Vorbericht auf den 2. Spieltag der Women's Champions League

Am Mittwoch und Dienstag wird die Gruppenphase der UEFA Women's Champions League fortgesetzt.

Hier unser Ausblick auf alle Spiele, bei denen Barcelona und Arsenal einen Fehlstart ausbügeln wollen, außerdem wartet der Knaller Wolfsburg gegen Lyon.

Spiele am Mittwoch

Gruppe C

Juventus - Bayern 

Beide Teams erwischten einen guten Auftakt. Juve setzte sich mit 1:0 bei Vålerenga durch, Bayern drehte einen Rückstand in einen 5:2-Triumph über Arsenal, nicht zuletzt deshalb, weil Pernille Harder mit einem Dreierpack richtig aufdrehte.

Vor drei Jahren sorgte Juve für eine Überraschung, als man sich in einer Gruppe mit Wolfsburg und Chelsea durchsetzte, nun will man erneut die Weichen dafür stellen, sich gegen zwei der Turnierfavoriten zu behaupten. Nach dem "richtig starken Spiel" gegen Arsenal (Zitat von Trainer Alexander Straus) wird Bayern aber etwas dagegen haben. Allerdings ging für den FCB in der Bundesliga am Samstag bei der Niederlage gegen Wolfsburg die Serie von 44 ungeschlagenen Spielen in Folge zu Ende.

Arsenal - Vålerenga

Die Niederlage gegen Bayern wird Arsenal noch ein wenig in den Knochen stecken, nun geht es für die Londonerinnen zum zweiten Mal in dieser Saison gegen eine norwegische Mannschaft (letzten Monat gab es im Finale der 1. Runde ein 1:0 gegen Rosenborg).

Vålerenga erlebte bisher ein denkwürdiges Jahr 2024, doch die Pleite gegen Juve am 1. Spieltag war ein Dämpfer. Gegen Arsenal wird es sicher nicht wesentlich einfacher. Übrigens: Als Arsenal letztmals am 1. Spieltag eine hohe Niederlage kassierte (1:4 bei Barcelona in 2021/22), ließ man ein 4:0 gegen Hoffenheim folgen.

Gruppe D

St. Pölten - Man City 

Bei den beiden vorherigen Versuchen, die Gruppenphase zu erreichen scheiterte City an Real Madrid. Doch dieses Mal kam man durch einen klaren Sieg über Paris FC weiter und der 2:0-Sieg über Titelverteidiger Barcelona darf als klare Kampfansage verstanden werden. City war im alten Format schon zwei Mal im Halbfinale, spätestens jetzt ist der Klub wieder in den Kreis der Favoriten aufgestiegen.

Derweil blieb St. Pölten beim 0:2 auswärts gegen Hammarby auch im zehnten Gruppenspiel hintereinander ohne Sieg. Als man letztmals ein Heimspiel gegen City bestritt, gab es für die Österreicherinnen beim 0:3 nichts zu holen.

Barcelona - Hammarby 

Wer hätte gedacht, dass Barcelona als Sieger von drei der letzten vier Ausgaben mit weniger Punkten als Debütant Hammarby in den zweiten Spieltag zieht? Doch das ist für die Spanierinnen, die sich anschicken, zum fünften Mal in Folge das Finale zu erreichen, die Realität.

Hammarby erwischte einen Auftakt nach Maß gegen St. Pölten und bestätigte dabei die gute Leistung aus dem dramatischen Sieg in der 2. Runde über Benfica. Aber aufgepasst: Barcelona hat in den letzten neun Heimspielen in der Gruppenphase keinen einzigen Punkt abgegeben und kam dabei auf ein Torverhältnis von 45:1.

Spiele am Donnerstag

Gruppe A

Galatasaray - Roma 

Galatasaray, das bei der ersten Europapokal-Teilnahme gleich als erster türkischer Verein die Gruppenphase erreichte, hätte kaum eine schwierigere Aufgabe zum Auftakt haben können. Bei der 0:3-Niederlage gegen den achtmaligen Sieger Lyon schlug man sich jedoch wacker und nun sollen gegen den italienischen Meister die ersten Punkte her. Rom konnte sich am letzten Spieltag mit 1:0 gegen Wolfsburg durchsetzen.

Letztes Jahr sammelte die Roma vier Punkte in den ersten zwei Spielen, doch in den anschließenden vier Partien gab es nur noch ein Unentschieden, so dass man die K.-o.-Runde verpasste. Die Vorstellung gegen Wolfsburg lässt jedoch hoffen, dass es dieses Mal für ein Weiterkommen reicht.

Wolfsburg - Lyon 

Erst seit etwas mehr als zwei Jahrzehnten werden UEFA-Frauenwettbewerbe ausgetragen und dementsprechend gibt es auch noch keine Fülle an besonderen Rivalitäten. Doch diese Paarung gehört auf jeden Fall dazu. Wolfsburg trifft nun schon zum neunten Mal auf Lyon, allerdings begegnen sich die beiden normalerweise erst in der Endphase des Wettbewerbs.

Vier Mal standen sich beide im Finale gegenüber: Wolfsburg setzte sich 2013 mit 1:0 durch, allerdings hatte OL in 2016 (im Elfmeterschießen) und 2018 (nach Verlängerung) die Nase vorn. Außerdem waren die Französinnen in den Viertelfinals 2016/17 und 2018/19 für Wolfsburg zu stark.

Wir freuen uns auf das Duell zwischen Lyons Wendie Renard, die als einzige Spielerin bereits mehr als 100 Einsätze in der Königinnenklasse vorweisen kann, und Wolfsburgs Alex Popp, die als zweite Frau in den 100er-Klub aufsteigen kann. Für Wolfsburg bekommt das Duell eine zusätzliche Würze, da man den Auftakt gegen die Roma verloren hat.

Gruppe B

Real Madrid - Celtic 

Real Madrid kassierte am 1. Spieltag beim 2:3 auswärts gegen Chelsea die sechste Niederlage in der Champions-League-Gruppenphase hintereinander, aber dennoch gab es auch Gründe für Optimismus. Madrid ließ sich auch von zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückständen nicht aus der Bahn werfen und hielt die Partie bis zum Schluss spannend.

Auch Celtic kassierte zum Auftakt eine Niederlage. Als erster schottischer Teilnehmer der Gruppenphase verlor man mit 0:2 gegen Twente. Jetzt wartet auf Celtic der vielleicht härteste Test in der 17-jährigen Geschichte des Frauenteams.

Twente - Chelsea 

Die beiden Sieger des 1. Spieltags treten in Enschede gegeneinander an. Chelseas Wieke Kaptein trifft dabei auf jenen Klub, den sie im Sommer 2023 verlassen hatte und zu dem sie in der vergangenen Saison auf Leihbasis zurückgekehrt war. Chelsea hatte zum Auftakt erhebliche personelle Probleme, setzte sich aber trotzdem mit 3:2 gegen Real durch und hofft auf eine weitere Steigerung unter Sonia Bompastor.

Kayleigh van Dooren, die mit vier Treffern schon in der Qualifikation die Top-Torjägerin war, traf auch gegen Celtic doppelt. Kann sie ihre tolle Serie auch gegen die Engländerinnen fortsetzen?