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Schweden blieb in der Hitze Antalyas cool

Bei der UEFA-U19-Europameisterschaft für Frauen 2012 waren vier Neulinge dabei, es fielen so wenige Tore wie nie, erstmals gewann Schweden das Turnier und erstmals war Deutschland nicht dabei.

Schweden blieb in der Hitze Antalyas cool
Schweden blieb in der Hitze Antalyas cool ©UEFA.com

Die UEFA-U19-Europameisterschaft für Frauen 2012 war ein Zeichen dafür, dass die Nationen in diesem Wettbewerb immer mehr zusammenrücken. Für die meisten Endrunden in der elfjährigen Geschichte des Wettbewerbs hieß es in Abwandlung eines Spruchs von Gary Lineker meist: Acht Mannschaften jagen in 15 Spielen einem Ball hinterher und am Ende gewinnt immer Deutschland. Aber diesmal hatte Deutschland noch nicht einmal die Endrunde erreicht, sodass am Ende ein neuer Name auf dem Siegerpokal stand.

Es war die Mannschaft von Calle Barrling, die den Titelverteidiger in der zweiten Qualifikationsrunde aus dem Wettbewerb warf. Ebenfalls nicht dabei waren Norwegen, Finalist von 2011, sowie Frankreich, Europameister von 2010. Im Finale ging es für Schweden gegen Spanien, gegen das es sechs Tage zuvor in der Gruppenphase ein 0:0 gegeben hatte.

Schweden übernahm die Initiative, aber Spanien, das tief stand, war insgesamt gefährlicher, zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten sie die Partie eigentlich im Griff. Mitte der zweiten Halbzeit drehte Jessica Höglander einen Kopfball von Virginia Torrecilla herrlich um den Pfosten. Fünf Minuten später wäre sie bei einem Freistoß von Alexia Putellas machtlos gewesen, doch der Ball landete am Gebälk. So ging die Partie in die Verlängerung, und in der 108. Minute fiel der entscheidende Treffer.

Elin Rubensson setzte sich auf der linken Seite durch und brachte den Ball flach in die Mitte, wo Dolores Gallardo genau vor die Füße von Diaz klärte, die sich diese Chance nicht entgehen ließ und einschob. Spanien fand nicht mehr zurück ins Spiel und Barrling war in seiner Philosophie bestätigt, die 2009 nach der Finalniederlage entwickelt wurde: "Blendende Technik und Abwehr."

In der Tat dominierten in diesem Turnier die Abwehrreihen. Ein Grund dafür waren die hohen Temperaturen, die selten unter 25 Grad sanken. Insgesamt fielen in den 15 Spielen nur 26 Tore, ein Rekordtiefstwert für diesen Wettbewerb. Charakteristisch zeigte sich dies bereits am ersten Spieltag, als in vier Spielen fünf Treffer erzielt wurden, wobei es Siege für Dänemark, Spanien und Schweden gab. Den Skandinavierinnen gelang mit dem 1:0 gegen England Revanche für das verlorene Endspiel 2009.

Das eben erwähnte Trio gewann die auch das jeweils zweite Spiel und war bereits einen Spieltag vor Schluss für das Halbfinale qualifiziert. Auch Portugal kam beim Turnierdebüt gegen Rumänien zum ersten Sieg. Nachdem zuvor gegen eine andere Mannschaft, die ebenfalls Turnierneuling war – gegen Gastgeber Türkei – ein torloses Remis herausgesprungen war, reichte ihnen dies, um ebenfalls weiterzukommen. Und da auch Serbien einen Punkt holte, stand keiner der vier Neulinge am Ende mit leeren Händen da.

Portugals bemerkenswertes Turnier endete auf dramatische Weise im Halbfinale, als die eingewechselte Raquel Pinel drei Minuten vor dem Ende für Spanien das einzige Tor der Partie schoss. Im anderen Halbfinale gab es ebenfalls ein Derby, als Rubensson beim 3:1 gegen Dänemark mit ihren beiden Toren in der ersten Halbzeit ihr Turnierkonto auf fünf Treffer hochschraubte und insgesamt im laufenden Wettbewerb auf 13 Tore kam. Im Finale traf sie zwar nicht, aber sie bereitete den Treffer durch Diaz vor, die ihren spanischen Namen von einem chilenischen Elternteil hat. Schweden hatte endlich einen großen Titel gewonnen.