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Geniale Fußballerinnen: Wendie Renard

Sie hält unzählige Rekorde in der UEFA Women's Champions League – wir ziehen den Hut vor Lyon-Verteidigerin Wendie Renard.

Wendie Renard (Mitte)
Wendie Renard (Mitte) UEFA via Getty Images

Eigentlich kann man zehn Jahre UEFA Women's Champions League in einem Bild zusammenfassen: Wendie Renard, die die Trophäe in die Luft stemmt.

Sie holte den Titel als Kapitänin von Lyon fünf Saisons in Folge, stand insgesamt zehn Mal im Endspiel und holte acht Mal den Titel, seit der Wettbewerb 2009/10 aus dem UEFA-Frauenpokal entstand. Nur eine kann mithalten: Renards langjährige Teamkollegin im Klub und in der Nationalmannschaft, Sarah Bouhaddi.

Wir blicken auf die Karriere einer Spielerin, die mehr Einsätze in UEFA-Frauenwettbewerben hat als jede andere und als Verteidigerin unter den Top 15 der besten Torjägerinnen steht. 

Was andere sagen

"Wendie Renard ist eine herausragende Spielerin. Man kann sie nicht einordnen oder ersetzen."
Jean-Luc Vasseur, ehemaliger Lyon-Trainer

"Es gibt keine andere wie sie."
Maren Mjelde, norwegische Nationalspielerin von Chelsea

"Ich glaube nicht, dass sich die Medien oder die Öffentlichkeit dessen bewusst sind, wie groß der Einfluss ist, denn Wendie Renard auf ein Spiel haben kann mit ihren spielerischen Qualitäten, als Führungspielerin, als echter Profi. Ich habe ich auf Wendie verlassen und das ist nicht leicht, weil sie so eine große Persönlichkeit hat und wir uns nicht immer einig waren, aber wir hatten ein gemeinsames Ziel."
Gérard Prêcheur, ehemaliger Lyon-Trainer

Erfolge
Lyon
• Renard stammt von der französischen Karibikinsel Martinique und ist die jüngste von vier Töchtern.

• Als Teenagerin flog Renard aufs Festland zu einem Test bei der Nationalmannschaftsakademie in Clairefontaine. Dort war sie zwar nicht erfolgreich, aber sie fuhr weiter mit dem Zug nach Lyon und verdiente sich dort einen Vertrag. "Es war Schicksal," schreib sie später.

Wendie Renard  2008
Wendie Renard 2008Icon Sport via Getty Images

• Renard wurde schnell Teil der ersten Mannschaft und wurde in der Saison 2007/08 Stammspielerin. Im ersten Spiel von OL im UEFA-Frauenpokal am 9. August 2007 stand sie auf dem Platz.

• Als Innenverteidigerin hatte Renard maßgeblichen Anteil am Aufstieg OLs in der Liga und im europäischen Geschäft. Seit 2013 ist sie Kapitänin.

• Sie hält den Rekord für die meisten Einsätze für ihren Verein und ist sechstbeste Torschützin. Bei Standardsituationen strahlt von ihr immer Gefahr aus – wie zum Beispiel bei Lyons ersten Tor in einem Endspiel der Women's Champions League überhaupt, als man 2011 mit 2:0 gegen Turbine Potsdam gewann.

• In Renards Zeit bei Lyon gewann sie nicht nur acht Mal die Women's Champions League, sondern auch 14 Mal in Serie die französische Meisterschaft und neun Mal den Pokal.

• Sie startete 2021 mit einer unglaublichen Torserie: Der Elfmeter beim 1:0-Sieg im Viertelfinalhinspiel der Women's Champions League bei Paris war das neunte Tor in neun Spielen für Verein und Nationalmannschaft.

• Lyons Titelserien in beiden Wettbewerben endete zwar daraufhin und später verletzte sich Renard, aber 2022 kam sie voll zurück. Sie unterschrieb vor ihrem achten Triumph in der Königinnenklasse neuen Vertrag bei Lyon bis 2026 und wird nach Ablauf dieses Arbeitspapiers 20 Jahre für OL gespielt haben.

• In der Saison 2022/23 holte sie zum zehnten Mal das Double mit Lyon.

• Teile der Saison 2023/24 verpasste Renard verletzungsbedingt, dennoch verhalf sie Lyon zum elften Einzug ins Endspiel der Women's Champions League und holte ihren 17. Meistertitel in 18 Jahren.

• Im September 2024 verlängerte sie ihren Vertrag bis 2027 und absolvierte im folgenden Monat gegen Montpellier ihr 300. Spiel in der ersten französischen Liga für Lyon, dabei gelang ihr auch ihr 99. Tor.

Frankreich
• Für Clairefontaine hatte es zwar nicht gereicht, aber es dauerte nicht lange, bis Renard sich ihren Platz in den französischen Nachwuchsnationalmannschaften verdiente. Sie nahm an den U19-Europameisterschaften 2008 und 2009 teil und spielte auch bei der U20-Weltmeisterschaft 2008.

• Renard gab ihr Debüt für die A-Nationalmannschaft am 2. März 2011 gegen die Schweiz beim Zypern-Cup und spielte im Sommer bei der FIFA-Weltmeisterschaft der Frauen, wobei Frankreich das Halbfinale erreichte. Damals wie heute war sie Stammspielerin in der Innenverteidigung.

• Von 2013 bis 2017 war sie Kapitänin der Nationalmannschaft.

• Renard stand sowohl bei der UEFA Women's EURO 2013 als auch der WM 2015 im Kader des Turniers.

Wendie Renard feiert ein Tor gegen die USA im WM-Viertelfinale 2019
Wendie Renard feiert ein Tor gegen die USA im WM-Viertelfinale 2019AFP via Getty Images

• Bei der WM 2019 erzielte Renard drei Tore für die Gastgeberinnen. Sie steht zwar nicht unter den Top 10 Spielerinnen mit den meisten Einsätzen für Frankreich, ist aber siebtbeste Torschützin. Bei der Women's EURO 2022 erreichte sie mit Frankreich das Halbfinale.

• Erzielte bei der WM 2023 den Siegtreffer gegen Brasilien und führte Frankreich ins Viertelfinale, wo sie in ihrem 150. Länderspiel im Elfmeterschießen gegen Gastgeber Australien erfolgreich war.

• Aufgrund einer Verletzung verpasste sie das Finale der UEFA Women's Nations League 2024. Bei den Olympischen Spielen 2024 führte sie als Kapitänin die französische Mannschaft an. Allerdings endete der Medaillentraum im Viertelfinale mit einer Niederlage gegen Brasilien.

Schon gewusst?
• Sie schaute ein Spiel der französischen Nationalmannschaft im Fernsehen und sah Marinette Pichon. Daraufhin sagte Renard zu ihrer Mutter: "Eines Tages wirst du mich im Fernsehen mit diesem Trikot sehen."

• Als sie in der Schule gefragt wurde, was sie mal werden möchte, sagte sie Profi-Fußballerin und Flugbegleiterin. Ihr Lehrer sagte ihr, sie sollte "Profi" durchstreichen, "weil es diesen Job nicht gibt."

• In den Abstimmungen zum Ballon d'Or 2018 und 2019 wurde sie siebte und sechste und war somit jeweils die höchste Innenverteidigerin. 2021 stand sie ebenfalls in den Top 20.

Was sie sagt
"Auf Martinique haben nur wenig Mädchen Fußball gespielt, deshalb war es umso seltener, dass die Frauen in meiner Familie gesagt haben, dass ich spielen soll. Sie haben Fußball so geliebt wie ich. Meine Tante war Schiedsrichterin, meine Mama hat ein bisschen gespielt und die ganze Zeit Spiele angeschaut."

"Ich bin sehr jung nach Lyon gekommen und habe da Spielerinnen mit dem Siegergen kennengelernt. Das lernt man Schritt für Schritt. Training ist wie Krieg: Du spielt ein kurzes Spiel und willst unbedingt gewinnen. Du machst Fortschritte, indem du mit anderen großen Spielerinnen zusammenspielst, die das Verlieren hassen, und Trainer hast, die es dir einprägen. Wenn dir der Trainer "siegen, siegen, siegen" sagt, dann denkst du nicht an "verlieren, verlieren, verlieren."

"Als ich klein war wollte ich klar Titel gewinnen, aber noch wichtiger war der Erfolg auf dem Festland. Ich genieße den Moment aber ich weiß, dass ich immer mehr von mir verlangen muss – das alles kann weg sein, wenn ich nur einen Fehler mache. Ich weiß, wie ich mich entwickelt habe und was ich in meiner Mannschaft erreicht habe und mit Spielerinnen, die genauso überzeugt sind wie ich. Wir haben das zusammen erreicht und es ist noch nicht vorbei. Ich werde weiter Geschichte schreiben."

Was sie noch erreichen könnte
• Mit Lyon kann Renard nur noch die Rekorde, die sie schon hält, weiter ausbauen.

• Die französische Nationalmannschaft der Frauen wartet noch auf den ersten großen internationalen Triumph.