Lair setzt auf volle Offensive

Patrice Lair wird sein Team Olympique Lyonnais auch im Finale der UEFA Women's Champions League gegen den 1. FFC Frankfurt ermutigen, voll auf Angriff zu spielen.

Nach dem 5:1 im Halbfinale gegen den 1. FFC Turbine Potsdam steht der französische Meister das dritte Mal in Folge im Finale der europäischen Königsklasse. Natürlich muss der Coach jetzt aufpassen, dass seine Spielerinnen da nicht etwas zu selbstbewusst an das Spiel herangehen.

Seit zwei Jahren hat Lyon im Europapokal unter Lair kein Spiel mehr verloren, für den 50-Jährigen ein Grund, stolz zu sein. "Es war eine echte Herausforderung für meine Spielerinnen, auch das Rückspiel in Potsdam ungeschlagen zu überstehen. Jetzt hoffe ich, dass wir auch am Abend des 17. Mai ungeschlagen bleiben."

2010 löste Lair in Lyon seinen erfolgreichen Vorgänger Farid Benstiti ab; sein Ziel war es, auch in Europa den Ton anzugeben. "Ich wusste, dass wir nur mit den Besten mithalten können, wenn wir explosiver und kraftvoller spielen", blickte Lair zurück. "Deshalb habe ich auch einen eigenen Fitnesstrainer mitgebracht. Wir haben viel Herz-Kreislauf-Arbeit gemacht. Die Mädchen springen jetzt viel höher und laufen schneller."

Wie gegen Potsdam zu sehen war, lassen sich die "Les Fenottes" nicht mehr von einer physisch überlegenen Mannschaft beeindrucken und technisch und taktisch gehörte Lyon sowieso schon immer zu den Topteams. Lair sagte: "Wir können taktisch sehr variabel spielen, entweder defensiv ausgerichtet oder auch offensiv, wir können abwartend spielen, oder aggressiv. Das ist eine gute Mischung."

"Vor vier Jahren hätte ich es für unmöglich gehalten, dass eine französische Mannschaft eine deutsche so deutlich schlägt", fühlt sich der Trainer Lyons in seiner Arbeit bestätigt.

"Wir haben heute viel Talent und Power in der Mannschaft", sagte Lair, "und das wollen wir ausnutzen. Ich bin ein Disziplinfan, wenn es um die Abwehrarbeit geht, aber in der Offensive überlasse ich es meinen Spielerinnen, wie sie ihr Ding durchziehen. Ich möchte von ihnen mit einem Schuss, einem Dribbling oder einem tollen Trick überrascht werden. In diesem Sport geht es doch darum, Spaß zu haben. Ich liebe es, an der Seitenlinie zu stehen und den Mädchen dabei zuzusehen, wenn sie richtig Spaß haben. Manchmal muss man ihnen einfach völlige Freiheiten geben."