Abily: Lyon wird immer stärker
Mittwoch, 16. Mai 2012
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Camille Abily war letztes Jahr die beste Spielerin, als Olympique Lyonnais das Finale gewann und glaubt, dass ihre Mannschaft vor dem Spiel gegen den 1. FFC Frankfurt noch stärker ist.
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Trainer Patrice Lair von Olympique Lyonnais zögerte nicht lange, als er die Möglichkeit erhielt, Camille Abily zurück nach Frankreich zu holen. Die dynamische Mittelfeldspielerin, die unter Lair schon bei Montpellier Hérault SC spielte, wechselte 2010 aus den USA vom FC Gold Pride nach Lyon und avancierte im Endspiel der UEFA Women's Champions League gegen den 1. FFC Turbine Potsdam in London gleich zur Spielerin des Spiels. Ein Jahr später steht sie mit ihrem Team wieder im Finale, diesmal gegen den 1. FFC Frankfurt, und sprach mit UEFA.com über dieses Highlight.
UEFA.com: Wie ist Lyons Saison verlaufen im Vergleich zur vergangenen Spielzeit?
Camille Abily: Es ist sehr gut gelaufen. Letztes Jahr hatten wir mehr Probleme, besonders im Viertelfinale gegen Zvezda. Wir haben zu Hause nur 1:0 gewonnen, nachdem wir dort unentschieden gespielt hatten. Dieses Jahr gab es bessere Ergebnisse. Wir haben Brøndby im Viertelfinale zweimal mit 4:0 geschlagen und dann sogar einen überraschend hohen 5:1-Sieg gegen Potsdam im Halbfinale gelandet.
UEFA.com: Wie hat sich diese Mannschaft aus Lyon in den letzten zwölf Monaten verbessert?
Abily: Wir kennen uns besser und besser, daher ist das Verständnis untereinander besser geworden. Wir besitzen die Erfahrung, Potsdam letztes Jahr im Finale geschlagen zu haben und wir werden auch älter. Je mehr internationale Spiele und Europapokalbegegnungen wir spielen, desto besser werden wir.
UEFA.com: Welche Rolle spielte dieser Sieg für Lyon und in Frankreich?
Abily: Er war für den Verein sehr wichtig, denn im Jahr zuvor hatten wir das Finale verloren. Er hat uns also viel Freude gebracht. Er hat auch Einfluss auf Frankreichs [FIFA-Frauen-]WM-Turnier gehabt und uns geholfen, den vierten Platz zu holen. Wir hatten eine größere Siegermentalität. Der Frauenfußball erhält in Frankreich nun mehr Anerkennung. Das Medieninteresse ist größer geworden und mehr Zuschauer kommen in die Stadien.
UEFA.com: Lyon kennt sich mit großen Zuschauermengen aus. Wird Ihnen das im Olympiastadion helfen?
Abily: Unsere Erfahrung wird uns sehr helfen. Dieses Stadion hat eine große Geschichte und erinnert uns an den Sieg von Olympique de Marseille im Endspiel der Champions League 1993. Wir wissen, dass sehr viele Leute im Stadion sein werden. Es werden jede Menge Deutsche da sein und sie werden nicht unbedingt uns unterstützen! Wir müssen stark sein, aber nach unserer WM-Erfahrung haben wir uns langsam an große Spiele in Deutschland gewöhnt.
UEFA.com: Wie wird sich die Herausforderung durch Frankfurt von der durch Potsdam im Vorjahr unterscheiden?
Abily: Beide sind deutsche Mannschaften, daher haben sie einiges gemeinsam. Potsdam ist sehr kraftvoll und athletisch, während Frankfurt einen anderen Stil hat. Ihr Spiel dreht sich mehr um Technik, mit einigen individuell sehr starken Spielerinnen. Ich habe Teile ihres Halbfinals gegen Arsenal gesehen und obwohl einige Spielerinnen fehlten, konnte man sehen, dass sie über viel Qualität verfügen.
UEFA.com: Deutschland ist im Frauenfußball in Europa immer noch das Maß aller Dinge. Ist es daher umso befriedigender, wenn man gegen eine deutsche Mannschaft gewinnt?
Abily: Ja, denn die Deutschen setzen die Standards. Eine deutsche Mannschaft nach Hin- und Rückspiel auszuschalten gibt uns viel Selbstvertrauen. Wenn wir die Champions League gewinnen und dabei zwei deutsche Teams in Deutschland ausschalten, heißt das, dass der französische Fußball und Olympique Lyonnais einen großen Schritt nach vorne gemacht haben.