Finale der UEFA Women's Champions League Arsenal gegen Barcelona: Alle Infos

Arsenal trifft im Finale der UEFA Women's Champions League 2025 am Samstag, 24. Mai, auf Titelverteidiger Barcelona (Anstoß 18:00 Uhr MEZ, 17:00 Uhr Ortszeit).

Wir haben vor dem Finale im Estádio José Alvalade in Lissabon einige der spannendsten Themen herausgesucht.

Barcelona schließt den Kreis

Barcelona gab sein Europapokal-Debüt in der Saison 2012/13, unmittelbar nach dem Gewinn der ersten spanischen Meisterschaft. Das Team war zuvor von Ex-Nachwuchstrainer Xavi Llorens, der während der Abstiegssaison 2006/07 das Amt übernommen hatte, umstrukturiert worden. Barcelonas erster Gegner in der Champions League im damaligen Sechzehntelfinale war Arsenal, jener Verein, der im selben Jahr, in dem Barça abgestiegen war, den Vorgänger-Wettbewerb, den UEFA Women's Cup gewinnen konnte. Kaum jemand war überrascht, als die Gunners am 25. September 2012 in Katalonien mit 3:0 siegten, gefolgt von einem 4:0 Heimerfolg eine Woche später.

Als die beiden Teams in der Gruppenphase der Saison 2021/22 erneut aufeinandertrafen, hatte sich einiges verändert. Arsenals einstige Dominanz im englischen Fußball war längst vorbei, während Barça inzwischen amtierender Champions-League-Sieger war. Durch den ersten Titel unterstrich Barcelona, dass man endgültig zu den führenden Mannschaften des Wettbewerbs zählt. Dieses Mal gewann Barcelona zu Hause mit 4:1 und auswärts mit 4:0. Zwar verloren sie später das Finale gegen Lyon, doch in den beiden darauffolgenden Spielzeiten holten sie jeweils den Titel. Nun stehen sie zum fünften Mal in Folge im Endspiel, Rekord. Das Finale ist zufällig auch ihr 100. Champions-League-Spiel und der Gegner ist ausgerechnet der erste von damals: Arsenal.

Barcelona verlor am 1. Spieltag mit 0:2 bei Manchester City, doch seitdem haben sie neun Spiele in Folge gewonnen und dabei 44 Tore erzielt. Im Viertelfinale besiegte man Wolfsburg mit Gesamt 10:2, bevor Chelsea mit zwei klaren 4:1-Siegen (Hin- und Rückspiel) keine Chance gelassen wurde. Aitana Bonmatí, Caroline Graham Hansen und Alexia Putellas, die 2021 beim ersten Titelgewinn Chelsea nahezu im Alleingang besiegten, sind auch in dieser Saison wieder in Topform und sorgen gemeinsam mit Ewa Pajor, Clàudia Pina und Salma Paralluelo offensiv für Furore. Nicht viel mehr als ein Jahrzehnt nach dem Debüt im europäischen Fußball gegen Arsenal geht Barcelona dieses mal als Favorit ins Rennen, um den dritten Titel in Folge zu holen.

Arsenals Widerstandsfähigkeit

Arsenals Debüt in Europa im erstmals ausgetragenen UEFA Women's Cup 2001/02 fand über ein Jahrzehnt vor dem von Barcelona statt. Die Tatsache, dass sie nun zum 16. Mal das Viertelfinale erreichten, unterstreicht ihre Konstanz auf diesem Niveau. Obwohl sie auch acht Halbfinals bestritten haben, ist dies jedoch erst das zweite Endspiel der Gunners, ganze 18 Jahre nach der Premiere. Gegner Umeå galt damals wohl als noch größerer Favorit, als es Barcelona für viele in Lissabon sein wird. Doch Arsenal schockte den mit Stars gespickten schwedischen Klub mit einem 1:0 Gesamtsieg. Ein Distanzschuss von Alex Scott spät im Auswärtsspiel reichte aus, um Marta und Co. zu bezwingen.

Die Gunners haben in dieser Saison einen ähnlichen Kampfgeist bewiesen. In der vergangenen Spielzeit noch in Runde 1 ausgeschieden, wurden sie in dieser Spielzeit der erste Verein überhaupt, der es von der ersten Qualifikationsrunde bis ins Finale geschafft hat. Ihre Saison von insgesamt 15 Spielen wird den bisherigen Rekord um zwei Partien übertreffen. Doch damit nicht genug: In allen drei ihrer K.-o.-Duelle mit Hin- und Rückspiel, gegen Häcken (in Runde 2), Real Madrid (nach einem 0:2-Rückstand im Viertelfinale) und vielleicht am beeindruckendsten im Halbfinale gegen Lyon, hat Arsenal nach einer Niederlage im Hinspiel noch das Weiterkommen geschafft.

In der Gruppenphase verlor man sogar am 1. Spieltag mit 2:5 bei den Bayern, belegte am Ende aber dennoch den ersten Platz. Kurz vor dem 2. Spieltag trat Trainer Jonas Eidevall zurück, doch die bisherige Co-Trainerin Renée Slegers übernahm und leistete hervorragende Arbeit. Mit einer offensiv ausgerichteten Spielweise könnte die ehemalige niederländische Nationalspielerin erst die zweite „ausländische“ Trainerin sein, die diesen Titel gewinnt – nach dem Engländer Colin Bell mit Frankfurt im Jahr 2015.

Wichtige Faktoren

Angesichts der Tatsache, dass Barcelona auf dem Weg ins Finale in allen neun Auswärtsspielen jeweils mindestens drei Tore erzielt hat, stellt sich die Frage, ob Arsenal diesen Offensivdrang irgendwie stoppen kann. Die zehnfache Torschützin Pina, aktuell beste Torjägerin des Wettbewerbs, ist dabei nicht einmal gesetzt. Sommer-Neuzugang Pajor bildet die treffsichere Sturmspitze, während Graham Hansen und (je nach Vorzug gegenüber Pina) Paralluelo über die Flügel wirbeln, unterstützt von Bonmatí und Putellas aus dem Mittelfeld.

Eine von Slegers taktischen Maßnahmen war es, Steph Catley von der Außenverteidigerposition in die Innenverteidigung neben Leah Williamson zu stellen – obwohl die ehemalige Barcelona-Spielerin Laia Codina eine weitere Option darstellt. Catley und Williamson haben gut harmoniert und Catleys Qualitäten als Außenverteidigerin bedeuten, dass sie auf der linken Seite breiter agieren kann, was Katie McCabe erlaubt, öfter nach vorne zu stoßen (Emily Fox auf der anderen Seite kann ebenfalls im Angriff Druck ausüben). Barcelona wird natürlich versuchen, Arsenal durch viel Ballbesitz zurückzudrängen, aber die Gunners haben die Fähigkeiten, darauf zu reagieren. Kim Little im zentralen Mittelfeld ist ebenfalls entscheidend, um der Formation Stabilität zu verleihen.

Mariona Caldentey, die bei allen drei Finalsiegen von Barça dabei war, spielt aktuell bei Arsenal und wurde von ihrer eher offensiven Rolle in die Position neben Little im zentralen Mittelfeld versetzt. Ihre ehemalige Vereinskollegin Patri Guijarro wird die wichtige Aufgabe haben, ihre spanische Nationalmannschaftskollegin aus dem Spiel zu nehmen. Arsenals Angriff konzentriert sich auf Alessia Russo, die eine hervorragende Saison spielt, mit den Flügelspielerinnen Caitlin Foord, Chloe Kelly (seit Januar von Manchester City ausgeliehen) und Beth Mead, sowie Frida Maanum auf der Zehnerposition. Mapi León und Irene Paredes in der Abwehr von Barcelona werden versuchen, sie so unter Kontrolle zu halten, genau wie sie es im Halbfinale mit Chelsea getan haben.