Rapinoe hat in Lyon ihr Glück gefunden
Dienstag, 21. Mai 2013
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US-Nationalspielerin Megan Rapinoe hat Olympique Lyonnais nach ihrer Verpflichtung im Winter noch stärker gemacht. Mit UEFA.com spricht sie über das Finale am Donnerstag und über ihr Leben in Frankreich.
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Olympique Lyonnais war bereits die dominierende Kraft im europäischen Frauenfußball, als im Winter zwei Superstars verpflichtet wurden: Die US-amerikanische Flügelspielerin Megan Rapinoe und die japanische Stürmerin Shinobu Ohno.
Von den beiden hat Rapinoe am besten eingeschlagen, wie nicht zuletzt im Viertelfinale der UEFA Women's Champions League gegen den FC Malmö und schließlich im Halbfinale gegen den FCF Juvisy Essonne zu sehen war, als sie jeweils traf. Vor dem bevorstehenden Finale gegen den VfL Wolfsburg am Donnerstag im Stadion an der Stamford Bridge, spricht die Finalteilnehmerin an der FIFA-WM für Frauen 2011 und Olympiasiegerin von London über ihr Leben in Frankreich und ihre Partnerschaft mit Lotta Schelin.
UEFA.com: Was ist der wichtigste Unterschied zwischen dem Profifußball hier und in den USA?
Megan Rapinoe: Das gesamte Leben findet hier statt. Der Klub, man lebt in der Stadt, in der man spielt, und man ist länger hier, sodass man sich tatsächlich einleben kann. Ich spielte daheim drei Saisons in der Profiliga, die wir dort haben, aber ich habe nie richtig in den Städten gelebt. Ich wohnte dort fünf oder sechs Monate. Man kann das mehr genießen, weil man zu seinem Job gehen kann, man nach Hause kommt und man sein gesamtes Leben hier hat. Das ist wirklich schön.
UEFA.com: Was gab den Ausschlag für den Wechsel nach Lyon?
Rapinoe: Bei einer der wohl besten Mannschaften der Welt zu spielen. Da war es ein Leichtes. Als sie Interesse zeigten und ich es erwiderte, war es eine einvernehmliche Sache. Und in der Champions League zu spielen, das ist etwas Gewaltiges für mich. So etwas haben wir nicht daheim. Natürlich bin ich ein großer Fan davon. Und dabei sein zu dürfen und die großen Spiele zu bestreiten, und diese Erfahrungen zu sammeln, das war unglaublich.
UEFA.com: Welche Punkte sind entscheidende für die Erfolge von Lyon in dieser Saison?
Rapinoe: Das Team ist unglaublich, jede Spielerin ist wunderbar. Und so viele gute Spielerinnen sitzen auf der Bank. Aber ich denke, dass Patrice [Lair], unser Trainer, einen guten Job macht, er lässt nie zu, dass wir denken: "Oh, wir sind einfach so gut." Er will immer das Beste aus uns herausholen, egal ob wir 10:0 gewinnen oder es zur Halbzeit 0:0 steht.
UEFA.com: Abby Wambach profitiert von ihren Flanken, Lotta Schelin ist nur einen Zentimeter kleiner und ist im Kopfballspiel ebenfalls stark. Wie würden Sie diese Partnerschaft beschreiben?
Rapinoe: In der kurzen Zeit, in der wir zusammenspielen, sind wir eine ziemlich gute Verbindung eingegangen. Wir sind auch außerhalb des Feldes Freundinnen und sie spricht ein wirklich gutes Englisch, was natürlich sehr hilfreich ist. Aber sie ist eine solch gute Stürmerin. Sie spielt so, wie ich gerne würde, wenn ich Stürmerin wäre. Sie hat nicht das Können, das Abby im Kopfballspiel hat, aber ich denke, dass sie viel schneller ist.
UEFA.com: Wie gefährlich ist Wolfsburg?
Rapinoe: Ich denke, dass der deutsche Stil allgemein eine andere Art von Gefahr darstellt, als wir sie sonst in dieser Saison hatten. Die französische Liga ist nicht sehr körperlich, was uns erlaubt, etwas mehr auf Technik zu setzen, aber ich denke, dass deutsche Mannschaften und der deutsche Stil sehr viel kampfbetonter sind, was sich auf unser Spiel störend auswirken kann. Hoffentlich nicht zu störend.
UEFA.com: Was sagen Sie zum Stadion an der Stamford Bridge?
Rapinoe: In den letzten zwei Jahren, beginnend mit der WM in Deutschland, habe ich angefangen, in solchen Stadien zu spielen. Dann [bei Olympia] spielte ich im Old Trafford, ich spielte in Wembley. Und nun an der Stamford Bridge. Davon hätte ich vor drei Jahren nicht zu träumen gewagt. In einem olympischen Finale zu stehen, im WM-Finale zu sein, und nun im Endspiel der Champions League zu spielen. Wie kann ich das jemals toppen? Es ist ziemlich cool, dass wir in diesen historischen Stadien spielen, und das in den größten Spielen, die wir je bestreiten werden.