Halbfinal-Vorschau: Barcelona - Chelsea, Lyon - Paris Saint-Germain

Die Halbfinalpaarungen der UEFA Women's Champions League stehen fest. Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten und spannendsten Geschichten vor den Halbfinal-Hinspielen.

Kann Chelsea den Barcelona-Fluch brechen?

In den ersten Spielzeiten von Chelsea auf dem europäischen Parkett war Wolfsburg die Nemesis der Blues. Die Wölfinnen waren in den ersten drei Europapokal-Saisons der Engländerinnen jeweils die Endstation (einschließlich des Halbfinals 2017/18). Im Viertelfinale 2020/21 gelang den Londonerinnen mit einem 5:1 nach Hin- und Rückspiel der lang ersehnte Erfolg gegen Wolfsburg. Anschließend erreichten sie das Endspiel, dort folgte eine 0:4-Niederlage gegen Barcelona.

In der Vorsaison stand Chelsea kurz vor dem Finaleinzug, die Katalaninnen machte den Blues jedoch erneut einen Strich durch die Rechnung. Nun, in der letzten Saison unter der Führung von Trainerin Emma Hayes, ist der Hunger nach dem ersten europäischen Titel größer denn je. Doch ausgerechnet der spanische Topklub steht ihnen wieder im Weg – der einzige Gegner in der Women's Champions League, den Chelsea noch nie bezwingen konnte.

Barcelona hat in dieser Saison die Chance, etwas zu erreichen, was bisher nur wenigen Vereinen gelungen ist: den Titel in der UEFA Women's Champions League erfolgreich zu verteidigen. Dieses Kunststück haben vor ihnen nur Umeå, Lyon und Wolfsburg vollbracht. Die Katalaninnen haben bereits den Rekord von Olympique Lyonnais eingestellt, indem sie zum sechsten Mal in Serie im Halbfinale mit dabei sind. Chelsea möchte derweil die starke Auswärtsbilanz weiter ausbauen und hat in diesem Jahr einen "kleinen Vorteil", denn das Hinspiel findet in Spanien statt. Obwohl sie es offiziell nie zugeben würden, scheinen die Londonerinnen das Ziel zu verfolgen, die lange und erfolgreiche Ära ihrer Trainerin Emma Hayes mit dem einzigen noch fehlenden Titel zu krönen.

Alte Rivalen, neues Kapitel: Das nächste Kräftemessen in Europa

Olympique Lyon und Paris Saint-Germain treffen zum vierten Mal in einem Champions-League-Halbfinale aufeinander. Es wird das 11. Spiel zwischen den beiden Teams in Europa sein und damit die am häufigsten ausgetragene Partie in der Geschichte des UEFA-Frauenwettbewerbs.

In den bisherigen drei Halbfinal-Duellen konnte sich stets Lyon durchsetzen und anschließend den begehrten Pokal in die Höhe stemmen. Auch in der heimischen Liga hatte OL meist die Nase vorn und feierte vier Siege in Folge, bevor es im Februar zu einem 1:1-Unentschieden kam. Dabei wurde Paris durch ein Eigentor in der Nachspielzeit der Sieg verwehrt.

Der letzte Auswärtserfolg von Paris in Lyon liegt bereits einige Zeit zurück: In der Saison 2020/21 gelang ihnen im Viertelfinal-Rückspiel ein 2:1-Comeback-Sieg, der sie aufgrund der mittlerweile abgeschafften Auswärtstorregel in die nächste Runde brachte. Zuvor datiert der letzte Sieg über 90 Minuten in Lyon sogar aus dem Jahr 2014, ebenfalls in der Champions League.

Als wäre dies nicht genug, führt ausgerechnet Lyons Kadidiatou Diani, die erst im Sommer von Paris zu OL gewechselt ist, die Torschützinnenliste der aktuellen Women's Champions League mit sieben Treffern an. Die französische Nationalspielerin ist bei Weitem nicht die einzige ehemalige Paris-Spielerin im Kader von Lyon, wenngleich Sakina Karchaoui 2021 den umgekehrten Weg einschlug. Angesichts der hochkarätigen Besetzung und der spannungsgeladenen Historie zwischen diesen beiden Teams verspricht ihr nächstes Duell ein weiteres Highlight zu werden.

Wo findet das Finale der UEFA Women's Champions League 2024 statt?

Das San Mamés in Bilbao ist am Samstag, den 25. Mai, Schauplatz des Endspiels der UEFA Women's Champions League 2024. Der Anstoß erfolgt um 18 Uhr MEZ.

Das über 50.000 Zuschauer fassende Stadion des Athletic Club wurde an der Stelle des alten San Mamés errichtet und ersetzte die 100 Jahre alte Arena gleichen Namens. Die Frauen-Mannschaft von Athletic Club hat bereits mehrere Spiele in dem neuen Stadion ausgetragen und bei einem Pokalspiel 2019 gegen Atlético de Madrid 48.121 Zuschauer angelockt, was damals ein spanischer Rekord war.