UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Wolfsburg mit breiter Brust gegen Tyresö

"Wir sind jetzt nicht mehr der Jäger, sondern der Gejagte, aber ich bin zuversichtlich, dass wir unserer Favoritenrolle gerecht werden", sagte Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann vor dem Finale gegen Tyresö FF.

Wolfsburgs Spielerinnen beim Training
Wolfsburgs Spielerinnen beim Training ©Sportsfile

Titelverteidiger VfL Wolfsburg muss am Donnerstag seinen Titel in der UEFA Women's Champions League gegen Tyresö FF verteidigen – die ähnlich wie letztes Jahr die Deutschen, gleich bei ihrem ersten Auftritt in diesem Wettbewerb das Finale erreicht haben.

Die Wolfsburger Mannschaft, die letzte Saison sensationell mit 1:0 gegen Seriensieger Olympique Lyonnais triumphiert hatte, ist nahezu komplett angetreten, diesen Erfolg zu wiederholen, mit dabei sind unter anderem noch Martina Müller, Nadine Keßler und Lena Goeßling sowie die mit 48 Treffern beste Torschützin dieses Wettbewerbs, Conny Pohlers, die ihr letztes Spiel auf europäischer Ebene bestreiten wird. Aber auch die Schwedinnen von Tyresö verfügen über reichlich Erfahrung, so gewann die Brasilianerin Marta schon vor zehn Jahren mit Umeå IK den Titel.

2013 überraschte Wolfsburg Favorit Lyon beim Finale in London mit blitzschnellen Kontern, doch diesmal rechnet Trainer Ralf Kellermann mit einem ganz anderen Spiel. "Wir waren durch Verletzungen und Sperren gehandicapt und Lyon war einfach zu stark, um eine andere Taktik auszuprobieren", blickte er zurück. "Dieses Jahr sieht das ganz anders aus. Wir werden wieder auf Konter setzen, aber nicht ausschließlich und wir werden ein anderes Spiel zeigen."

Kellermann war sehr angetan vom 2:0-Sieg seiner Mannschaft am letzten Freitag in der Liga gegen den 1. FFC Turbine Potsdam, den man schon im Halbfinale der Königsklasse eliminiert hatte. "Natürlich ist es gut für unser Selbstvertrauen, wenn man in der Generalprobe gegen Potsdam so gut spielt", sagte der Trainer.

"Wir sind auch wegen des Sieges im letzten Jahr sehr zuversichtlich. Es hat sich ein bisschen was verändert, unser Spiel hat sich ein wenig geändert, wir sind jetzt nicht mehr der Jäger, sondern der Gejagte, aber wir haben auch Fortschritte gemacht. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir unserer Favoritenrolle gerecht werden können."

Tyresö hofft auf den Einsatz der angeschlagenen Verónica Boquete. Die Spanierin wird, ebenso wie viele Kolleginnen, den finanziell angeschlagenen Klub nach diesem Spiel verlassen, darunter auch Marta, Kapitän Caroline Seger und die beste Torschützin Christen Press. Dennoch meint Trainer Tony Gustavsson: "Als Trainer ist man stolz auf die Spielerinnen, wenn man sieht, was sie geleistet haben, um hierher zu kommen."

"Die Fans und die Medien sehen nur die 90 Minuten auf dem Platz, aber wenn man all die Stunden, Tage, Wochen, Monate und Jahre bedenkt, in denen sie geschwitzt, Tränen vergossen und gelitten haben ... Jetzt sind sie im Endspiel, für das sie so hart gearbeitet haben und als Trainer bin ich stolz und glücklich für meine Spielerinnen."

Er fuhr fort: "[Wolfsburg] ist natürlich Favorit; wir haben neun Spielerinnen aus finanziellen Gründen in der Winterpause abgeben müssen, es war zuletzt ziemlich turbulent bei uns. Aber die Spielerinnen haben alle an einem Strang gezogen und großartige Spiele gezeigt. Wir sind zwar der Außenseiter, aber wir wissen, was wir können, wenn wir unsere Bestform abrufen."

Gustavsson schloss mit einem Satz zu Marta. "Was mir in den Medien zu wenig Erwähnung findet, ist ihre Persönlichkeit, ihre Kunst, die Mannschaft zusammenzuschweißen", sagte er. "Es ist ein Privileg, mit ihr als Spielerin zusammenarbeiten zu dürfen, aber viel mehr noch mit ihr als Persönlichkeit."

Für dich ausgewählt