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Lyon und Potsdam schreiben Geschichte

Im ersten Finale der UEFA Women's Champions League am 20. Mai im Coliseum Alfonso Pérez in Getafe stehen sich Olympique Lyonnais und der 1. FFC Turbine Potsdam gegenüber.

Dies ist das erste Finale des neuen Wettbewerbs
Dies ist das erste Finale des neuen Wettbewerbs ©UEFA.com

Mit dem 1. FFC Turbine Potsdam hat es eine Mannschaft aus der dominierenden Nation im europäischen Frauenfußball ins Finale der ersten UEFA Women's Champions League geschafft. Gegner des deutschen Vertreters ist Olympique Lyonnais, der erste französische Klub in einem Endspiel.

UEFA Women's Champions League
• Dieser Wettbewerb entstand aus dem ehemaligen UEFA-Frauenpokal, den es von 2001/02 bis zur letzten Saison gab.

• Dies ist das erste Frauen-Finale seit der ersten Ausgabe des UEFA-Frauenpokals, das in einem einzigen Spiel ausgetragen wird. Damals feierte der 1. FFC Frankfurt einen Heimsieg.

• Von nun an wird das Endspiel immer zwei Tage vor dem Finale der UEFA Champions League der Männer in der gleichen Stadt ausgetragen.

• Die andere große Änderung ist, dass die besten acht Nationen jetzt zwei Teilnehmer stellen dürfen, den Meister und Vizemeister. Sowohl Lyon als auch Potsdam sind als Meister in diesen Wettbewerb gekommen.

Hintergrund
• Die acht Ausgaben des UEFA-Frauenpokals wurden von Mannschaften aus Deutschland dominiert, fünfmal ging der Titel an einen Vertreter des DFB. Lediglich zweimal, 2002/03 und 2006/07, stand kein Team aus der Frauen-Bundesliga im Finale.

• Potsdam hat gleich bei der ersten Teilnahme 2004/05 den Titel geholt, durch einen 5:1-Sieg nach Hin- und Rückspiel gegen Djurgården/Älvsjö aus Schweden.

• Im Hinspiel in Stockholm sorgten Conny Pohlers und Anja Mittag für den 2:0-Sieg von Potsdam. Eine Woche später gewannen die Turbinen mit 3:1, nach der Führung durch Petra Wimbersky legte Pohlers zwei weitere Treffer nach.

• Von diesem Team stehen Jennifer Zietz, Viola Odebrecht und Mittag immer noch im Kader von Bernd Schröders Mannschaft. Carolin Schiewe saß damals in beiden Partien auf der Bank.

• In der folgenden Saison verlor Potsdam das Finale gegen Frankfurt, damit feierten die Hessinnen den zweiten ihrer drei Triumphe. Potsdam verlor zu Hause mit 0:4 und in Frankfurt mit 2:3, beide Tore der Turbinen erzielte Pohlers.

• Zietz, Mittag, Babett Peter und Isabel Kerschowski standen damals auf dem Platz, Schiewe und Josephine Schlanke saßen auf der Bank.

• Potsdam hat vor der laufenden Saison noch ein weiteres Mal am Europapokal teilgenommen, nämlich 2006/07. Damals war im Viertelfinale Endstation. In der nächsten Saison werden die Turbinen als deutscher Meister wieder dabei sein.

• Lyon hat mit dem Einzug ins Europapokal-Finale etwas geschafft, was der Männer-Mannschaft des Vereins noch nie gelungen ist.

• Die beiden Teilnahmen von Lyon am UEFA-Frauenpokal endeten jeweils im Halbfinale. 2008/09 scheiterten die Französinnen am späteren Sieger FCR 2001 Duisburg, im Jahr zuvor aufgrund der Auswärtstorregel an Umeå IK. In dieser Saison konnte Lyon in der gleichen Phase des Wettbewerbs gegen den Klub aus Schweden gewinnen.

• Für Lyon ist das Finale das 25. und für Potsdam das 32. Spiel in einem UEFA-Vereinswettbewerb, bei allen Partien saß jeweils der gleiche Trainer auf der Bank. Für beide wird es das erste Europapokalspiel in Spanien sein.

Bisherige Begegnungen
• Die beiden Teams stehen sich zum ersten Mal in einem UEFA-Vereinswettbewerb gegenüber, doch beide haben schon Erfahrungen mit Klubs aus dem Land des Gegners gemacht.

• In der zweiten Qualifikationsrunde 2005/06 kam Potsdam bei Montpellier Hérault SC zu einem torlosen Remis, zu diesem Zeitpunkt standen beide Mannschaften bereits in der nächsten Runde. Lyons Angreiferin Élodie Thomis spielte damals für Montpellier.

• Im Jahr davor standen sich die beiden Teams in der gleichen Phase gegenüber. Damals hatte Europapokal-Debütant Potsdam den Heimvorteil, der mit einem 6:0-Sieg auch genutzt wurde. Unter den Torschützen waren auch Odebrecht und Mittag.

• Lyons bisher einzige Begegnung mit einem deutschen Vertreter gab es im letztjährigen Halbfinale. Nach einem 1:1-Unentschieden zu Hause folgte in Duisburg eine 1:3-Niederlage. Potsdams Fatmire Bajramaj spielte in beiden Partien für Duisburg. Beim Finalsieg gegen den russischen Klub Zvezda-2005 erzielte sie ein Tor, ehe sie im Sommer den Verein wechselte.

Rund um die Teams
• Lyons norwegische Nationalstürmerin Isabell Herlovsen wurde in Deutschland geboren, als ihr Vater Kai Erik Herlovsen für den VfL Borussia Mönchengladbach spielte.

• Potsdams Verteidigerin Schmidt und die Mittelfeldspielerinnen Bajramaj und Zietz haben alle acht Partien auf dem Weg ins Finale bestritten. Zietz hat sogar alle bisherigen Europapokalspiele von Potsdam absolviert.

• Abwehrspielerin Wendie Renard sowie die Mittelfeldspielerinnen Corine Franco und Shirley Cruz Trana waren bei allen Spielen von Lyon dabei.

• Mittag hat neun Tore für Potsdam geschossen, zwei weniger als die beste Torjägerin, Vanessa Bürki vom FC Bayern München. Lotta Schelin hat fünf Treffer für Lyon gemacht.

• Potsdam erzielte im Schnitt vier Tore pro Spiel, insgesamt waren es 32 - bei nur zwei Gegentreffern.

• Mittag, Bajramaj, Schmidt, Peter und Zietz gewannen im September mit Deutschland die UEFA WOMEN'S EURO 2009.

• Als Deutschland in der Gruppenphase mit 5:1 gegen Frankreich gewann, stand Schmidt in der Startelf der DFB-Auswahl. Bei den Les Bleues spielten Lyons Sarah Bouhaddi, Laura Georges, Thomis, Louisa Nécib sowie die eingewechselte Sandrine Brétigny.

• Ingvild Stensland und Herlovsen spielten bei der 0:4-Pleite gegen Deutschland in der Gruppenphase für Norwegen, Bajramaj (2) und Mittag waren unter den Torschützen. Im Halbfinale verloren die Norwegerinnen erneut gegen Deutschland, obwohl Herlovsen ihre Mannschaft in Führung brachte. Am Ende hieß es 3:1 für das DFB-Team, die eingewechselte Bajramaj markierte den dritten Treffer.

• Stensland und Herlovsen verloren auch das Finale der UEFA-Europameisterschaft für Frauen 2005 mit 1:3 gegen die deutschen Damen, bei denen Mittag zum Einsatz kam.

Elfmeterschießen
• In der Geschichte der UEFA-Vereinswettbewerbe für Frauen gab es erst drei Elfmeterschießen, die jeweils nach Hin- und Rückspiel erforderlich wurden:

Halbfinale 2009/10: 1. FFC Turbine Potsdam - FCR 2001 Duisburg 3:1 (nach zwei 1:0-Heimsiegen)

Viertelfinale 2007/08: Brøndby IF - ASD CF Bardolino Verona 2:3 (nach zwei 1:0-Auswärtssiegen)

Halbfinale 2002/03: 1. FFC Frankfurt - Umeå IK 6:7 (nach zwei 1:1-Unentschieden)