Finale der Women's Champions League zwischen Barcelona und Wolfsburg: Leitfaden
Montag, 29. Mai 2023
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Barcelona gegen Wolfsburg – Termin, Zeit, Übertragung, VAR und mehr: Alles Wissenswerte zum Endspiel in Eindhoven.
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Am Samstag, den 3. Juni sind nachmittags alle Augen auf das Finale der UEFA Women's Champions League in Eindhoven gerichtet, wenn Barcelona auf Wolfsburg trifft.
Hier gibt es unseren vollständigen Leitfaden zum wichtigsten europäischen Vereinsspiel.
Finale in Eindhoven: Infos
Wann und wo findet das Spiel statt?
Im PSV-Stadion von Eindhoven findet am Samstag, den 3. Juni das Finale der UEFA Women's Champions League 2023 statt. Anstoß ist um 16 Uhr MEZ.
Das 1910 eröffnete und 35 000 Zuschauer fassende Stadion hat schon häufig wichtige Spiele ausgerichtet – darunter das UEFA-Pokal-Finale 1978 (Rückspiel) und 2006, das Rückspiel des UEFA-Superpokals 1988 und drei Partien der UEFA EURO 2000.
Am 6. April 2018 sahen im Heimstadion der PSV Eindhoven 30 238 Fans den Sieg der Niederländerinnen gegen Nordirland auf dem Weg zur Teilnahme an der FIFA Frauen-WM. Das ist bis heute Rekord für ein von der UEFA organisiertes Qualifikationsspiel der Frauen.
Barcelona gegen Wolfsburg in wenigen Sätzen
Barcelona steht zum dritten Mal in Folge im Endspiel und zum vierten Mal in den letzten fünf Spielzeiten. 2019 verlor man 1:4 gegen Lyon, 2021 gewann man 4:0 gegen Chelsea, ehe man 2022 in Turin mit 1:3 gegen Lyon den Kürzeren zog. Im vergangenen Jahr setzte sich Barcelona im Halbfinale mit insgesamt 5:3 gegen Wolfsburg durch. Die Wölfinnen stehen zum sechsten Mal im Endspiel: 2012/13 und 2013/14 triumphierte man bei den ersten beiden Teilnahmen, ehe drei Finalpleiten gegen Lyon folgten (2016 im Elfmeterschießen und 2018 nach Verlängerung).
Gibt es noch Tickets?
Am 15. Mai hat die UEFA bestätigt, dass für das Endspiel keine Tickets mehr zu haben sind. Erstmals seit der Neugestaltung des Wettbewerbs unter dem Namen UEFA Women's Champions League in 2009/10 (davor wurden die Endspiele im UEFA-Frauenpokal über Hin- und Rückspiel ausgetragen) wird das Finale ausverkauft sein.
Übertragung der Partie?
In der laufenden UEFA Women's Champions League wurde jedes Spiel ab der Gruppenphase in den meisten Gebieten auf der Streaming-Plattform DAZN übertragen, zusammen mit YouTube. Der YouTube-Stream ist zudem im MatchCentre von UEFA.com und auf UEFA.tv bei allen Spielen der UEFA Women's Champions League zu sehen, Highlights folgen ab Mitternacht MEZ.
Wie lief die Saison ab?
Zum zweiten Mal gab es eine Gruppenphase mit 16 Mannschaften mit Hin- und Rückspiel, wobei der DAZN/YouTube-TV-Deal für eine weltweite Übertragung während des gesamten Wettbewerbs sorgte. Insgesamt nahmen 71 Vereine aus 49 Nationen teil, und 726.206 Zuschauer besuchten die Spiele während der Saison.
Wer leitet das Finale?
Cheryl Foster wird die Schiedsrichterin im Endspiel sein. Die 63-malige walisische Nationalspielerin ist seit 2015 im internationalen Geschäft tätig. Dies ist ihr erstes Finale der UEFA Women's Champions League. Die 42-Jährige hat im laufenden Wettbewerb drei Partien geleitet, darunter auch das Viertelfinal-Rückspiel zwischen Wolfsburg und Paris Saint-Germain.
Foster wird unterstützt von Michelle O’Neill (Republik Irland) und Franca Overtoom (Niederlande). Als Ersatz-Schiedsrichterassistentin wird Natalie Aspinall (England) fungieren. Die Vierte Offizielle ist Rebecca Welch (England). VAR wird Massimiliano Irrati (Italien) sein, ihm stehen Sian Massey (England) und Maria Sole Ferrieri Caputi (Italien) zur Seite.
Gibt es einen VAR im Finale?
Seit 2020 gibt es einen VAR im Endspiel, und seit der vergangenen Saison kommt er in der gesamten K.-o.-Phase zum Einsatz.
Die Teams
Barcelona
• Den bislang einzigen Triumph feierte Barcelona 2021, als man in Göteborg mit 4:0 gegen Chelsea gewann. In dieser Saison eroberten die Spanierinnen erstmals Platz eins in der UEFA-Rangliste und beendeten Lyons Regentschaft, die seit 2018/19 angedauert hatte (OL und Wolfsburg hatten mehr als ein Jahrzehnt lang die Rangliste angeführt).
Wolfsburg
• Neben den beiden Triumphen 2012/13 und 2013/14 sowie drei weiteren Final-Teilnahmen erreichte Wolfsburg in den vergangenen elf Spielzeiten immer mindestens das Viertelfinale sowie achtmal das Halbfinale. Im Kader stehen auch die Niederländerinnen Jill Roord, Lynn Wilms und Dominique Janssen, während Trainer Tommy Stroot in seiner Zeit bei Twente immer wieder Erfolge im PSV-Stadion feiern konnte.
Länderbilanz
Barcelona
• Vor Barcelona hatte Spanien nie zuvor einen Finalisten gestellt. Vor allem dank der Blaugrana steht Spanien im UEFA-Verbandsranking auf dem dritten Platz, der dem nationalen Meister einen automatischen Platz für die Gruppenphase garantiert.
Wolfsburg
• In den Anfangsjahren dominierte Deutschland den Wettbewerb dank Frankfurt, Turbine Potsdam und Duisburg. Wolfsburg kam später dazu, weshalb Deutschland mit 9:8-Titeln immer noch vor Frankreich (bzw. Lyon) führt. Im Verbandsranking liegt Deutschland hinter Frankreich auf Platz zwei.
Weg nach Eindhoven
Barcelona
• Sie erzielten 29 Tore auf dem Weg zum Gruppensieg, den sie nur dank des besseren direkten Vergleichs nach einer seltenen 1:3-Pleite bei den Bayern klarmachten. Die Roma wurde im Viertelfinale mit 1:0 (A) und 5:1 (H) ausgeschaltet. Enger ging es zu im Halbfinale gegen Chelsea: 1:0 (A) und 1:1 im Camp Nou. Sie absolvierten in dieser Saison vier Heimspiele in diesem Stadion und lockten über 200 000 Zuschauer an.
Wolfsburg
• Sie holten mit zwei Siegen gegen St. Pölten sowie vier Punkten gegen die Roma und Slavia Praha souverän den Gruppensieg. Im Viertelfinale setzte man sich gegen Paris Saint-Germain durch. Dank eines Elfmetertores von Dominique Janssen gewann man 1:0 im Parc des Princes, ehe Alex Popp beim 1:1-Heimremis traf. Im Halbfinale reichte es gegen Arsenal auch nur zu einem 2:2-Heimremis, ehe Pauline Bremer im Rückspiel in London vor über 60 000 Zuschauern kurz vor der Ende der Verlängerung den 3:2-Siegtreffer erzielte.
Sturm
Barcelona
• Die zweimalige Weltfußballerin des Jahres, Alexia Putellas, hat den größten Teil der Saison verletzungsbedingt verpasst, dennoch hat Barcelona aufgrund der Mittelstürmerinnen Asisat Oshoala und Geyse sowie den Flügelspielerinnen Salma Paralluelo und Mariona Caldentey keinerlei Probleme mit dem Toreschießen. Auch die Rückkehr des Ausnahmetalents Caroline Graham Hansen hat den Spanierinnen gut getan, wie ihr Siegtreffer im Halbfinal-Hinspiel gegen Chelsea zeigte. Von 2014 bis 2019 spielte sie für Wolfsburg.
Wolfsburg
• Ewa Pajor hatte in ihrer Karriere immer wieder Verletzungspech, aber wenn sie fit war, traf die polnische Stürmerin stets zuverlässig und hat dies in dieser Saison mit acht Treffern unterstrichen. Die Verteidigerinnen können es sich kaum leisten, sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
Mittelfeld
Barcelona
• Gäbe es Mannschaftskollegin Putellas nicht, hätte Aitana Bonmatí wahrscheinlich die Auszeichnungen abgeräumt. Die 25-Jährige stammt aus der berühmten Jugendakademie des FC Barcelona und ist nicht nur die zweitbeste Torschützin und beste Vorlagengeberin der Blaugrana, sondern entzieht sich auch nicht ihren Defensivaufgaben an der Seite von Patri Guijarro und Keira Walsh.
Wolfsburg
• Alex Popp hat die Fähigkeit, so ziemlich jede Position auf dem Spielfeld zu bekleiden. Seit der erfolgreichen Europameisterschaft im vergangenen Jahr ist sie in der Offensive an der Seite von Pajor unterwegs. Neben ihren Aufgaben in Offensive und Defensive ist sie vor allem als Führungsspielerin immens wichtig – wie es sich für eine Spielerin gehört, die sowohl an Wolfsburgs europäischen Triumphen als auch an Duisburgs in der Saison 2008/09 beteiligt war. Ihre Rückkehr im Halbfinal-Rückspiel gegen Arsenal war ebenso wichtig wie die kreative Svenja Huth und die unerschütterliche Lena Oberdorf.
Abwehr
Barcelona
• Mapi León kann beides – knallharte Zweikämpfe sowie exzellenter Spielaufbau. Mit Irene Paredes neben ihr und Außenverteidigerinnen wie Lucy Bronze und Fridolina Rolfö verfügt Barcelona über eine hervorragende Defensive.
Wolfsburg
• Kathrin Hendrich, die bereits 2015 mit Frankfurt die Women’s Champions League gewonnen hatte, verfügt über Erfahrung, fußballerische Intelligenz und Entschlossenheit.
Tor
Barcelona
• Selbst ein Team wie Barcelona braucht eine erstklassige Torhüterin, die sie mit der schwer bezwingbaren Sandra Paños haben.
Wolfsburg
• Merle Frohms ist im vergangenen Sommer nach vier Jahren in Frankfurt nach Wolfsburg zurückgekehrt, um dort die Nachfolge von Almuth Schult anzutreten, die sie schon einmal mit großem Erfolg in der deutschen Nationalmannschaft beerbt hat.
Trainer
Barcelona
• Jonatan Giráldez, der ehemalige Assistent von Lluís Cortés, löste den Trainer, der den Champions-League-Titel mit den Katalanen holte, im Sommer 2021 ab. Sein bislang einziger Misserfolg in dieser Zeit war die Finalniederlage in Turin gegen Lyon. In der Liga hat er bereits vier Spieltage vor dem Saisonende mit den Spanierinnen die Meisterschaft in der Tasche.
Wolfsburg
• Auch Tommy Stroot, der mit Twente zwei niederländische Meistertitel gewonnen hatte, übernahm 2021. Zuvor war er in Deutschland bereits Trainer der Frauenmannschaft des SV Meppen.