivkomitee verabschiedet worden.

Die Regelungen sollen eine in den letzten Jahren entstandene Situation beenden, in der von den Vereinen extreme Ausgaben vor allem für Spielerkäufe und Spielergehälter getätigt wurden. Die Klubs sollen dazu bewegt werden, mit ihren finanziellen Ressourcen verantwortungsbewusst umzugehen und nicht mehr Geld auszugeben als sie verdienen und gleichzeitig ihre Verbindlichkeiten termingerecht abzubauen.

Diese Maßnahmen wurden in die Wege geleitet, um langfristig dafür zu sorgen, dass der europäische Fußball geschützt bleibt und gedeiht, dass seine Wettbewerbe reibungslos laufen und langfristige Investitionen in die Entwicklung des Nachwuchsfußballs getätigt und die Sportanlagen modernisiert werden.

Andrea Traverso, Vorsitzender der UEFA-Klublizenzierung, sagte den Mitgliedern des Parlaments, dass diese Maßnahmen von höchster Wichtigkeit seien, vor allem angesichts der globalen Finanzkrise, die alle Bereiche der Wirtschaft beeinflusse. Die nationalen Verbände, Ligen, Vereine und andere wichtige Entscheidungsträger hätten der Notwendigkeit der getroffenen Entscheidungen zugestimmt. Doris Pack, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung, sagte, dass zahlreiche Vereine Schulden gemacht hätten, was dramatisch sei.

Traverso präsentierte Zahlen bezüglich der europäischen Vereinsbilanzen, die auf UEFA-Untersuchungen beruhen und aus dem Jahre 2008 stammen, und die in diesem Jahr im UEFA-Benchmarkingreport zur Klub-Lizenzierung der europäischen Vereine veröffentlich wurden.

Insgesamt beläuft sich der Gesamtverlust der Klubs auf 578 Millionen Euro. 65 Prozent der Einnahmen wurden durchschnittlich für Gehälter ausgegeben, 47 Prozent der Vereine meldeten Verluste.

Traverso sagte, dass das Hauptprinzip des finanziellen Fairplay-Konzepts und der neuen Regelungen das Erreichen der Gewinnzone sei, sodass ein Verein nicht andauernd mehr Geld ausgeben müsse als er einnehme. Auf diese Weise würden die Finanzen im europäischen Vereinsfußball langfristig stabilisiert.

Die Maßnahmen im Bereich des finanziellen Fairplays, so fuhr Traverso fort, sollten nicht dazu dienen, Vereine zu bestrafen, sie sollten ein Weg sein, ihnen zu helfen und die finanziellen Standards innerhalb des europäischen Fußballs zu verbessern. Er wiederholte, dass die Europäische Kommission positiv auf die diesbezüglichen Ansichten der UEFA reagiert hätten.

Das Europäische Parlament hat bereits seine Unterstützung signalisiert, was die Maßnahmen zum finanziellen Fairplay anbelangt. Jean-Luc Dehaene, Vorsitzender des Vereinsfinanzkontrollausschusses, der die Umsetzung der neuen Regelungen überwacht, ist selbst Mitglied des Europäischen Parlaments.

William Gaillard, Berater des UEFA-Präsidenten, sagte auf der Anhörung, dass die Maßnahmen zur gleichen Zeit ins Leben gerufen worden seien, als die Finanzkrise ernste Ausmaße angenommen habe. Dies, so sagte er, sei vielleicht ein glücklicher Zufall gewesen, aber dennoch zeige sich, dass solche Maßnahmen absolut wichtig gewesen und zur rechten Zeit getroffen worden seien.

Die Maßnahmen des Finanziellen Fairplays sollen innerhalb einer dreijährigen Periode eingeführt werden. Um die entsprechenden Vorkehrungen der Vereine zu überwachen, wurde ein Kontroll-Ausschuss eingeführt. Im Mai 2010 hat das UEFA-Exekutivkomitee die Regularien zur UEFA-Klublizenzierung und des Finanziellen Fairplays gebilligt. Sie finden die Zustimmung aller Interessensvertretungen des europäischen Fußballs.