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Der aktuelle Boom im Frauenfußball ist nur der Anfang

Die UEFA-Strategie „Zeit zu handeln“ hat das Wachstum des Frauenfußballs beschleunigt und neue Maßstäbe für die kommenden Jahre gesetzt.

 Laufduell zwischen Melchie Dumornay von Lyon (links) und Sakina Karchaoui von PSG im Halbfinal-Rückspiel der UEFA Women’s Champions League.
Laufduell zwischen Melchie Dumornay von Lyon (links) und Sakina Karchaoui von PSG im Halbfinal-Rückspiel der UEFA Women’s Champions League. UEFA via Getty Images

Falls Sie diesen Artikel zufälligerweise beim diesjährigen Endspiel der UEFA Women’s Champions League im Estadio de San Mamés in Bilbao lesen, halten Sie doch kurz inne und schauen sich einmal um. Genießen Sie die Stimmung, während der Anpfiff näherrückt. Für die Daheimgebliebenen sei an dieser Stelle die Kulisse kurz geschildert: Ein prächtiges Stadion. Volle Ränge. Lachende Gesichter. Wachsende Vorfreude auf den Saisonhöhepunkt im Frauenklubfußball.

Spielprogramm zum Finale der UEFA Women’s Champions League – hier sichern

Dieser Artikel stammt aus dem offiziellen Programm zum Endspiel der UEFA Women’s Champions League (in englischer Sprache). Sichern Sie sich hier Ihr Programm, auch für die Endspiele der UEFA Champions League, UEFA Europa League und UEFA Europa Conference League.

Es sind Bilder, die zuletzt öfter in europäischen Fußballstadien zu sehen waren, nicht nur bei Endspielen. Der Zuschauerschnitt bei den vier Halbfinalpartien lag bei 35 933, wobei Chelsea beim Rückspiel gegen Barcelona in der Stamford Bridge mit 39 398 Fans einen neuen Vereinsrekord aufstellte. Auch der achtfache Champion Lyon erreichte bei seinem Halbfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain mit 38 466 Zuschauerinnen und Zuschauern einen neuen Höchstwert. Die 35 997 Fans beim Viertelfinale zwischen Ajax und Chelsea in der Johan-Cruyff-Arena in Amsterdam bedeuteten gar einen neuen Rekord für ein Frauenfußballspiel in den Niederlanden und übertrafen selbst die beim letztjährigen Endspiel in Eindhoven verzeichnete Zuschauerzahl von 33 147.

Die Stamford Bridge war beim Halbfinal-Rückspiel zwischen Chelsea und Barcelona mit 39 398 Fans nahezu ausverkauft.
Die Stamford Bridge war beim Halbfinal-Rückspiel zwischen Chelsea und Barcelona mit 39 398 Fans nahezu ausverkauft.Getty Images

In der Saison 2022/23 war der Zuschauerschnitt in der UEFA Women’s Champions League erstmals fünfstellig und damit doppelt so hoch wie noch vier Jahre zuvor – ein Anstieg, der angesichts der Rekordzuschauerzahlen bei der UEFA Women’s EURO 2022 keine Überraschung darstellt. Einfach gesagt: Der Frauenfußball boomt. Er ist auf der Fußball-Landkarte angekommen. Und er wird in den kommenden Jahren weiter wachsen.

Die unglaubliche Entwicklung der Women’s Champions League ist unter anderem auf die vor fünf Jahren auf den Weg gebrachte UEFA-Strategie zurückzuführen, die aktuell erneuert wird. Die 2019 lancierte Strategie „Zeit zu handeln“ hatte in den Worten von UEFA-Präsident Aleksander Čeferin „die Förderung, Weiterentwicklung und schnelleres Wachstum des Frauenfußballs“ zum Ziel und hat genau dies erreicht.

„Mit der UEFA-Frauenfußballstrategie haben wir Worten Taten folgen lassen“, bilanziert Anne Rei, Vorsitzende der UEFA-Kommission für Frauenfußball. „Die Strategie gibt dem gesamten europäischen Fußball eine Richtung vor – den Nationalverbänden, den Klubs und allen Interessenträgern. Strategische Entwicklungsprogramme, zusätzliche finanzielle Mittel, die Umgestaltung der Wettbewerbe sowie die Analysen und Initiativen der UEFA haben sich äußerst positiv auf die Entwicklung des Frauenfußballs in ganz Europa ausgewirkt.“

Der Women’s Champions League hat die Strategie enormen Schub verliehen, insbesondere durch die Einführung einer Gruppenphase mit vier Vierergruppen zur Ausgabe 2021/22, die für eine höhere Leistungsdichte gesorgt hat. Auch die anderen Ziele wurden erreicht: Die Austragung von Spielen in einigen der prestigeträchtigsten Stadien Europas verschaffte dem Wettbewerb mehr Sichtbarkeit, wodurch auch das Zuschauerinteresse stieg. Dank einer neuen Partnerschaft mit dem Streamingdienst DAZN können die Spiele des Frauen-Europapokals zudem von einem weltweiten Publikum verfolgt werden.

Fans beim Viertelfinale der Women’s Champions League zwischen Brann Bergen und dem FC Barcelona.
Fans beim Viertelfinale der Women’s Champions League zwischen Brann Bergen und dem FC Barcelona.UEFA via Getty Images

Die zentrale Vermarktung der Medien- und kommerziellen Rechte hat ihrerseits den Wert des Wettbewerbs mehr als vervierfacht und damit einem neuen Einnahmenverteilungsschlüssel der UEFA den Weg geebnet, von dem der gesamte Frauenfußball profitiert.

„Die UEFA hat im Hinblick auf ihre fünf Hauptziele große Fortschritte erzielt“, so Anne Rei. „Dank der Investitionen in die Women’s Champions League und die Frauen-Europameisterschaft, der Formatänderungen in den beiden Wettbewerben sowie eines äußerst erfolgreichen kommerziellen Programms haben wir unser Ziel, die Zuschauerzahlen und den kommerziellen Wert unserer Vorzeigewettbewerbe zu verdoppeln, übertroffen. Dadurch hat sich auch die Wahrnehmung des Frauenfußballs verändert. Die Anzahl registrierter Spielerinnen ist deutlich gestiegen; gleichzeitig hat die UEFA mit dem Playmakers-Programm für fünf- bis achtjährige Mädchen und mit dem Schulfußball-Programm zwei wichtige Initiativen ergriffen, sodass nunmehr ca. drei Millionen Frauen und Mädchen Fußball spielen – eine Verdoppelung gegenüber unserem Ziel. Dazu haben wir intensiv an der Verbesserung der Bedingungen für Spielerinnen gearbeitet. Mit Blick auf den Bereich Governance sind mittlerweile fast 20 % unserer Kommissionsmitglieder Frauen. Möglich ist dies nur gewesen, weil wir in wichtige Initiativen investiert haben. Mittlerweile verfügen 47 Verbände über eine eigene Frauenfußballstrategie. Damit zeigt sich, dass der Frauenfußball in ganz Europa Priorität genießt, doch wir können uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen.“

Das zu dieser Saison eingeführte Format für die Nationalmannschaftswettbewerbe der Frauen mit zwei miteinander verknüpften Qualifikationsphasen, die UEFA Women’s Nations League und die Women’s European Qualifiers, wird analog zur Women’s Champions League für einen Entwicklungsschub sorgen, die sportliche Ausgeglichenheit verbessern und allen Teams die Chance auf das Erreichen der EM- oder WM-Endrunde geben. Darüber hinaus wird fortan alle zwei Jahre ein Sieger der Women´s Nations League gekürt und schließlich dient das neue Format alle vier Jahre auch als europäischer Qualifikationsweg für das olympische Frauenfußballturnier.

Zur Saison 2025/26 stehen im europäischen Frauen-Klubfußball weitere bedeutende Änderungen an: Die Women’s Champions League wird neu mit einer 18 Teams umfassenden Ligaphase ausgetragen und es wird ein zweiter Wettbewerb auf den Weg gebracht. Dadurch erhalten noch mehr Vereine die Chance, sich auf höchstem Niveau mit anderen Teams zu messen. Dies wiederum soll die nationalen Ligen stärken und für ausgeglichenere Wettbewerbe sorgen.

Schon bald wissen wir mehr. Die Reise hat gerade erst begonnen.

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