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Deutschland gibt weiter den Ton an

In einem rein deutschen Endspiel im UEFA-Frauenpokal stehen sich Turbine Potsdam und der 1. FFC Frankfurt gegenüber.

2006 stehen sich im Endspiel des UEFA-Frauenpokals zum ersten Mal zwei Mannschaften aus dem gleichen Land gegenüber. Es war jedoch ein hartes Stück Arbeit für Titelverteidiger 1. FFC Turbine Potsdam und den Sieger der ersten Ausgabe dieses Wettbewerbs, den 1. FFC Frankfurt, bis das rein deutsche Finale im nächsten Mai feststand.

Entscheidung in den Rückspielen
Frankfurt konnte nach einer 0:1-Hinspielniederlage bei Montpellier HSC mit 3:2 gewinnen und zog damit dank der Auswärtstorregel ins Endspiel ein. Am nächsten Tag drehte Potsdam auswärts die 2:3-Pleite gegen Djurgården/Älvsjö aus dem Hinspiel noch um und siegte mit einem Gesamtergebnis von 7:5. Im Vorjahresfinale siegte Potsdam ebenfalls gegen die Mannschaft aus Schweden.

Geistesblitz beim Frühstück
Potsdams Trainer Bernd Schröder gilt als alter Taktik-Fuchs mit der Gabe, zur richtigen Zeit die richtige Entscheidung zu treffen. Beim Frühstück vor der Begegnung im Råsunda-Stadion ging der 63-Jährige seine Optionen im Angriff noch einmal durch. Die deutschen Nationalspielerinnen Anja Mittag und Conny Pohlers waren gesetzt, also musste sich der Coach beim letzten Platz im Sturm zwischen Cristiane und Aferdita Podvorica entscheiden.

"Gutes Gefühl"
Nach kurzem Überlegen entschied sich Schröder für Podvorica. "Ich hatte ein gutes Gefühl. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass uns Aferditas physische Spielweise gut tun könnte", sagte er. Mit der Aufstellung der 27-Jährigen überraschte er sogar Djurgården/Älvsjös Trainer Benny Persson, der offenbar davon ausgegangen war, dass sein Gegenüber nur bluffen würde.

Erstes Tor
Schröders Entscheidung für Podrovica sollte sich sehr bald auszahlen, denn sie bot in der ersten Hälfte eine überragende Leistung. Bereits nach fünf Minuten erzielte sie nach einer Flanke von Petra Wimbersky den so wichtigen Führungstreffer. Später führte ein Eckball von ihr zum 2:0 durch Mittag, und danach drückte Jennifer Zietz noch einen Freistoß von ihr zum 3:1-Halbzeitstand für Potsdam über die Linie.

Freude bei Podvorica
Nach der Pause brachten Pohlers und Mittag den Titelverteidiger mit weiteren Toren endgültig auf die Siegerstraße, am Ende hieß es 5:2 für die Potsdamer. "Das war eine großartige Leistung der ganzen Mannschaft. Wir haben uns den Einzug ins Finale redlich verdient", so Podvorica.

"Ein Wunder"
Schröder fügte hinzu: "Nach dem Ergebnis aus dem Hinspiel grenzt der Ausgang heute an ein Wunder. Wir waren von Beginn an sehr offensiv, und das frühe Tor ist uns dabei natürlich entgegengekommen. Wir haben nicht den gleichen Fehler wie letzte Woche gemacht und aufgehört, nach vorne zu spielen. Stattdessen haben wir immer weiter angegriffen und unsere Tore gemacht, wenn wir sie brauchten."

Podvorica gesperrt
Im Final-Hinspiel gegen Frankfurt hat Potsdams Trainer nicht den Luxus, zwischen Podvorica und Cristiane wählen zu können. Podvorica sah die zweite Gelbe Karte des laufenden Wettbewerbs und muss daher beim ersten Duell zuschauen.

Frankfurt ohne Nerven
24 Stunden vorher hatte Frankfurt in einer giftigen Partie in Frankreich den dritten Finaleinzug in den letzten fünf Jahren perfekt gemacht. Damit zog die Mannschaft mit Umeå IK gleich. Trainer Dr. Hans-Jürgen Tritschoks war äußerst angetan darüber, wie seine Spielerinnen ihre Nerven im Zaum behielten. In dieser Begegnung mit zwei Platzverweisen - unter anderem für Frankfurts Torfrau Marleen Wissink, die in den letzten 16 Minuten von Ursula Holl vertreten wurde - vergab Montpellier einen Strafstoß. Einen zweiten konnten die Französinnen jedoch verwandeln und läuteten damit eine packende Schlussphase ein.

"Taktik ging auf"
"Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen", meinte Tritschoks. "Wir sind in einer aufgeheizten Atmosphäre absolut ruhig geblieben und haben das Spiel gewonnen. Unsere Taktik ist perfekt aufgegangen. Montpellier konnte unsere Spielerinnen nie richtig unter Druck setzen, weil wir tolles Direktspiel gezeigt haben."

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