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Lyon und Frankfurt kämpfen um den Titel

Olympique Lyonnais könnte mit einem Sieg gegen den 1. FFC Frankfurt im Münchner Olympiastadion die erst zweite Mannschaft werden, die ihren Titel erfolgreich verteidigt.

Lyon-Trainer Patrice Lair traf während seiner Zeit in Montpellier auf Frankfurt
Lyon-Trainer Patrice Lair traf während seiner Zeit in Montpellier auf Frankfurt ©Getty Images

Olympique Lyonnais, amtierender Sieger in der UEFA Women's Champions League, könnte die erst zweite Mannschaft werden, der es gelingt, den Titel zu verteidigen. Im Münchner Olympiastadion geht es gegen den dreifachen Europapokalsieger 1. FFC Frankfurt.

Bisherige Begegnungen
• Beide Mannschaften sind noch nie auf europäischer Ebene aufeinandergetroffen. 2007/08, als Lyon sein Debüt in diesem Wettbewerb gab, waren sie nahe dran, dann aber scheiterten sie im Halbfinale an Umeå IK, woraufhin es nicht zum Endspiel gegen Frankfurt kam.

Hintergrund
• Der letztjährige Erfolg war der erste für Lyon, aber auch für Frankreich. Nachdem Lyon im Jahr davor – bei der Erstausgabe dieses Wettbewerbs - am 1. FFC Turbine Potsdam scheiterte, gelang ein Jahr später gegen den gleichen Gegner die Revanche. Nach Toren von Wendie Renard und Lara gewannen sie im Craven Cottage in London mit 2:0.

• Lyon ist die erst zweite Mannschaft, die dreimal in Folge ins Endspiel eingezogen ist. Zuvor gelang dies 2002, 2003 und 2004 Umeå IK. Dabei ging es im ersten und dritten Finale jeweils gegen Frankfurt, das nun die Bestmarke der Schwedinnen von fünf Finalteilnahmen egalisiert hat.

• Frankfurt setzte sich 2002, 2006 und 2008 durch und wurde damit zum bislang einzigen dreifachen Sieger. Aus Deutschland kommen insgesamt sechs der bisherigen zehn Sieger. Titelerfolge gelangen mit Frankfurt, Potsdam und dem FCR 2001 Duisburg drei verschiedenen Klubs. Dies schafften sie gegen Teams aus Nationen, die ebenfalls schon in diesem Wettbewerb erfolgreich waren: gegen Schwedens Umeå (2003, 2004), Englands Arsenal LFC (2007) und im letzten Jahr Frankreichs Lyon.

• Lyon erreichte in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge das Halbfinale, das ist Rekord. Sie sind also bei jeder ihrer drei Teilnahmen mindestens bis in die Vorschlussrunde gekommen. Frankfurt gelang dies insgesamt sechsmal.

• Alle 13 Lyon-Spielerinnen, die im vergangenen Jahr im Finale standen, sind noch immer beim Klub. Bei den Potsdamerinnen war Fatmire Bajramaj dabei, die jetzt in Frankfurt spielt, während Torhüterin Desirée Schumann auf der Bank saß, ehe sie ebenfalls nach Hessen wechselte.

• Sieben Lyon-Spielerinnen könnten an ihrem dritten Finale in Folge teilnehmen: Sarah Bouhaddi, Wendie Renard, Laura Georges, Shirley Cruz Traña, Amandine Henry, Louisa Necib und Lara Dickenmann.

• Niemand von dem Team, das 2002 mit Frankfurt den Pokal gewann, ist noch dabei. Aber Kerstin Garefrekes, Sandra Smisek, Meike Weber und Saskia Bartusiak waren alle bei den Erfolgen 2006 und 2008 mit von der Partie. Sie würden bei einem Sieg den Rekord der ehemaligen Frankfurter Teamkolleginnen Katrin Kliehm, Tina Wunderlich und Birgit Prinz einstellen, die dreimal die Trophäe holten.

• Bajramaj könnte ein einzigartiges Triple schaffen, denn sie gewann den Pokal 2008 mit Duisburg und ein Jahr später mit Potsdam. Außerdem wäre sie bei einem Einsatz die erste Spielerin, die in vier Finals in Folge auf dem Platz stand. Schumann, die 2010 nur auf der Bank saß, war auf dem Weg ins Endspiel auf dem Platz dabei.

• Das ist das siebte Finale, in dem mindestens ein Spiel in Deutschland stattfand. Frankfurt trug 2002 im Waldstadion das Finale aus, das in nur einem Spiel entschieden wurde, während ansonsten deutsche Klubs in Finals mit Hin- und Rückspielen involviert waren: 2004 (Frankfurt), 2005 (Potsdam), 2006 (Frankfurt und Potsdam), 2008 (Frankfurt) und 2009 (Duisburg). Die letzten beiden dieser Spiele zogen die bislang meisten Zuschauer in diesem Wettbewerb an. 2009 waren 28 112 beim 1:1 in Duisburg gegen Zvezda-2005 dabei – Duisburg gewann im Gesamtergebnis mit 7:1 – , im Jahr darauf schlug Frankfurt vor 27 640 Umeå mit 3:2, Gesamtergebnis 4:3.

• Patrice Lair, der nach dem Finale 2010 zum Trainer von Lyon berufen wurde, führte Montpellier Hérault SC 2005/06 bis ins Halbfinale, in dem Sonia Bompastor, Camille Abily und Élodie Thomis auf dem Platz standen. Frankfurt setzte sich aufgrund der Auswärtstorregel durch. Dabei gab es daheim eine 0:1-Niederlage, in Frankreich aber einen 3:2-Sieg, bei dem Smisek zwei Tore schoss.

• Frankfurt spielte 2002 – im ersten Halbfinale der Mannschaft - ebenfalls gegen ein französisches Team. Dabei wurde Toulouse FC auswärts mit 2:1 geschlagen, während es daheim ein torloses Remis gab. Nach dem Duell gegen Montpellier – es war das dritte Aufeinandertreffen mit einem französischen Klub – standen sie im Achtelfinale dieser Saison Paris Saint-Germain FC gegenüber. Das Spiel daheim wurde mit 3:0 gewonnen, die Partie auswärts mit 1:2 verloren.

• Vor den beiden Endspielen gegen Potsdam hatte Lyon erst einmal gegen eine deutsche Mannschaft gespielt: 2008/09 im Halbfinale gegen Duisburg. Dem 1:1 daheim folgte ein 1:3 in Deutschland. Bajramaj war damals ebenso in beiden Partien dabei wie in beiden Finals mit Potsdam.

• Lyon machte am Sonntag den ersten Schritt in Richtung Triple, als sie durch ein 2:1 gegen Montpellier Hérault SC zum ersten Mal seit 2008 den französischen Pokal gewinnen konnten. Litta Schelin machte in der ersten Halbzeit beide Tore und schoss ihr Team auf die Siegerstraße. In der Liga sind sie seit 19 Spielen ungeschlagen und haben nur noch drei Punkte Rückstand auf FCF Juvisy Essonne. Pro Sieg gibt es in der Liga vier Punkte, Lyon hat eine Partie weniger absolviert und trifft im letzten Spiel am 2. Juni auf Juvisy.

• Für Frankfurt ist dieser Wettbewerb die letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison. Am Samstag unterlagen sie im Pokal-Endspiel mit 0:2 gegen den FC Bayern München und nach der 1:3-Niederlage gegen 1. FFC Turbine Potsdam eine Woche zuvor ist auch die Meisterschaft außer Reichweite. Zwei Spieltage vor Schluss beträgt der Rückstand auf den VfL Wolfsburg, der aktuell den zweiten Platz und damit den zweiten Europapokal-Startplatz hält, sechs Punkte.

• Sollte der Sieger dieses Endspiels in seiner Liga nicht auf einem der ersten beiden Plätzen landen, bekommt diese Nation drei Teilnehmerplätze für die nächste Saison in der UEFA Women's Champions League, so wie es bei Deutschland in der Saison 2009/10 der Fall war.