Voss peilt mit Duisburg das Double an
Dienstag, 24. März 2009
Artikel-Zusammenfassung
Martina Voss, Trainerin vom FCR 2001 Duisburg, verrät im Interview mit uefa.com, warum ihr Team neben dem UEFA-Frauenpokal-Halbfinale gegen Olympique Lyonnais auch die Meisterschaft nicht außer Acht lassen darf.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Martina Voss, Trainerin vom FCR 2001 Duisburg, verrät im Interview mit uefa.com, warum ihre Mannschaft neben dem UEFA-Frauenpokal-Halbfinale gegen Olympique Lyonnais auch das Rennen um die Meisterschaft nicht außer Acht lassen darf: "Der UEFA-Frauenpokal hat keine Priorität, die Bundesliga ist mindestens genauso wichtig." Duisburg, das diese Saison erstmals im Europapokal vertreten ist, schaltete im Viertelfinale des UEFA-Frauenpokals den Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt aus und führt in der Meisterschaft dank des besseren Torverhältnisses vor dem punktgleichen 1. FFC Turbine Potsdam, gegen den sie am Wochenende eine 0:3-Niederlage einstecken mussten. Vor dem Hinspiel in Lyon am Samstag sprach die 41-jährige Voss mit uefa.com.
uefa.com: Wie ist derzeit die Stimmung in der Mannschaft?
Martina Voss: Der UEFA-Frauenpokal hat keine Priorität, die Bundesliga ist mindestens genauso wichtig. Ich erwarte jetzt von den Spielerinnen, dass sie mir zeigen, auf wen ich mich im Spiel gegen Lyon verlassen kann.
uefa.com: Wie schätzen Sie Lyon ein?
Voss: Momentan ist Lyon die beste Mannschaft Europas. Sie haben Weltklassespielerinnen wie Lotta Schelin und die Brasilianerin Katia, noch dazu gibt es herausragende französische Spielerinnen wie Torfrau Véronique Pons. Sie sind der große Titelfavorit. Es wird eine große Herausforderung für uns, denn sie sind definitiv der Favorit in dieser Begegnung. Sie haben mit einer Million Euro ein sehr hohes Budget. Wir könnten davon vier Spielzeiten lang überleben.
uefa.com: Wie werden Sie das Hinspiel in Frankreich angehen?
Voss: Eines ist sicher: Wir werden versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Wir werden jetzt sicher nicht alles über den Haufen werfen.
uefa.com: Glauben Sie, dass Duisburg durch die letzten Erfolge gegen den 1. FFC Frankfurt zu Deutschlands bester Mannschaft aufgestiegen ist?
Voss: Wir haben aufgeholt, aber wir haben Frankfurt sicher nicht überholt. Es wäre respektlos, dies zu behaupten. Aber wir haben in Deutschland endlich eine Situation, in der es im Frauenfußball vier oder fünf etwa gleichstarke Mannschaften gibt, die sich an einem guten Tag alle gegenseitig schlagen können. Dies ist ein großer Schritt. Wir haben uns weiterentwickelt und müssen uns jetzt vor Frankfurt nicht mehr verstecken. Die Spielerinnen verhalten sich nicht mehr, wie das Kaninchen vor der Schlange, wenn es gegen Frankfurt geht.
uefa.com: Duisburgs Inka Grings ist mit 21 Treffern derzeit die erfolgreichste Torjägerin der Bundesliga und hat nach Gesprächen mit Bundestrainerin Silvia Neid ein erfolgreiches Comeback in der Nationalmannschaft gegeben. Hat sie dadurch neues Selbstvertrauen bekommen?
Voss: Es hat ihr einen enormen Auftrieb verliehen. Inka und Silvia Neid hatten in der Vergangenheit ihre Differenzen, aber die sind nun beigelegt. Sie trainiert wieder auf höchstem Niveau mit der Nationalmannschaft und bestreitet Länderspiele. Ich denke, dass wir als Verein davon profitieren werden. Dies gilt für alle Nationalspielerinnen, die wir haben. Ich freue mich für alle Spielerinnen, die nominiert werden, um für ihr Land zu spielen. [Letzte Woche verlängerte Grings ihren Vertrag bei Duisburg bis zum Sommer 2012.]