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UEFA Women's Champions League Leistungsanalyse: Chelsea rigoros im ersten Duell mit Lyon

Die Technischen Beobachter der UEFA analysieren das Viertelfinal-Hinspiel zwischen Lyon und Chelsea und zeigen auf, wie die Gäste die Heimmannschaft frustrierten.

Leistungsanalyse: Lyon - Chelsea 0:1

Zum ersten Mal in einem Heim-Hinspiel eines europäischen Wettbewerbs ging Olympique Lyonnais am Mittwochabend im Viertelfinale der UEFA Women's Champions League gegen Chelsea leer aus.

In dieser Analyse beleuchten die Technischen Beobachter der UEFA die wichtigsten taktischen Aspekte des Spiels, darunter das Pressing von Lyon und die Defensivbemühungen von Chelsea, das den Titelverteidiger mit einem 1:0-Erfolg in die Schranken wies und damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in der kommenden Woche an der Stamford Bridge hat.

Lyon - Chelsea 0:1

Tore

0:1: Guro Reiten (28.)

Der UEFA-Spielbeobachter stellte fest, dass Chelseas Chancen vor allem durch schnelle Angriffe und Umschaltaktionen zustande kamen, und das war auch beim Tor so. Erin Cuthbert gewann ein Duell mit Ellie Carpenter in zentraler Position, legte den Ball durch die Beine von Damaris Egurrola und spielte dann einen hervorragenden Pass zu der von der linken Seite einstartenden Reiten. Mit ihrem vermeintlich schwächeren rechten Fuß zirkelte die Norwegerin den Ball dann mit einem tollen Schlenzer ins lange Eck.

"Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht viel Zeit hatte, um den Schuss zu platzieren", sagte Reiten. "Deshalb habe ich ihn auch so gut getroffen. Normalerweise schieße ich nicht mit dem rechten Fuß; die Mädchen haben mir sogar gesagt, dass sie mich noch nie mit dem rechten Fuß schießen gesehen haben!"

Spielerin des Spiels: Guro Reiten

Nach vier Assists in der Gruppenphase verließ Reiten Lyon mit ihrem ersten Tor des laufenden Wettbewerbs. Doch nicht nur ihr Siegtreffer beeindruckte den UEFA-Spielbeobachter: "Sie hat das entscheidende Tor erzielt, Chancen kreiert und in der Defensive hart gearbeitet. Sie hat auch auf verschiedenen Positionen sehr gut agiert und war entscheidend für Chelseas Erfolg in diesem Spiel."

Team-Formationen

Lyon

Lyon war in einer 4-4-2-Raute aufgestellt. Im Ballbesitz bevölkerte das Team von Sonia Bampastor die zentralen Räume mit fünf Spielerinnen und überließ die Außenbahnen den beiden Außenverteidigerinnen (siehe Videoanalyse oben, auf Englisch).

Chelsea

Emma Hayes stellte ihr Team in einer 4-2-3-1-Formation auf, wobei die vielseitige Cuthbert (22) hinter Sam Kerr (20) im Angriff agierte. Manchmal, wenn sie tief verteidigten, wurde ihre Formation zu einem 4-4-1-1 mit Kerr als erste Anspielstation für den schnellen Gegenangriff. Chelsea verteidigte in der Regel mit einem Mittelblock, schloss die zentralen Räume und presste von innen nach außen.

Auffälligkeiten

Die Technischen Beobachter der UEFA identifizierten mehrere taktische Schlüsselpunkte des Spiels. Der erste war die Art und Weise, wie Lyon mit einem hohen Pressing agierte und Chelsea unter Druck setzte, während die Gäste versuchten, von hinten heraus aufzubauen.

"Lyon hat das ganze Spiel über ein hohes Pressing betrieben", so der Spielbeobachter, und wie das Video zeigt, hat dieser aggressive Druck den Gästen einige unangenehme Momente beschert. In Clip 1 sehen wir, wie Torhüterin Ann-Katrin Berger gezwungen ist, einen langen Ball zu spielen, da die Passwege versperrt sind. In Clip 2 führt ein Fehlpass der eingewechselten Magdalena Eriksson zu einer klaren Chance für Delphine Cascarino, die nur Aluminium trifft.

Jedes System hat seine Vor- und Nachteile, und ein Nachteil der Raute kann darin bestehen, dass sie dem Gegner auf den Außenbahnen viel Platz bietet, wie es beim einzigen Tor des Spiels der Fall war.

In den Clips 3 und 4 wird jedoch einer der Vorteile deutlich: Da die Außenverteidigerinnen von Lyon über die Flanken vorstoßen, kann der französische Meister seine Spielerinnen im Zentrum versammeln und sie in die Lücken vor und hinter der Chelsea-Abwehr platzieren. Genau das passiert in Clip 4, wo Dzsenifer Marozsán mit einer geschickten Vorarbeit Eugénie Le Sommer in Position bringt, die den Ball aber nicht im Tor unterbringt.

Eugénie Le Sommer ließ früh eine gute Chance für Lyon liegen
Eugénie Le Sommer ließ früh eine gute Chance für Lyon liegenAFP via Getty Images

Es überrascht nicht, dass der Beobachter an einem Abend, an dem Chelsea den Sieg davontrug, auch positive Aspekte des Auftritts der Gastmannschaft hervorhob. "Sie haben ihren Strafraum wirklich gut kontrolliert", sagte der Beobachter und lobte die Verteidigung nach Flanken.

Clip 6 zeigt die Aggressivität der Gäste während der Abwehrarbeit, wie sie Lyon kaum Luft zum Atmen lassen. Dieses Beispiel endet mit einem Zuspiel von Sophie Ingle auf Kerr, die den Ball nach vorne trägt, bevor Wendie Renard die Gefahr entschärft.

Stimmen der Trainerinnen

Sonia Bompastor, Trainerin Lyon: "Wir sind enttäuscht und frustriert. Ich denke, wir haben in den ersten 30 Minuten gut angefangen und ihnen Probleme bereitet. Aber auf diesem Niveau muss man auch abschlussstark sein. Chelsea hat gut verteidigt und war in der Lage, uns bei Kontern zu schaden."

Emma Hayes, Trainerin Chelsea: "Defensiv haben wir uns an unsere Vorgaben, unseren Matchplan gehalten. Im ersten Durchgang, insbesondere nach dem Tor, haben wir den Ball gut laufen lassen. Wir haben das Spielfeld gut ausgenutzt. Nach der Pause war es dann richtig eng. Wir sind stolz auf unseren Kampfgeist und unsere Abwehrarbeit."

Unter der Lupe

Das Analyse-Team der UEFA wird im Verlauf des Wettbewerbs bis hin zum Saisonende weitere Erkenntnisse und Bewertungen präsentieren.

Atle Rosseland, Teamleiter der Leistungsanalyse in der Fußballabteilung der UEFA, sagte: "Wir werden unser Bestes tun, um taktische Trends in der Women's Champions League zu erkennen und Erkenntnisse zu sammeln, die hoffentlich den nationalen Verbänden in der gesamten europäischen Fußballlandschaft helfen können."

"Wir sind in der glücklichen Lage, ein hervorragendes Team von Technischen Beobachtern zu haben, die mit der Leistungsanalyseabteilung der UEFA zusammenarbeiten können, um dies zu erreichen."

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