Women's Champions League Taktikanalyse: Wie Lyons Dumornay in München begeisterte
Mittwoch, 19. März 2025
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Fritzy Kromp, Technische Beobachterin der UEFA, hat die Rolle von Lyons Offensivspielerin Melchie Dumornay beim 2:0-Erfolg der Französinnen bei den Bayern genauer untersucht.
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Lyon-Offensivspielerin Melchie Dumornay führte ihre Mannschaft mit einer beeindruckenden Offensivleistung zu einem 2:0-Sieg im Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Women's Champions League bei Bayern München.
In diesem Artikel hebt Fritzy Kromp, Technische Beobachterin der UEFA, in Zusammenarbeit mit der UEFA-Abteilung für Leistungsanalyse den Einfluss von Dumornay hervor.
Konstante Gefahr in der Offensive
Die 21-jährige haitianische Nationalspielerin sorgte während des gesamten Spiels für Gefahr und zeigte ihre Stärken auf verschiedenen Positionen in der Offensivreihe und im Mittelfeld von Lyon. Dumornay, die in der 65. Minute das zweite Tor für ihre Mannschaft erzielte, war sowohl in den Umschaltmomenten als auch bei kontrolliertem Ballbesitz stets gefährlich.
Dumornay wurde zur Spielerin des Spiels ernannt und zeichnete sich durch ihre cleveren Bewegungen, ihre körperliche Stärke und ihren effektiven Abschluss aus. "Sie hat ein hervorragendes Spiel gemacht und agierte sehr variabel", sagte Kromp. "Die Spielerinnen der Bayern hatten Mühe, sie zu stoppen. Sie war immer in Bewegung und hat mit ihrer Schnelligkeit und ihrem Abschluss überzeugt."
Entscheidender Faktor bei Umschaltmomenten
Dumornays clevere Bewegungen und ihre körperlichen Fähigkeiten waren entscheidend dafür, dass Lyon schnell von der Verteidigung auf den Angriff umschalten konnte. Im ersten Clip oben bewegt sich die Nummer 6 aus einer zentralen Position in den Raum auf der linken Seite der Offensive von Lyon, bevor sie sich geschickt Räume hinter Bayern-Defensive schafft.
Sobald die Angreiferin nach vorne stürmte, war es schwer für die Verteidigerinnen der Bayern, ihr zu folgen, weil sie sich aufgrund ihrer Geschwindigkeit schnell Platz verschaffte.
Immer ins Spiel eingebunden
Dumornay unterstrich ihre Effektivität in einer Vielzahl von Angriffssituationen. In Clip zwei sehen wir, wie sich die Angreiferin in eine tiefere Mittelfeldposition fallen lässt und den Ball annimmt, während sie eng gedeckt ist.
Hier erkennt sie den aggressiven Druck der Abwehr und spielt einen schnellen Pass, um der Verteidigerin zu entkommen. Die Angreiferin von Lyon trägt ebenfalls zu diesem Spielzug bei, indem sie ein Kopfballduell gewinnt, bevor sie sich mit vollem Einsatz in den Angriff einschaltet. Bemerkenswert ist, dass Lyon am Ende des Umschaltmoments vier Spielerinnen im gegnerischen Strafraum hat.
"Wenn Dumornay mit dem Rücken zur Gegnerin stand, war sie sehr schwer zu verteidigen", erklärte Kromp. "Die Bayern-Verteidigerinnen hatten keine Chance, an den Ball zu kommen oder den Ball zu sehen. Man hatte das Gefühl, dass niemand in der Lage war, sie zu verteidigen."
Dumornays Bereitschaft, sich tief fallen zu lassen, um den Ball zu bekommen und dann nach vorne zu spielen, bereitete den Bayern zahlreiche Probleme und war das Hauptmerkmal von Lyons Angriffsspiel. "Es war hervorragend, wie sehr sie sich in verschiedene Räume fallen ließ", sagte Kromp. "Sie stand oft tiefer als die Mittelfeldspielerin in Ballbesitz, und wenn sie das Spiel vor sich hatte, war sie noch schwieriger zu verteidigen.
"Es war wirklich bemerkenswert zu sehen, wie sie zusammen mit ihren Mitspielerinnen agierte", fügte Kromp hinzu. "Wenn sie sich tief ins Mittelfeld fallen ließ, rückte eine Mittelfeldspielerin nach vorne. Alle Spielerinnen wussten, was zu tun war, wenn Dumornay ins Mittelfeld rückte. Es war eine sehr gute Mannschaftsleistung."
Individuelle Klasse und kluge Pässe
Nicht nur in den Umschaltmomenten stellte Dumornay eine Gefahr für die Bayern dar. In Clip drei sehen wir, wie die Angreiferin den Ball auf der rechten Außenbahn erhält. Nach der Ballannahme zeigt sie ihre individuellen Fähigkeiten, indem sie sich gegen ihre Gegenspielerin durchsetzt, bevor sie einen klugen Pass in das letzte Drittel spielt.
Tipps für Trainer: Einen auf die gefährlichste Angreiferin abgestimmten Matchplan entwickeln
Der Sieg von Lyon gegen die Bayern unterstrich die Vorteile eines Matchplans, der auf die stärkste Offensivspielerin einer Mannschaft ausgerichtet ist. Die Elf von Joe Montemurro fand Dumornay immer wieder in Positionen, die dem Gegner schaden konnten.
"Trainer müssen die besten Spielerinnen in ihrer Mannschaft erkennen und den Matchplan so anpassen, dass die besten Qualitäten dieser Spielerin zum Vorschein kommen", erklärt Kromp. "Es ist die Aufgabe des Trainers zu erkennen, wer diese Spielerin ist, welche individuellen Fähigkeiten sie hat und wie sie diese einbringen kann.
"Diese Spielerinnen sind es, die den Unterschied ausmachen können. Lyons Matchplan sah vor, dass Dumornay sich zwischen die Linien fallen ließ, um das Spiel zu gestalten, und dass sie auch in Situationen kam, in denen sie das Spiel vor sich hatte."