Benstiti jubelt nach Paris-Triumph
Montag, 27. April 2015
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"Es ist großartig, es soweit geschafft zu haben, aber wir wollen hier nicht enden", sagte Trainer Farid Benstiti, nachdem sich Paris Saint-Germain für das Finale der UEFA Women's Champions League qualifiziert hatte.
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Paris Saint Germain hat es sich nicht leicht gemacht. Aber Trainer Farid Benstiti hatte alle Probleme vergessen, die aufgekommen waren, als Titelverteidiger VfL Wolfsburg zum Schluss noch einmal ordentlich Druck machte. Doch PSG zog ins Endspiel der UEFA Women's Champions League ein, wo es am 14. Mai in Berlin gegen den 1. FFC Frankfurt geht.
Der ehemalige Mittelfeldspieler von Olympique Lyonnais hatte gezittert um sein Team, das das Hinspiel in Wolfsburg mit 2:0 gewonnen hatte. Auch im Rückspiel ging die Mannschaft aus Frankreich in Front und alles schien angerichtet für den Einzug ins Endspiel. Doch dann kassierten sie zwei schnelle Tore. "Wir hätten besser mit unserer 1:0-Führung umgehen müssen, vor allem, weil wir nach dem Hinspiel mit 2:0 führten", sagte Benstiti.
"Ist das zu glauben? So ist Fußball. Wolfsburg schoss innerhalb weniger Minuten zwei Tore, und dann hätte alles passieren können. Wir müssen das Spiel hinter uns lassen. Wir werden es nicht vergessen und es trägt zu unserer Erfahrung bei, aber sollten wir den Titel gewinnen, dann wäre das nur etwas Historisches."
Der dreifache Pokalsieger Frankfurt ist nun der Gegner, aber nachdem er mit seinem Team die Träume von Wolfsburg, zum dritten Mal in Folge die UEFA Women's Champions League gewinnen zu können, beendet hatte, weiß Benstiti, dass seine Mannschaft vor niemandem Angst zu haben braucht. "Man geht nicht in ein Finale, um nur teilzunehmen. Man tut alles, um es zu gewinnen."
"Wir werden einen Weg finden und sehr professionell sein, aber wir werden diese Gelegenheit genießen. Frankfurt hat dreimal den Wettbewerb gewonnen, während wir in dieser Phase Neulinge sind. Es ist großartig, es soweit geschafft zu haben, aber wir wollen hier nicht enden."
Benstiti weiß aus bitterer Erfahrung, dass Finals nach eigenen Gesetzen verlaufen; er war bei Lyon angestellt, als sie 2010 das Endspiel um die erstmals ausgespielte UEFA Women's Champions League erreichten. Nach 120 torlosen Minuten gegen den 1. FFC Turbine Potsdam unterlag seine Mannschaft im Elfmeterschießen.
"Ich war nahe dran, den Wettbewerb mit Lyon zu gewinnen", erinnert er sich. "Wir haben schon mit drei Elfmetern geführt. Wir hätten das gewinnen müssen, aber das Glück war uns nicht mehr hold. Und nachdem ich Lyon verlassen hatte, gewannen sie den Pokal zweimal in Folge. Deshalb möchte ich nicht einfach nur teilnehmen. Ich möchte es gewinnen. Ich habe das Gefühl, dass meine Mädels in diesem Finale treffen können und dann die Führung halten."
Wolfsburg indes hat eine Chance verpasst. "Wir haben das Finale schon im Hinspiel verspielt, das tut uns sehr weh", sagte Trainer Ralf Kellermann. "Ich und die gesamte Mannschaft sind sehr enttäuscht, weil wir heute speziell in der zweiten Hälfte gezeigt haben, was wir für Qualitäten haben. Am Ende haben wir knapp das Finale verpasst; wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber das Finale schon im Hinspiel verspielt. Momentan tut es einfach nur weh, dass wir nicht in Berlin dabei sind."
Dennoch geht es für den ausgeschiedenen Titelverteidiger noch um eine Menge in dieser Saison. "Vor uns liegt am 1. Mai noch das DFB-Pokal-Finale, und am 10. Mai geht es um die deutsche Meisterschaft", sagte Kellermann. "Wenn wir gewinnen, sind wir zum dritten Mal in Folge deutscher Meister, und das ist unser Ziel. Sollten wir verlieren, könnten wir auf Platz drei landen, was bedeuten würde, dass wir nicht für die Champions League in der nächsten Saison qualifiziert wären. Das werden also sehr aufregende Wochen, und ich hoffe, dass wir dann unsere beste Leistung abrufen."