Erfahrenes Lyon gegen Debütant Wolfsburg
Samstag, 4. Mai 2013
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Olympique Lyonnais möchte der erste Verein werden, der dreimal in Folge den Titel gewinnt, doch Neuling VfL Wolfsburg hat etwas dagegen. UEFA.com hat alle Zahlen und Fakten.
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Olympique Lyonnais, Titelverteidiger in der UEFA Women's Champions League, hofft darauf, die erste Mannschaft zu werden, die den Pokal dreimal in Folge gewinnt, wenn es im Finale an der Stamford Bridge – im Stadion von Chelsea FC – gegen Turnierneuling VfL Wolfsburg geht.
Bisherige Begegnungen
• Das ist das erste Pflichtspiel zwischen beiden Mannschaften, aber das vierte Finale in Folge, in dem es Lyon mit einer deutschen Mannschaft zu tun bekommt. 2010 gab es in Getafe gegen den 1. FFC Turbine Potsdam eine Niederlage im Elfmeterschießen, ein Jahr später folgte in London die Revanche, als die Potsdamerinnen 2:0 besiegt wurden, ehe Lyon im vergangenen Jahr in München mit dem gleichen Ergebnis gegen den 1. FFC Frankfurt gewann.
Hintergrund
• Lyon ist die erste Mannschaft, die viermal hintereinander ein Endspiel eines europäischen Frauenfinals erreicht hat. Seit es diesen Wettbewerb in der heutigen Form als UEFA Women's Champions League gibt - seit 2009/10 - haben sie es also jedes Mal ins Finale geschafft.
• Die Siege von Frankfurt in den Jahren 2002, 2006 und 2008 bedeuten, dass die Hessinnen alleiniger dreifacher Gewinner sind. Insgesamt hat Deutschland in elf Saisons sechsmal den Sieger gestellt.
• Drei verschiedene deutsche Mannschaften - Frankfurt, Potsdam und der FCR 2001 Duisburg - haben den Titel geholt, während die anderen Nationen nur über einen in diesem Wettbewerb erfolgreichen Klub verfügen. Dies sind Schwedens Umeå IK (2003, 2004), Frankreichs Lyon (2011, 2012) und Englands Arsenal LFC (2007).
• Dies ist das sechste Finale in Folge, in dem eine deutsche Mannschaft vertreten ist. Teams aus Deutschland gewannen die ersten drei dieser sechs Ausgaben, ehe sie zweimal in Folge an Lyon scheiterten.
• Frankfurt (2002), Potsdam (2005) und Duisburg (2009) holte diesen Pokal alle bei ihrem Turnierdebüt, was Wolfsburg nun nachmachen will. Die einzige deutsche Mannschaft, die dies verpasste, ist der FC Bayern München, der 2009/10 das Achtelfinale erreichte, dort aber mit einem 0:1-Gesamtergebnis an Montpellier Hérault SC scheiterte, wo damals die heutigen Lyon-Spielerinnen Sabrina Viguier und Céline Deville aktiv waren.
• Patrice Lair, der nach dem Finale 2010 zum Trainer von Lyon ernannt wurde, war Coach bei Montpellier, als dem Team 2005/06 der Einzug ins Halbfinale gelang. Für Montpellier standen damals die heutigen OL-Spielerinnen Sonia Bompastor, Camille Abily und Élodie Thomis auf dem Platz. Frankfurt setzte sich damals aufgrund der Auswärtstorregel durch.
• Lyon hat in dieser Saison zum sechsten Mal in Folge das Halbfinale erreicht, was Rekord ist. Damit standen sie bei all ihren Teilnahmen in der Vorschlussrunde. Frankfurt hat ebenfalls sechs Halbfinals bestritten.
Rund um die Teams
• Fünf Lyon-Spielerinnen könnten in ihrem vierten Finale in Folge auflaufen: Sarah Bouhaddi, Wendie Renard, Amandine Henry, Louisa Necib und Lara Dickenmann.
• Ebenso wie diese fünf Spielerinnen könnten auch Abily, Bompastor, Eugénie Le Sommer, Lotta Schelin, Viguier und Trainer Lair zum dritten Mal den Pokal holen. Abily war in den letzten beiden Jahren Spielerin des Spiels, während Lair der erste Trainer werden könnte, der zum dritten Mal triumphiert.
• Als im vergangenen Monat im Halbfinalrückspiel ein Sieg beim FCF Juvisy Essonne gelang, feierte Bompastor ihren 42. Sieg in diesem Wettbewerb (ein Sieg mehr also, als bislang Lyon geschafft hat) – das ist Rekord. Abily liegt ein Spiel dahinter.
• Drei Wolfsburg-Spielerinnen standen gegen Lyon während ihrer Zeit bei Potsdam im Finale auf dem Platz: Josephine Henning, Viola Odebrecht und Nadine Keßler.
• Ehemalige Siegerinnen dieses Wettbewerbs bei Wolfsburg sind Henning (Potsdam 2010), Odebrecht (Potsdam 2005 und 2010), Navina Omilade (Potsdam 2005), Keßler (Potsdam 2010), Alexandra Popp (Duisburg 2009), Conny Pohlers (Potsdam 2005, Frankfurt 2008).
• Pohlers könnte die erste Spielerin werden, die den Pokal mit drei verschiedenen Teams gewinnt. In dieser Saison wurde sie mit nun 42 Toren in 38 Einsätzen zur besten Torschützin aller Zeiten in diesem Wettbewerb.
• Die letzte Mannschaft, die Lyon auf dem Weg ins Finale stoppte, war 2009 Duisburg, als im Halbfinale ein 4:2-Gesamtsieg gelang. Popp spielte damals bei Duisburg, das auswärts ein 1:1 erreichte, ehe daheim ein 3:1-Sieg gelang. Renard, Laura Georges, Thomis, Schelin, Nécib, Dickenmann, Henry und Corine Franco waren damals für Lyon am Ball.
• Viele dieser Spielerinnen sind schon bei Einsätzen ihrer Nationalmannschaften aufeinandergetroffen. Wolfsburgs deutsche Nationalspielerinnen (Luisa Wensing, Verena Faißt, Henning, Odebrecht, Lena Goeßling, Popp, sowie die ehemaligen Nationalspielerinnen Martina Müller und Pohlers) kennen von daher auch Lyons französische Nationalspielerinnen (Bouhaddi, Deville, Renard, Georges, Franco, Bompastor, Viguier, Henry, Necib, Élise Bussaglia, Abily, Thomis, Le Sommer), Schwedens Schelin, Japans Shinobu Ohno, die Schweizerin Dickenmann sowie die US-Amerikanerin Megan Rapinoe.
• Am 13 Februar trafen Frankreich und Deutschland in Straßburg aufeinander und trennten sich 3:3. Bouhaddi, Franco, Georges, Renard, Abily, Nécib, Le Sommer und die eingewechselte Thomis standen Keßler, Faißt und der eingewechselten Goeßling gegenüber. Nécib und Keßler trafen je zweimal.
London ruft
• Lyon holte den ersten Europapokal 2011 in Fulham, nachdem zuvor im Halbfinale Arsenal besiegt worden war. Wolfsburg war im diesjährigen Halbfinale ebenfalls in London zu Gast und gewann dort das Hinspiel gegen Arsenal mit 2:0.
• Die OL-Mannschaftskolleginnen Rapinoe und Ohno, die beide im Winter kamen, waren 2012 im Olympiafinale in Wembley Rivalinnen. Rapinoe schlug mit den USA das japanische Team mit Ohno mit 2:1.