Women’s Champions League Performance Insights: Wie Manchester Citys kluge Wechsel Chelsea düpierten
Freitag, 21. März 2025
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Gemma Grainger, Technische Beobachterin der UEFA, analysiert, wie Manchester City mit klugen Wechseln zu einem 2:0-Sieg gegen Chelsea kam und damit gute Chancen hat, das Halbfinale der UEFA Women’s Champions League zu erreichen.
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Der 2:0-Sieg von Manchester City gegen Chelsea im Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Women's Champions League war das zweite von vier Duellen zwischen diesen beiden Teams innerhalb von wenigen Wochen.
Der kuriose Spielplan beschert beiden Teams und vor allem den Trainern große Herausforderungen. In diesem Artikel analysiert die norwegische Nationaltrainerin Gemma Grainger in ihrer Funktion als Technische Beobachterin der UEFA, die Komplexität dieses Duells.
Man Citys Intensität ohne Ball
City verdankte den Sieg vor allem seiner effektiven Arbeit im Spiel ohne Ball und seiner Fähigkeit, Chelsea in deren eigener Hälfte unter Druck zu setzen. Die Mannschaft von Nick Cushing war während des gesamten Spiels immer wieder bereit, Druck auf den Ball auszuüben und Chelsea daran zu hindern, Angriffszüge zu starten.
Der nachfolgende Clip zeigt die koordinierte Pressingstrategie von City, bei der die Offensivspieler viele Läufe unternahmen, um Chelsea daran zu hindern, ins Mitteldrittel vorzudringen. Wenn die Auswärtsmannschaft dennoch eine Linie überspielte, eroberten die Spielerinnen von Cushing meist sehr schnell den Ball zurück oder zogen sich in eine kompakte Struktur zurück.
Das Pressing von City in diesem Spiel war ihr zweithöchstes in den letzten sieben Champions-League-Spielen (siehe Grafik unten). Um eine solche Intensität und Körperlichkeit in zukünftigen Spielen zu erreichen, müssen Erholung, Vorbereitung und Rotation der Mannschaft clever eingesetzt werden.
"In einer solchen Situation gibt es für einen Trainer so viele Elemente zu berücksichtigen“, erklärt Grainger. "Aus taktischer Sicht muss man sich überlegen, wie man in ein paar Tagen gegen dieselbe Mannschaft antreten will. Aus der Sicht eines Trainers bedeutet das, dass man eine Menge zu managen hat - mit welchen Spielern man anfängt, welche Spieler dann kommen und zu welchem Zeitpunkt."
Miedema für die zweite Halbzeit geschont
In der Vorbereitung auf das Viertelfinal-Hinspiel am Mittwoch sprach Cushing davon, dass Angreiferin Vivianne Miedema aufgrund ihrer aktuellen körperlichen Belastung zunächst auf der Bank bleiben werde. Citys Trainer kündigte außerdem an, die niederländische Stürmerin in der Halbzeitpause zu bringen - eine Strategie, die sich als äußerst erfolgreich erwies.
"Diese vielen Duelle zwischen Manchester City und Chelsea sind einzigartig", erklärt Grainger. "Da sich beide Teams sehr gut kennen, sucht jeder einen kleinen Vorteil. Vivianne Miedema war dieser Vorteil unter der Woche und nun stehen wir uns am Wochenende wieder gegenüber."
Einer der Vorteile strategischer Auswechslungen besteht darin, dass sie sich positiv auf den Spielfluss und den Rhythmus eines Spiels auswirken können. Bis zur Einwechslung von Miedema zur Halbzeit war das Viertelfinale am Mittwoch ausgeglichen. Nach der Einwechslung von Miedema war City in der Lage, neue Impulse in der Spitze zu setzen und durch subtile taktische Umstellungen das Beste aus den anderen Spielerinnen herauszuholen.
Miedema bringt frischen Wind
Miedemas Einfluss in der zweiten Halbzeit war zu einem großen Teil ihren variablen Bewegungen im Sturm von City zu verdanken. Ihre Beweglichkeit eröffnete auch Räume und Kombinationen, um Citys brasilianische Angreiferin Kerolin in Szene zu setzen.
"Man hat das Beste von Kerolin gesehen, nachdem Viv [Miedema] ins Spiel kam", sagte Cushing. "Weil Viv tiefer steht, öffnet sie Räume und kann mit anderen Spielerinnen kombinieren und Kerolin kann sie hinterlaufen. Es geht darum, wie man die richtigen Teile umeinander herum kombiniert, um sicherzustellen, dass man das Beste aus jedem Einzelnen herausholen kann."
"Kerolin ist in der zweiten Halbzeit richtig aufgelebt", fügte Grainger hinzu. "Sie war sehr direkt bei der Schaffung von Chancen für City und lieferte die Vorlage für Miedemas zweites Tor. Die zusätzliche Gefahr, die von Kerolin ausging, war eine Folge davon, dass Miedema ins Spiel gebracht wurde."
Trainer-Diskussion: Rotation und dosierte Einsätze
Coaches, die in den höchsten Ligen arbeiten, müssen sich mit der Komplexität von Spielplan-Überschneidungen, rotierenden Spielerinnen sowie Druck und Erwartungshaltungen auseinandersetzen. "Bei Mannschaften in der Champions League kommt erschwerend hinzu, dass von ihnen erwartet wird, dass sie alles gewinnen", erklärt Grainger. "Der Trainerstab muss ständig wichtige Entscheidungen treffen - wie man in engen Spielen gewinnt, wie man die Spielerinnen motiviert und wie man mit Spielerinnen umgeht, die immer spielen wollen."
Nach dem Spiel am Mittwoch erklärte Cushing, dass Miedema sehr enttäuscht war, nicht in der Startelf zu stehen. Daraufhin fand der Trainer einen Weg, mit der Situation umzugehen, was sowohl der Mannschaft als auch der Spielerin zugute kam.
"Trainer müssen sich überlegen, wie sie die Spielerinnen hungrig und motiviert halten", sagt Grainger. "Man muss eine sehr gute Kommunikation mit den betroffenen Spielerinnen haben. Sie werden nie damit zufrieden sein, nicht zu spielen, aber sie respektieren Ehrlichkeit. Wenn man konsequent kommuniziert und die Spielerinnen wissen, dass man sich um sie kümmert und dass man dasselbe Ziel verfolgt, dann ist das ein Gespräch, das respektiert werden kann."