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Wolfsburg trotz Niederlage im Finale

1. FFC Frankfurt - VfL Wolfsburg 1:0 (Gesamt: 1:4)
Marith Prießen traf zwar spät für den Titelverteidiger, doch das war nicht genug, um den Finaleinzug des VfL Wolfsburg zu verhindern.

Wolfsburg hat sich einen Platz im Champions-League-Finale gesichert, das am 26. Mai ausgetragen wird
Wolfsburg hat sich einen Platz im Champions-League-Finale gesichert, das am 26. Mai ausgetragen wird ©Getty Images
  • Der zweifache Gewinner Wolfsburg erreicht trotz einer 0:1-Niederlage das Finale
  • Titelverteidiger Frankfurt betreibt nach der 0:4-Niederlage im Hinspiel Wiedergutmachung
  • Marith Prießen erzielt per Kopf den späten Siegtreffer der Gastgeberinnen
  • Finale am 26 Mai in Reggio Emilia; Lyon geht mit einem 7:0-Vorsprung gegen Paris ins Rückspiel am Montag

Der VfL Wolfsburg hat trotz einer 0:1-Niederlage bei Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt im Halbfinal-Rückspiel das Finale der UEFA Women's Champions League erreicht.

Nach dem 4:0-Hinspielerfolg am vergangenen Sonntag zog der VfL Wolfsburg trotz einer 0:1-Niederlage vor 3 720 Zuschauern im Stadion am Brentanobad zum dritten Mal ins Finale der UEFA Women's Champions League ein.

Élise Bussaglia hatte mit einem 20-Meter-Schuss die erste Chance für die Gäste. Frankfurt musste auf die verletzte Mittelfeldspielerin Simone Laudehr verzichten, die sich unter der Woche im Training eine Fußverletzung zugezogen hatte. Mandy Islacker hatte die erste gute Chance der Gastgeberinnen, doch die kompakte Wolfsburger Defensive ließ nur wenig zu und leistete erfolgreich Widerstand. Ramona Bachmanns Schussversuch wurde von Sophie Schmidt abgeblockt.

Nach der Pause versuchte Frankfurt durch die Einwechslungen von Yuki Ogimi und Jackie Groenen den Druck zu erhöhen, doch ein Distanzschuss von Dzsenifer Marozsán war eine der wenigen guten Möglichkeiten. Und so dauerte es bis zur Schlussminute, ehe Prießen nach einer Ecke von Marozsán per Kopf den Siegtreffer erzielte. Somit verlor Wolfsburg in der Champions League im 17. Spiel erstmals auswärts. Dennoch sicherte sich die Elf von Trainer Ralf Kellermann den Einzug ins Finale.

Reaktionen

Lena Goeßling, Mittelfeldspielerin Wolfsburg
Unser Ziel war es, kein frühes Gegentor zu kassieren und wir haben gemacht, was wir tun mussten, um ins Finale einzuziehen. Wir hatten ein tolles Hinspiel, aber es kann gefährlich sein, in ein Spiel zu gehen und ständig daran zu denken, dass man 4:0 führt. Es war wichtig, dass wir dies aus den Köpfen bekommen. Wir haben als Team zusammengesessen und genau darüber vor dem Spiel gesprochen. Wir haben heute ganz einfach gespielt, fast schon Kick-and-Rush. Es schaut so aus, als würde Lyon unser Gegner im Finale werden. Wir kennen sie von 2013 und wir haben schon bewiesen, dass wir sie in einem Spiel schlagen können.

Alex Popp, Stürmerin Wolfsburg
Es ist ein toller Erfolg für das Team und den Verein, wieder im Finale der Champions League zu stehen, obwohl wir natürlich nicht geplant hatten, heute zu verlieren. Aber am Ende hat es für das Finale gereicht. Wir hätten gedacht, dass Frankfurt noch mehr Druck macht und wir dachten, wir würden dann Räume bekommen, hinter ihre Defensive zu gelangen. Der Wind hat uns heute auch nicht in die Karten gespielt, das hat uns ein bisschen aus dem Spiel genommen. Es war ärgerlich, ein so spätes Tor zu kassieren, beide Teams hatten im Spiel nur wenige Chancen.

Saskia Bartusiak, Abwehrspielerin Frankfurt
Wir wollten heute Wiedergutmachung für unsere Fans betreiben. Wir haben heute viel besser gespielt, aber gegen ein sehr gutes Team wie Wolfsburg ist es schwierig, einen Vier-Tore-Rückstand aufzuholen. Leider ist uns kein frühes Tor gelungen, obwohl wir noch einmal alles versucht und an uns geglaubt haben. Es haben in der Vergangenheit ja schon andere Teams gezeigt, dass das klappen kann. Heute waren wir in der Lage, Wolfsburg zu schlagen. Ob das in Zukunft klappt, wissen wir nicht. Aber der Sieg heute war wichtig für die verbleibenden Ligaspiele.

Marith Prießen, Torschützin Frankfurt
Der Sieg heute hat uns nicht mehr geholfen, davon können wir uns nichts kaufen. Im Gesamtergebnis haben wir 1:4 verloren und ich frage mich noch heute, was im Hinspiel schiefgelaufen ist. Dort haben wir unsere Chancen mit einer peinlichen Vorstellung weggeschmissen. Wenn wir heute ein frühes Tor geschossen hätten, hätten wir vielleicht noch eine Chance gehabt. Zumindest haben wir gezeigt, dass wir es besser können als letzte Woche, wo es das schlechteste Spiel war, seit ich nach Frankfurt gekommen bin.

  • Ebenfalls heute sicherte sich der FC Bayern München, der in der Runde der letzten 32 gegen den FC Twente ausgeschieden war, durch einen 5:0-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen den neuerlichen Meistertitel. Wolfsburg hat in der Liga vier Punkte Vorsprung auf Frankfurt im Kampf um Platz zwei, der zur Teilnahme an der UEFA Women's Champions League in der kommenden Saison berechtigt. Sollte Wolfsburg in der Liga Dritter werden, aber das Champions-League-Finale gewinnen, wäre Deutschland auch in der Saison 2016/17 mit drei Teams vertreten. In dieser Saison war dies der Fall, weil Titelverteidiger Frankfurt in der Liga nicht unter den Top 2 war.

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