2012: Sandie Toletti
Montag, 9. Juli 2012
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Obwohl sie mit Frankreich zum zweiten Mal in Folge das Finale der U17-EM für Frauen unglücklich verlor, war Sandie Toletti der Star der Endrunde 2011/12.
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Deutschland gewann 2012 zum dritten Mal den Titel bei der UEFA-U17-Europameisterschaft für Frauen, im Endspiel wurde Frankreich im Elfmeterschießen bezwungen. Am meisten auf sich aufmerksam gemacht hat jedoch die Spielführerin des unterlegenen Finalisten.
Sandie Toletti war bereits 2010/11 mit dabei, als Frankreich das Finale gegen Spanien durch ein Gegentor in letzter Minute verlor. In den sechs Qualifikationsspielen 2011/12 verbuchte sie sechs Tore und fünf Vorlagen, als die Französinnen erneut das Ticket nach Nyon lösten. Im Halbfinale war sie die treibende Kraft bei Les Bleuettes, die nach einem Rückstand noch mit 5:1 gegen die Schweiz gewannen. Mit einem herrlichen Linksschuss von der Strafraumgrenze markierte sie den umgehenden Ausgleich, nachdem Paco Rubios Mannschaft kurz zuvor völlig überraschend das 0:1 kassiert hatte.
In der zweiten Halbzeit bereitete die Mittelfeldspielerin von Montpellier Hérault SC das 4:1 durch Kadidiatou Diani vor. In der Schlussminute schoss sie zwar noch einen Elfmeter an die Latte, doch der Sieg war Frankreich nicht mehr zu nehmen. Als es drei Tage später im Finale gegen Deutschland zum Elfmeterschießen kam, machte sie es dann auch besser.
Deutschland versuchte die Räume im Zentrum eng zu machen, damit Toletti, Laura Blanchard und Ghoutia Karchouni ihr schnelles Kurzpassspiel nicht aufziehen konnten, mit dem sie die Schweizerinnen verblüfft hatten. Trotzdem hatte Toletti genügend Platz, um die erste gefährliche Szene der Partie heraufzubeschwören, ihr Halbvolley aus der Distanz klatschte in der 13. Minute an den Pfosten.
Von ihr gingen in beiden Partien einige schöne Spielzüge über die französischen Angreiferinnen Léa Declercq, Pauline Cousin und Diani aus, Letztere muss für ihre starken Leistungen besonders erwähnt werden. Dennoch war es Toletti, die sich dank ihrer Technik, ihrer Beweglichkeit, ihrer Übersicht und ihrer Dynamik vom Rest absetzte; wenn sie in Ballbesitz war, schien immer etwas Besonderes in der Luft zu liegen.
Frankreichs Trainer Rubio sagte gegenüber UEFA.com: "Sandie war im Finale vielleicht nicht in Topform, aber sie ist wirklich eine überragende Spielerin, eine richtige Anführerin unter all diesen Mädchen, auf und außerhalb des Platzes. Sie weiß, wie man verteidigt und sie weiß auch, wie man Tore schießt; sie ist eine großartige Alleskönnerin. Sie hat außerdem eine hervorragende Einstellung, genau die richtige Bescheidenheit, um sich weiter zu entwickeln. Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie in vier oder fünf Jahren zu den besten Spielerinnen überhaupt gehören wird."