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UEFA Women's Champions League Leistungsanalyse: Wie Wolfsburg in der Verlängerung gegen Arsenal gewann

Die Technischen Beobachter der UEFA mit einer Analyse des dramatischen Halbfinal-Rückspiels zwischen Wolfsburg und Arsenal.

Alexandra Popp jubelt mit Ewa Pajor und Tabea Waßmuth über den Einzug ins Finale
Alexandra Popp jubelt mit Ewa Pajor und Tabea Waßmuth über den Einzug ins Finale AFP via Getty Images

Im Halbfinal-Rückspiel zwischen Arsenal und Wolfsburg entwickelte sich ein intensiver und körperlich anspruchsvoller Schlagabtausch, in dem Trainer und Spielerinnen stets gefordert waren, Lösungen für taktische Probleme zu finden, die ihnen vom Gegner gestellt wurden. Die Technischen Beobachter der UEFA haben sich im Detail mit dem Sieg der Wölfinnen nach Verlängerung befasst.

Arsenal - Wolfsburg 2:3
Highlights: Arsenal - Wolfsburg 2:3 n.V.

Spielerin des Spiels: Jill Roord (Wolfsburg)

Die ehemalige Mittelfeldspielerin von Arsenal wurde von den Technischen Beobachtern vor allem für ihre Läufe abseits des Balles gelobt. Dadurch erarbeitete sie sich immer wieder die Möglichkeit, zwischen den Ketten offene Räume zu finden. Wolfsburg hätte davon sogar noch mehr profitieren können, wenn Roord im Aufbauspiel häufiger von den Innenverteidigerinnen in Szene gesetzt worden wäre. Roord stach durch gute Pässe hervor, war im gegnerischen Strafraum oft gefährlich und markierte den wichtigen Ausgleich zum zwischenzeitlichen 1:1.

Halbfinal-Rückspiel: Spielerin des Spiels

Formationen

Arsenal

Arsenal-Trainer Jonas Eidevall hatte vor und während des Spiels nur eingeschränkte Möglichkeiten, da sein Team von erheblichen Verletzungsproblemen geplagt war. Arsenal agierte mit drei Innenverteidigerinnen und zwei hochstehenden Außenverteidigerinnen, die bei gegnerischem Ballbesitz schnell eine 5-4-1-Formation herstellten.

Wolfsburg

Wolfsburgs Trainer Tommy Stroot konnte wieder auf Schlüsselspielerin Alexandra Popp zählen, die im Hinspiel noch verletzungsbedingt gefehlt hatte. Wolfsburg lief in einem 4-3-3 auf, in dem Lena Oberdorf hinter Popp und Roord als Sechser agierte. Bei Angriffen von Arsenal war Wolfsburg zunächst im 5-3-2 organisiert, allerdings wurde der Druck des Gegners irgendwann so stark, dass die Gäste oft im 6-2-2 verteidigten.

Tendenzen

Arsenal mit angriffslustigen Außenverteidigerinnen

Taktische Analyse zu Arsenal - Wolfsburg: Arsenals hochstehende Außenverteidigerinnen

Arsenals Außenverteidigerinnen schalteten sich immer wieder vorne mit ein und bereiteten Wolfsburg damit große Probleme. Der erste Clip zeigt, wie Wolfsburg mit sechs Spielerinnen versucht, den Angriff der Gunners zu unterbinden.

In der zweiten Situation wird der Ball von Arsenal zur Torhüterin zurückgespielt, aber Außenverteidigerin Steph Catley bleibt hoch stehen. Über eine schnelle Kombination wird das Pressing von Wolfsburg ausgehebelt und so kommt Catley zur Flanke.

Umschaltspiel

Taktische Analyse zu Arsenal - Wolfsburg: Arsenals Gefahrenmomente im Umschaltspiel

Die Technischen Beobachter unterstrichen auch das gefährliche Umschaltspiel von Arsenal. Als Beispiel dient dafür ein Ballgewinn auf der rechten Seite, als Wolfsburgs Außenverteidigerinnen noch weit vorgerückt sind. Arsenal war in solchen Momenten immer bemüht, viele Spielerinnen auf schnellstem Wege in die gegnerische Hälfte zu bekommen.

Popp ist überall

Taktische Analyse zu Arsenal - Wolfsburg: Wolfsburgs Lösungen im Mittelfeld

Die folgenden Clips zeigen, wie Wolfsburg Schwierigkeiten hat, sich gegen das Pressing von Arsenal zu behaupten. Wenn es mal gelang, waren Roord und Popp mit guten Aktionen beteiligt. Der erste Clip zeigt, wie sich Popp auch mal tief fallen lässt, um als Anspielstation auszuhelfen. Wenig später war sie dann auch beteiligt, um eine brenzlige Situation am gegnerischen Strafraum zu erzeugen.

Erfolgreiche Standards

Taktische Analyse zu Arsenal - Wolfsburg: Erfolgreiche Standards

Drei der fünf Tore fielen nach ruhenden Bällen. Wolfsburg profitierte gleich zwei Mal davon, und immer wieder war es Popp, die mit ihren Qualitäten im Luftzweikampf zu überzeugen wusste. Das Tor von Roord bereitete sie mustergültig vor, den Treffer zum 2:1 markierte sie in ihrer typischen Manier nach Ecke von Felicitas Rauch selbst.

Trainerstimmen

Tommy Stroot, Wolfsburg: "Wir haben etwas geschafft, das nicht selbstverständlich ist. Wir haben einen extrem starken Gegner bezwungen und dürfen darauf sehr stolz sein. Wenn der Schlusspfiff ertönt und man sieht, wie alle jubelnd auf den Platz rennen, dann sind das diese Momente, warum ich Trainer werden wollte."

Jonas Eidevall, Arsenal: "Es war zweifellos ein schwieriges Spiel, in dem sehr viele Kleinigkeiten ausschlaggebend waren. Es ist normal, dass es weh tut und man auch eine Leere in sich spüren kann. Trotzdem können wir auch stolz auf unsere Leistung und die Atmosphäre des Publikums sein. Bei all unseren Verletzungen und den Herausforderungen bin ich immens stolz, dass wir es ins Halbfinale der Champions League geschafft haben und dort nur hauchdünn gescheitert sind."

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