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Wolfsburgs Dickenmann über Wiedersehen mit Lyon

Wolfsburgs Lara Dickenmann wird im Finale am 26. Mai auf ihren Ex-Klub Lyon treffen, mit UEFA.com spricht sie über ihren Wechsel und den Unterschied zwischen den beiden Klubs.

Lara Dickenmann spricht mit UEFA.com
Lara Dickenmann spricht mit UEFA.com ©UEFA.com

Mit Lyon gewann Lara Dickenmann schon zwei Mal die UEFA Women's Champions League, doch im Finale in Reggio Emilia am 26. Mai wird sie mit Wolfsburg ihr Bestes geben, Lyons dritten Titel zu verhindern.

Die 30-jährige Mittelfeldspielerin aus der Schweiz wechselte letzten Sommer nach sieben Jahren in Lyon zu Wolfsburg und zog am Sonntag gegen Titelverteidiger FFC Frankfurt ins Finale ein. Jetzt steht eine Wiederholung des Endspiels von 2013 an, in dem die Wölfinnen den Titel-Hattrick von Dickenmann und OL verhinderten.

Dickenmann sprach mit UEFA.com über ihre Entscheidung zum Wechsel, die Unterschiede zwischen den Klubs und die Schweizer Familie in Wolfsburg.

UEFA.com: Sie haben die UEFA Women's Champions League schon zwei Mal mit Lyon gewonnen; jetzt besteht die Chance mit Wolfsburg. Wie sehr wollen Sie den Titel erneut gewinnen?

Lara Dickenmann: Es war ein Grund, dass ich den Verein gewechselt habe, weil ich unbedingt die deutsche Bundesliga aber auch die deutsche Mentalität kennenlernen wollte. Ich wollte wissen, warum die Deutschen so häufig am Schluss gewinnen und nicht die Franzosen, die auch ziemlich gut Fußball spielen können, oder ein anderes Land. Natürlich habe ich da auch an die Champions League gedacht, weil es in den letzten zwei Jahren mit Lyon nicht so gelaufen ist. Wir haben es nicht über die Achtelfinals hinaus geschafft und da wollte ich jetzt mit Wolfsburg noch mal angreifen.

UEFA.com: Wie schwierig war es, sich nach sechs Jahren bei Lyon in einem neuen Team zurechtzufinden und sich an den Spielstil zu gewöhnen?

Dickenmann: Es war gar nicht so einfach am Anfang. Es gab viele Wechsel in der Stammelf gegenüber letzter Saison – wie zum Beispiel Martina Müller, die nicht mehr dabei ist und die letztes Jahr eine große Rolle gespielt hat. Es war nicht einfach für alle am Anfang der Saison, und das hat man auch auf dem Platz gesehen. Da lief es nicht so rund.

Aber Anfang 2016 haben wir jetzt sehr gut zueinandergefunden. Wir haben eine sehr gute Vorbereitung [in der Winterpause] gespielt und das sieht man jetzt auch in den Spielen, die wir vielleicht in der Hinrunde noch verloren oder unentschieden gespielt hätten. Die kriegen wir jetzt hin, da kriegen wir jetzt drei Punkte raus. Ich denke, wir sind als Mannschaft in der ganzen Saison gewachsen und das war wichtig.

UEFA.com: Wenn Sie den direkten Vergleich zwischen Lyon und Wolfsburg ziehen: Was sind die größten Unterschiede?

Dickenmann: In Frankreich liegt der Schwerpunkt auf dem Spielstil und Ballbesitz und dass es schön aussieht. In Deutschland geht es hauptsächlich um die Effizienz – am Schluss muss man einfach als Sieger vom Platz und es ist nicht immer wichtig, wie es aussieht. Wir versuchen hier in Wolfsburg natürlich auch schönen Fußball zu spielen, aber nicht auf Biegen und Brechen. Wenn es nur durch den Kampf, die Leidenschaft oder einfach direktes Spiel geht, dann machen wir das hier so.

Das ist eine sehr gute Taktik für uns, dass wir zwischen Ballbesitz und direktem Spiel variieren können – das hat in Lyon ein bisschen gefehlt. Das liegt natürlich auch an der Liga, wo die Gegner nicht immer alle sehr gut sind und man im letzten Drittel immer noch auf Ballbesitz spielen kann. Da haben wir es hier in Deutschland schon ein bisschen schwerer als in Frankreich, weil die Liga viel ausgeglichener ist.

UEFA.com: Bei Ihrer Ankunft waren mit Vanessa Bernauer, Noelle Maritz und Ramona Bachmann schon ein paar bekannte Gesichter aus der Nationalmannschaft da. Hat das dabei geholfen, sich zurechtzufinden?

Dickenmann: Das hilft immer. Ich habe mich darauf gefreut, tagtäglich mit den drei zusammenzuspielen, weil ich gerne mit ihnen in der Nati spiele. Wolfsburg ist ja nicht so groß und der Verein kümmert sich sehr gut um die neuen Spielerinnen – von dem her hätte ich mich hier auch sonst sehr gut zurechtgefunden. Aber es ist schön, dass sie hier sind, dass wir hier ein bisschen so was wie eine Schweizer Familie haben und auch ab und zu mal Schweizerdeutsch reden können. Ein Stück Heimat haben wir hier.

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