Finale der UEFA U19-EM der Frauen: Spanien - Niederlande 2:1 n.V.

Die eingewechselte Intza Eguiguren schoss Spanien bei der UEFA-U19-Europameisterschaft der Frauen in der vorletzten Minute der Verlängerung gegen die Niederlande zum Titel.

Das Spiel in aller Kürze

Spanien erwischte einen Blitzstart und ging bereits in der 6. Minute durch Marísa García in Führung. Die Niederländerinnen, die in den vorangegangenen drei Spielen ohne Gegentor geblieben waren, zeigten sich jedoch unbeeindruckt und drängten auf die direkte Antwort.

Diese sollte ihnen aber erst in der zweiten Hälfte gelingen. Lotte Keukelaar eroberte den Ball am spanischen Strafraum und legte mustergültig für Danique Tolhoek (59. Minute) ab, die zum 1:1 einschob. Anschließend entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem die beiden Torhüterinnen im Mittelpunkt standen und sich mit starken Paraden auszeichneten.

In der darauffolgenden Verlängerung merkte man beiden Mannschaften den Kräfteverschleiß an, sodass großen Chancen Mangelware waren. Als die Begegnung bereits Kurs auf das Elfmeterschießen genommen hatte, gelang den Spanierinnen das späte Tor. Nach einer perfekt getimten Flanke der eingewechselten Olga San Martín stand Intza Eguiguren am langen Pfosten goldrichtig und schob zum Siegtreffer ein.

Stimmen

Intza Eguiguren, Spanien: "Ich bin sprachlos. Damit habe ich nicht gerechnet. Der Ball fiel mir vor die Füße, ich hatte das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ich wusste nicht, was Oihane vorhatte. Sie spielte den Ball zurück, er prallte von der Verteidigerin ab. Ich stand am hinteren Pfosten, der Ball kam zu mir, und er ging rein. Ich weiß nicht einmal, wie ich gejubelt habe. Ich hatte mein GPS-Gerät in der Hand und warf es einfach weg. Ich kann es kaum fassen und bin überglücklich."

Daniela Agote, Spanien: "Ich bin wirklich überglücklich, dass wir gewonnen haben. Mit dieser Trophäe [als Spielerin des Spiels] habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Ich bin einfach nur glücklich."

Interessante Zahlen zum Finale

• Spanien stellt mit drei aufeinanderfolgenden Titeln und insgesamt sechs Triumphen die Rekorde Deutschlands ein. Zudem setzten sie ihre aktuelle Siegesserie bei UEFA- und FIFA-Jugendturnieren der Frauen fort. Im Mai 2024 gewannen sie die U17-Europameisterschaft und 2022 sowohl die U17- als auch die U20-Weltmeisterschaft der Frauen.
• Für Spanien war es das elfte Finale – ein Rekord, den sie sich mit Deutschland teilen, wenn man die Endphasen mit vier Teilnehmern der U18-EM 1998/99 mitzählt. Es war Spaniens achte Endspiel-Teilnahme bei den letzten neun Ausgaben.
• Mit diesem Sieg wiederholt Spanien seinen Erfolg von 2018. Zuvor war es das einzige Jahr, in dem eine Nation sowohl die U17- als auch die U19-Europameisterschaft der Frauen gewinnen konnte.
• Nina Matejić aus Serbien wurde mit fünf Treffern Torschützenkönigin der Endrunde. Tolhoek war mit 15 Toren, einschließlich der Qualifikation, die erfolgreichste Torschützin des gesamten Turniers.
• Für Sonia Bermúdez war es das zweite Finale in Folge als Trainerin. Bereits in ihrer Debütsaison im Vorjahr führte sie Spanien zum Titel.
• Judit Pujols gehörte zwar dem spanischen Kader an, der im letzten Jahr in Belgien triumphierte, kam im Finale jedoch nicht zum Einsatz.

Aufstellungen

Spanien: Astralaga - Noemi, A Camara, Ranera, Judit - Alguacil (91. Eguiguren), Artero, Librán (64. San Martín) - Agote (115. San Nicolás), Marisa (106. Gil Villar), Pau (78. Arques)

Niederlande: Van der Vliet - De Klonia (112. Rademaker), Woons, Kardinaal, Chibani - Proost (87. Van de Velde), Van Hensbergen, Van Uden (112. Verdaasdonk) - Van Koppen (46. Huizenga), Tolhoek (101. Iedemea), Keukelaar