Spanien komplettiert Frauen-U19-Dreierpack

In den ersten 13 Jahren der UEFA U19-Europameisterschaft der Frauen von 1998 bis 2011 war Deutschland die dominante Nation. In den 13 Jahren seither hat sich Spanien als Anführer etabliert – so war es passend, dass sie 2024 Deutschlands Rekord von drei Titel in Serie und sechs Titeln insgesamt einstellten.

Nur eine Spielerin des siegreichen Teams von 2023 war in Litauen wieder dabei und so startete das Team von Judit Pujol langsam ins Turnier – den ersten Treffer gab es erst am 3. Spieltag. Aber dieses 2:0 gegen Deutschland brachte sie in die K.-o.-Phase, wo sie beim 3:1 gegen England und 2:1 nach Verlängerung gegen die Niederlande ihre ganze Klasse darboten.

Mit drei Siegen, 14 Toren und keinem einzigen Gegentor hatte es Spanien in die 2. Runde der Qualifikation geschafft. Allerdings verpassten viele dieser Spielerinnen die Endrunde der U19-EM, um sich auf die bald darauf folgende FIFA U20-Weltmeisterschaft der Frauen vorzubereiten. So gelang Spanien am 1. Spieltag in Gruppe B nur ein 0:0 gegen die Republik Irland, obwohl man auf 29:0 Torschüsse kam.

Drei Tage sollte es für La Rojita noch schlimmer kommen: Gegen die Niederlande, die in ihrem ersten Gruppenspiel gegen Deutschland erst kurz vor Schluss das 1:1 erzielt hatten, verlor man mit 0:1; Lotte Keukelaar traf in der 87. Minute. Mit einem Comeback-Sieg zum 2:1 gegen Irland übernahm Deutschland vorerst die Gruppenspitze, aber vor dem letzten Spieltag war noch alles drin.

Mit einem 2:0-Sieg gegen Irland holten sich die Niederlande schließlich den Gruppensieg, während Spanien sich ebenfalls mit 2:0 gegen Deutschland durchsetzte und den zweiten Platz schnappte.

Litauen gab in Gruppe A das Turnierdebüt und musste sich gleich im ersten Spiel England mit 0:10 geschlagen geben, was die höchste Niederlage in der Geschichte der Endrunde ist. Frankreich gelang ein Comeback gegen Serbien zum 3:1-Sieg, es folgte ein 6:0 gegen Litauen. So stand Frankreich im Halbfinale, da England in der 90. Minute den Ausgleich gegen Serbien erzielte.

England beendete die Gruppe nach einem 1:0-Sieg gegen Frankreich auf dem ersten Platz. Somit brachte Serbien auch der 4:1-Sieg gegen den Gastgeber nichts, doch Nina Matejić wurde dank ihres Dreierpacks beste Torschützin des Turniers mit insgesamt fünf Toren während Litauen mit einem Traumtor aus der Distanz von Karolina Jasaitytė das erste Endrundentor erzielte.

Mit einem dominanten 3:1-Sieg setzte sich Spanien im Halbfinale gegen England durch und erreichte zum elften Mal das Endspiel, was Rekord ist (wobei Deutschland das Turnier ebenfalls elfmal unter den besten zwei beendete, darunter auch bei der U18-Endrunde 1998/99, als alle Teams in einer Gruppe gegeneinander spielten).

Im anderen Halbfinale setzten sich die Niederlande mit 2:0 gegen Frankreich durch. Wie schon gegen Irland fiel das erste Tor nach einem Freistoß durch Karlijn Woons, die vor diesen beiden Spielen sechs Jahren lang kein einziges Tor erzielt hatte.

Nachdem sie auch schon die U17-EM der Frauen gewonnen hatten, hatte Spanien die Chance auf das erst zweite Jugend-Double nach 2018, als man den U17-Titel übrigens in Litauen holte. In der ersten Halbzeit waren sie klar besser als die Niederlande und führten schon nach nur sechs Minuten durch Marisa García, der die Spielerin des Turniers, Daniela Agote, aufgelegt hatte.

Aber die Niederlande, die ihr einziges bisheriges Endspiel 2014 mit 1:0 gegen Spanien gewonnen hatten, kämpften sich in der zweiten Hälfte zurück und erzwangen durch ein Tor von Danique Tolhoek die Verlängerung. Es war ihr 15. Treffer der Saison, inklusive Qualifikation. Das Elfmeterschießen stand schon vor der Tür, als Olga San Martín in der 118. Minute den Rückpass spielte und die ebenfalls eingewechselte Intza Eguiguren Spanien zum Sieg schoss.