Bompastor warnt Lyon vor Überheblichkeit

Olympique Lyonnais hat in dieser Saison der UEFA Women's Champions League seine großartige Form des Vorjahres wiederholen können. In den acht Spielen auf dem Weg ins Finale erzielten die Französinnen 37 Tore und mussten nur einen Gegentreffer hinnehmen. Auch wenn Spielführerin Sonia Bompastor glaubt, dass Titelverteidiger Lyon heute stärker ist als vor zwölf Monaten, warnt die 31-Jährige doch vor dem Finalgegner 1. FFC Frankfurt.

UEFA.com: Lyons Auftritte auf dem Weg zum Finale waren wirklich beeindruckend. Waren Sie noch stärker als im letzten Jahr?

Sonia Bompastor: Wir hatten wirklich einen sehr guten Lauf. Im Viertelfinale gegen Brøndby acht Tore zu erzielen und keines zu kassieren ist wirklich außergewöhnlich. Dann haben wir uns mit den fünf Treffern gegen Potsdam im Halbfinale selbst überrascht. Der Zustand des Rasens war wohl der Hauptgrund für dieses 5:1. Es regnete wie aus Kübeln und der Ball blieb dauernd in einer Pfütze stecken. Wir dachten ursprünglich, dies sei ein großer Nachteil für uns, weil wir das schnelle Kurzpassspiel bevorzugen, doch Potsdam hatte damit weit mehr Probleme als wir.

UEFA.com: Ist die französische Liga schon so stark wie die deutsche?

Bompastor: So weit würde ich nicht gehen. Das Niveau in Frankreich ist noch nicht ausgeglichen genug. Wir haben drei oder vier Teams an der Spitze, die anderen können da nicht mithalten. In Deutschland kämpfen jedes Jahr fünf oder sechs Mannschaften um den Titel.

UEFA.com: Frankfurt spielt ja praktisch zu Hause und hat die Fans im Rücken, macht Ihnen das Sorgen?

Bompastor: Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen werden. Letzten Sommer, bei der WM in Deutschland haben wir in einigen herrlichen Stadien gespielt, in denen die Fans von der ersten bis zur letzten Minute Radau gemacht haben. Das kitzelt das Beste aus dir heraus. Die Fans werden natürlich hinter Frankfurt stehen, aber wir haben Erfahrung mit solchen Situationen.

UEFA.com: Wie würden Sie das letztjährige Team Lyons mit Ihrer heutigen Mannschaft vergleichen?

Bompastor: Wir haben nicht viele Spielerinnen verloren und uns mit einigen guten Spielerinnen verstärkt. Was den Stil angeht, spielen wir heute besseren Fußball. Das ist nicht so überraschend, wenn man bedenkt, dass wir seit zwei Jahren zusammenarbeiten. Wir haben ein großartiges Verständnis entwickelt und noch mehr Erfahrung gesammelt.