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Palmqvist bereit für Frauenfinale

Die Schwedin Jenny Palmqvist leitet am Donnerstag das Finale zwischen Olympique Lyonnais und dem 1. FFC Frankfurt und spricht mit UEFA.com über die Ehre und die Vorbereitungen auf solch ein großes Spiel.

Palmqvist bereit für Frauenfinale
Palmqvist bereit für Frauenfinale ©uefa.com 1998-2012. All rights reserved.

Fast auf den Tag genau ein Jahrzehnt nach der Leitung ihres ersten Länderspiels zwischen Polen und Rumänien am 18. Mai 2002 wird die Schwedin Jenny Palmqvist am Donnerstag das Endspiel der UEFA Women's Champions League zwischen Olympique Lyonnais und dem 1. FFC Frankfurt im Münchner Olympiastadion pfeifen.

Die 43-Jährige hat bereits einige der größten Spiele geleitet, darunter das Endspiel bei den Olympischen Spielen 2004 sowie 2009 das Rückspiel im UEFA-Frauenpokal, als 28 112 Fans - ein europäischer Klubrekord, der morgen gebrochen werden dürfte - dabei zusahen, wie der FCR 2001 Duisburg den Pokal in die Höhe stemmen durfte. Palmqvist sprach mit UEFA.com über die Ehre, das Endspiel leiten zu dürfen, und ihre Vorbereitungen.

UEFA.com: Fühlen Sie sich stolz nach Ihrer Berufung?

Jenny Palmqvist: Ja, so ist es, ich bin sehr stolz, und ich fühle mich sehr geehrt, dass ich die Offizielle für dieses Spiel bin.

UEFA.com: Wie würden Sie ein Endspiel der UEFA Women's Champions League unter all Ihren Karriere-Highlights einordnen?

Palmqvist: Das ist ganz oben einzusiedeln, es zählt definitiv zu den Top Drei in meiner Karriere. Und die Entwicklung des Frauenfußballs hat von Jahr zu Jahr zugenommen, deshalb ist es fantastisch, in diesem Jahr hier zu sein.

UEFA.com: Wie anspruchsvoll ist das Schiedsrichterdasein im Vergleich zu vielleicht vor zehn Jahren?

Palmqvist: Das Spiel ist viel schneller geworden, die Teams sind taktisch besser geschult. Und daran müssen wir Schiedsrichterinnen arbeiten, um aufzuholen: Schneller werden und taktisch besser geschult sein.

UEFA.com: Wie bereiten Sie sich denn auf solche Spiele vor; denn ich denke, es könnte schon einen Unterschied zwischen solch einem Topspiel und vielleicht einem normalen Ligaspiel geben...

Palmqvist: Ja, aber ich habe Glück. Da ich aus Schweden bin, denke ich, dass wir eine der stärksten Ligen auf der Welt haben, deshalb erlebe ich auch in meiner Heimat qualitativ hochwertige Spiele. Und ich denke, das ist einer der Gründe, warum ich mein Qualitätsniveau aufrecht erhalten konnte: Ich sehe in meiner Heimat gute Spiele.

Ich habe Glück, dass ich eine Vollzeit-Profischiedsrichterin bin. Ich kann mich voll auf die Qualität, Fitness und Taktik konzentrieren. Ich kann im Anschluss meine Spiele analysieren. All diese einzelnen Komponenten machen aus einem eine komplettere Schiedsrichterin. Zeit und Professionalität sind wichtig für uns Schiedsrichterinnen, um genauso gut wie die heutigen Spielerinnen zu sein.

UEFA.com: Haben Sie sich irgendwie speziell auf die beiden morgigen Teams und auf die Spielerinnen vorbereitet. Ich nehme an, Sie kennen einige von ihnen, aber bereiten Sie sich gezielt auf einzelne Spielerinnen und einzelne Mannschaften vor?

Palmqvist: Ja, definitiv. Bei unserem Vorabtreffen nehmen wir die Teams und die Spielerinnen durch. Wir Schiedsrichterinnen müssen auf alles vorbereitet sein, was passieren kann. Und beide Teams liegen uns gut.

UEFA.com: Wie sind Sie zum Fußball gekommen, da Sie ja auch bei anderen Sportarten Aussichten hatten?

Palmqvist: Ich hätte niemals Olympische Spiele erlebt, wenn ich beim Turnen oder beim Tennis [geblieben] wäre! Schiedsrichterin zu bleiben und in diesem Sommer zu meinen dritten Olympischen Spielen zu fahren, das liegt tatsächlich am Fußballsport. Und es ist lustig, weil ich drei Brüder habe, mein Vater wollte immer Fußballer haben, aber keiner meiner Brüder ist im Fußballsport aktiv, sondern nur ich. Deshalb denke ich, dass ich die Leidenschaft für den Fußball von meinem Vater habe.

UEFA.com: Gibt es Ihnen einen besonderen Auftrieb, vor vielen Zuschauern als Schiedsrichterin tätig zu sein?

Palmqvist: Ja, die Atmosphäre wird besser, die [Anspannung] wird größer. Und ja, es ist immer großartig, wenn viele Zuschauer dabei sein.

UEFA.com: Sie haben gelegentlich auch bei Männerspielen die Leitung übernommen. Würden Sie als Schiedsrichterin behaupten, dass es bei einem Männerspiel im Vergleich zu einem Frauenspiel einen Unterschied gibt?

Palmqvist: Definitiv. Aber ich würde sagen, wenn ich nach der Leitung von Männerspielen zu den Frauen zurückkehre, dann danke ich, der große Unterschied liegt darin, dass es kraftvoller zugeht. Alles ist kraftvoller, wenn man ein Männerspiel pfeift. Wenn man dann ein Frauenspiel leitet, dann läuft es vielleicht so ab: "Oh, das ist nur ein kleines Foul!" Aber bei einem Frauenspiel könnte es ein schlimmes Foul sein. Ich glaube daran, dass man besser wird, wenn man etwas häufiger macht. Deshalb ziehe ich es vor, mehr Frauenspiele zu leiten.

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