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Italien löst Deutschland ab

Vor der Endrunde in Frankreich war Deutschland der große Favorit, doch am Ende wurde Italien zum ersten Mal U19-Europameister der Frauen.

Norwegens Katrine Andresen (links) im Zweikampf mit Alice Parisi
Norwegens Katrine Andresen (links) im Zweikampf mit Alice Parisi ©Sportsfile

Titelverteidiger Deutschland ist nach einer überragenden Qualifikation als großer Favorit ins Loire-Tal gereist. Besonders bemerkenswert war ein 8:3-Sieg gegen Russland. Ein sechster Titel innerhalb von elf Jahren schien nur Formsache zu sein. Trainerin Maren Meinert rechnete jedoch mit einem ganz schweren Turnier, und so sollte es auch kommen - trotzdem haben nur wenige mit diesem Ausgang gerechnet.

Deutschland startete stark, England war in einer Neuauflage des letzten Endspiels ohne Chance. Nach einem Unentschieden gegen Schweden folgte im letzten Spiel der Gruppe B eine richtige Machtdemonstration, Schottland wurde mit 7:0 abgefertigt. Dabei haben sich sechs verschiedene Spielerinnen in die Torschützenliste eingetragen.

Schweden zog zusammen mit dem Titelverteidiger ins Halbfinale ein. In der anderen Gruppe gab es die ersten Überraschungen, Gastgeber Frankreich musste vorzeitig die Segel streichen. Entscheidend dafür war eine 1:3-Niederlage gegen Italien. Die Azzurrine hatten auch schon ihre erste Partie gegen Norwegen gewonnen, ihr "Maradona", Tatiana Bonetti, hatte dabei in der letzten Minute das goldene Tor erzielt.

Norwegen erholte sich von der Niederlage und zog doch noch ins Halbfinale ein, wo die Mannschaft aus Skandinavien für einen richtigen Paukenschlag sorgte. Der Außenseiter geriet gegen Deutschland zwar früh in Rückstand, ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Ida Elise Enget erzwang mit ihrem Ausgleichstreffer eine Verlängerung, wo keine weiteren Tore fallen sollten. Im Elfmeterschießen war Norwegens Nummer 10 die große Heldin, sie verwandelte den entscheidenden Schuss zum 4:2-Sieg. Im Finale wartete anschließend Italien.

Die beiden Teams hatten sich bereits in der Qualifikation gegenüber gestanden, damals holte sich Norwegen durch einen 2:1-Erfolg den Sieg in der Gruppe 5. Italien kam als bester Gruppenzweiter weiter. Die Italienerinnen, angeführt von A-Nationalspielerin Sara Gama, drehten im Halbfinale auf und ließen Schweden nicht den Hauch einer Chance. Schwedens Trainer Calle Barrling meinte hinterher, seine Mannschaft wäre in einem wahren "Angriffswirbel" untergegangen. Pamela Gueli steuerte zwei Treffer zum 4:0-Erfolg bei, die überragende Alice Parisi markierte in der Schlussphase per Strafstoß den Endstand. Im Finale in Tours war die Nummer 10 der Azzurrine erneut erfolgreich, wieder mit einem Elfmeter.

Gueli wurde 19 Minuten vor dem Ende im Strafraum von Gunhild Herregården zu Fall gebracht, Parisi ließ sich diese Chance nicht entgehen. Damit konnte sich Italien zum ersten Mal diesen Titel holen, während Norwegens Trainer Jarl Torske seinem Ruf als "Mister Silber" wieder einmal gerecht wurde.