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Einführung ins Anti-Doping-Programm

Die Spielerinnen, die an der UEFA-U17-Europameisterschaft für Frauen in Nyon teilnehmen, haben allesamt an Informationsmaßnahmen der UEFA zu den Themen Doping und Doping-Tests teilgenommen.

Frankreichs Spielerinnen hören gespannt zu
Frankreichs Spielerinnen hören gespannt zu ©Getty Images

Die Spielerinnen, die an der UEFA-U17-Europameisterschaft für Frauen in Nyon teilnehmen, sind allesamt über die Risiken und Fallen von Doping aufgeklärt worden. Die UEFA warnte alle Sportlerinnen eindringlich davor, ihre Karrieren auf diese Art und Weise leichtfertig aufs Spiel zu setzen.

Die vier Mannschaften, die am Finale teilnehmen - Deutschland, Dänemark, Frankreich und die Schweiz - nahmen an einer Gesprächsrunde im UEFA-Hauptsitz teil. Richard Grisdale von der Anti-Doping-Einheit der UEFA erklärte, warum Doping eine der größten und hinterhältigsten Bedrohungen für eine erfolgreiche Karriere ist.

"Doping ist Betrug, jeder weiß das", sagte Grisdale. "Habt Respekt vor euren Teamkolleginnen, aber in erster Linie vor euch selbst. Ihr wollt nicht gewinnen und gleichzeitig wissen, dass ihr diesen Erfolg nur habt, weil ihr betrügt. Jede einzelne von euch spielt jetzt für ihr Land und das ist eine große Ehre und Verantwortung. Das sollte man nicht vergessen." 

Viele Spielerinnen, die in dieser Woche in Nyon auflaufen, werden erstmals in ihrem Leben einen Doping-Test machen müssen. Grisdale betonte, daran müsse man sich einfach gewöhnen. "Ich weiß, keiner macht das gerne, aber habt bitte Geduld", sagte er, nachdem die Spielerinnen ein Video von Doping-Tests bei der UEFA EURO 2008 gezeigt bekommen hatten. Bis heute gilt dieses Turnier als Musterbeispiel für höchsterfolgreiche Anti-Doping-Aktivitäten.

Die Anekdote eines hochklassigen Spielers, der sich vehement geweigert hatte, an der obligatorischen Doping-Kontrolle teilzunehmen, lockerte die Stimmung ein wenig auf. Die folgende Bestrafung für den Spieler rückte die Realität aber wieder gerade - und ließ so manches Lächeln verschwinden. "Ich liebe Fußball, ihr liebt Fußball, die ganze Welt liebt Fußball und wir wollen nicht, dass diese schöne Sportart durch Doping ruiniert wird", erklärte Grisdale. "Ihr solltet wissen, dass Doping meist passiert, weil die Spieler vorschnell handeln. Auf einmal seid ihr zwei Jahre gesperrt und eure Karriere ist ruiniert. Dann ist es zu spät."

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) legt die Richtlinien und Listen mit verbotenen Substanzen jedes Jahr offen aus. Die Liste betrifft jede Sportart, nicht nur Fußball. Wichtig ist zu wissen, dass die WADA kein Produkt ausdrücklich erlaubt. "Wenn euch jemand sagt, dass etwas von der WADA ausdrücklich erlaubt wurde, dann ist das eine Lüge", warnte Grisdale. "Die Wahrscheinlichkeit ist dann ziemlich hoch, dass das Produkt verbotene Substanzen enthält."

Aber wie halten sich Top-Fußballer nun an die Regeln, auch wenn sie nur eine Krankheit bekämpfen, Gewicht verlieren oder ihren Haarwuchs steigern wollen? Viele der verbotenen Substanzen befinden sich nämlich auch in Jedermann-Produkten. "Am sichersten ist es, das Produkt kurz mit dem Vereinsarzt abzusprechen oder die WADA oder UEFA zu kontaktieren", erklärte Grisdale, der betonte, dass Unwissen keine Ausrede sei. "Am Ende seid ihr selbst die Verantwortlichen. Ihr seid Elite-Athletinnen, ihr spielt für euer Land, also müsst ihr auch die Verantwortung übernehmen für euer Handeln."

Diese Verantwortung umfasst auch das Verhalten der Spieler außerhalb des Trainingsplatzes und Stadions. "60 % der positiven Tests im Fußball weisen Cannabis oder Kokain nach", verriet Grisdale. "Vielleicht denken die Spieler nicht an ihr nächstes Spiel und rauchen einen Joint oder zwei, ein paar Wochen später ist ihr Test dann positiv." Der Körper braucht unerwartet lange, um solche Drogen abzubauen und deshalb ist die Message eindeutig: "Probiert sie gar nicht erst aus."

Wenn man diese Fallen vermeiden will, muss man von Anfang an eine aufmerksame, professionelle Einstellung an den Tag legen. Alle Doping-Produkte haben Nebenwirkungen, die schlecht für die Gesundheit sind. "Denkt also ganz genau darüber nach, was ihr zu euch nehmt", gab Grisdale zu bedenken. "Langzeit-Doping kann sogar die Lebensdauer um Jahrzehnte verkürzen. Und das ist doch nun wirklich nicht der Sinn von Sport, oder?"