Juniorinnen werden vor Doping gewarnt
Freitag, 25. Juni 2010
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Die Spielerinnen der vier Mannschaften bei der UEFA-U17-Europameisterschaft für Frauen sind vor den Gefahren des Dopings für ihre Karriere gewarnt worden.
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Die Spielerinnen der vier Mannschaften bei der UEFA-U17-Europameisterschaft für Frauen in der Schweiz sind vor den Gefahren des Dopings gewarnt worden. Auch wenn sie sich unbewusst dopten, kann das ihre Karriere ruinieren.
Alle vier Teams wurden in einer einstündigen Sitzung über die verschiedenen Facetten des Anti-Doping-Kampfes der UEFA informiert. Außerdem wurden ihnen die Vorgehensweisen bei Doping-Kontrollen erklärt, die in allen UEFA-Wettbewerben durchgeführt werden.
Die Spielerinnen und der Betreuerstab der Republik Irland verfolgten aufmerksam den Ausführungen von Jacques Liénard, dem Vorsitzenden des UEFA-Anti-Doping-Ausschusses, und Richard Grisdale von der Anti-Doping-Einheit der UEFA. Informationsvorträge werden bei allen Finalturnieren von UEFA-Jugendwettbewerben durchgeführt. Denn vor allem junge Spieler lassen sich von Drogen und Aufputschmitteln verführen. Je früher sie auf die Probleme hingewiesen werden, desto leichter fällt es ihnen, diese Schwierigkeiten von vornherein zu vermeiden.
Richard Grisdale präsentierte ein Video über das Anti-Doping-Prozedere bei der UEFA EURO 2008 in Österreich und der Schweiz. In dem Video warnte auch der Brasilianer Ronaldinho vor den Gefahren durch Doping. "Auch wenn man sich nur Husten-Medizin im Supermarkt besorgt oder Nahrungsergänzungsmittel im Internet bestellt, könnte man danach positiv getestet werden", sagte Grisdale. "Als Sportlerinnen werden Sie diesbezüglich nicht als 'normal' angesehen – Sie sind Hochleistungsathletinnen. Dinge, die für andere Menschen erlaubt sind, sind für Sie verboten. Da müssen Sie sehr vorsichtig sein. Wenn Sie erwischt werden, gibt es keine Ausreden."
Grisdale erklärte die verschiedenen Verstöße gegen den Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und erläuterte die Liste der von der WADA verbotenen Substanzen. "Wenn Sie ein verbotenes Mittel nehmen, könnten Sie lange gesperrt werden", sagte er. "Selbst wenn man schon zehn Mal hintereinander für einen Test ausgewählt wurde, darf man keine Probe verweigern. Man darf auch keine Mitspielerin zum Doping ermutigen oder eine Mitspielerin decken, die gedopt hat."
Jacques Liénard klärte die Spielerinnen auch über frei erhältliche Medikamente auf, die in einer Doping-Kontrolle zu einem positiven Befund führen. Er betonte, dass es sogar Packungen mit zwei verschiedenen Arten von Tabletten gibt - die einen sind erlaubt, die anderen verboten.
Auch klärte er über die Gefahren von Modedrogen wie Cannabis oder Kokain auf. Besonders diese Arten von Doping sind für jüngere Menschen sehr verlockend. "Vielleicht haben Sie ja bei einer Party schon mal einen Joint geraucht. Solche Substanzen können sehr lange in ihrem Körper nachgewiesen werden. Wenn Sie in dieser Zeit getestet werden, ist der Befund positiv." Die UEFA hatte in den letzten Jahren bei Jugend-Turnieren einige Fälle von Drogen-Missbrauch aufgedeckt.
Hoffentlich werden nicht nur die irischen Spielerinnen, sondern die Nachwuchstalente aller Verbände, nicht den Verlockungen des Dopings verfallen und eine erfolgreiche Karriere starten. Auch wurden sie darauf hingewiesen, bei Zweifeln oder Fragen jederzeit die Mannschaftsärzte zu kontaktieren. "Fragen Sie nur", sagten Jacques Liénard und Richard Grisdale zum Abschluss ihres Vortrags. "Es wäre so schade, wenn Sie einen Fehler begehen würden."